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47 Resultaten kommen sollten, annehmen, dass die Reaction weder auf Anwesenheit von Tannin noch Gallussäure beruht, son dern dass dieselbe auf sehr weitliegende, zur Zeit unbekannte Zersetzungsprodukte des Tannins zurückzuführen ist. Für diese Annahme scheint mir auch die Thatsache zu sprechen, dass eine derartige Verfärbung der Galle durch Eisenchloridlösung nur bei denjenigen Versuchsthieren beobachtet wurde, denen grosse Dosen von Tannin injicirt worden waren, also bei Katzen nach intravenöser Injection von 0,03 bis 0,04 grm pro Kilo vollkommen ausblieb. Im Speichel der Versuchsthiere oder im Erbrochenen konnte weder Tannin noch Gallussäure nachgewiesen werden. Im Anschluss an das vorstehende Kapitel sei an dieser Stelle der von mir versuchte Nachweis des Tannins in den Organen mit einigen Worten erwähnt. Es lag nahe den Versuch zu machen, das Tannin selbst, resp. seine nächsten Zersetzungsprodukte in den Organen nach zuweisen, um auf diesem Wege über das Schicksal desselben im Organismus Auskunft zu erhalten. Leider ergaben meine, nach dieser Richtung sehr zahlreichen Versuche, auf die näher einzugehen hier zu weit führen würde, kein Resultat, welches zu weiteren Schlüssen berechtigen könnte, indem es mir nicht gelang, die einmal dem Organismus einverleibte Gerb säure auf irgend einem Wege wiederzugewinnen. Nur in zwei Fällen konnten Spuren einer mit Eisenchlorid sich blau färbenden Substanz aus der Leber und 1 mal aus dem Blute extrahirt werden, jedoch in so geringen Mengen und so durch Beimengungen, von denen sie zu isoliren nicht möglich er schien, verunreinigt, dass eine nähere Bestimmung derselben sich als nicht durchführbar erwies. Die betreffenden Versuche