45 Amylalkohol und aus diesem wiederum leicht durch wenig Wasser ausschütteln lässt, während Gallussäure, wie ich mich durch mehrfache Versuche überzeugt habe, auf diesem Wege nicht isolirt werden kann. Ich habe jedoch Pyrogallol im Harne der Versuchsthiere in Uebereinsimmung mit Stock man niemals nachweisen können. Die Untersuchung des Harnes mit Tannin vergifteter Katzen ergab dieselben Resultate, d. h. es konnte mit Sicher heit nur Gallussäure in demselben nachgewiesen werden. Ich kann daher auf Grund vorliegender Untersuchungen die Angabe Lewins, dass nach intravenöser Injection von Tannin, ja selbst bei Application desselben auf die Haut, Gerbsäure im Harne nachweisbar sei, nicht bestätigen. Viel mehr geht aus ihnen hervor, dass wenigstens nach Injection alkalischer Tanninlösung in Dosen von 0,07—0,08 pro Kilo nur Gallussäure zur Ausscheidung durch den Harn gelangt, dass somit eine Oxydation des Alkalitannats im Organismus, sei es bereits in der Blutbahn, sei es in einem bestimmten Organe, vor sich gehen muss. Wie schnell dieselbe erfolgt, zeigt eine von mir gemachte Beobachtung an einem Hunde, der 11/2 Stunden nach der Injection der alkalischen Tannin lösung verendete und in dessen der Harnblase direkt entnom menem Harne bereits nicht unerhebliche Mengen von Gallus säure nachgewiesen werden konnten. Die Ausscheidung der Gallussäure dauert meist 36 bis 48 Stunden, selten länger. Bemerkenswerth ist die That- Sache, dass Katzen, denen 0,03 bis 0,04 grm. Tannin pro Kilo intravenös injicirt worden war, häufig zu einer Zeit ver endeten, wo Gallussäure im Harne nicht oder nur noch in Spuren nachweisbar war. Auf ein näheres Eingehen auf die von Stockman ge machte, mir nicht ganz verständliche Angabe, dass nach Dar-