21 weis derselben und die sie kennzeichnenden Reactionen Platz finden. Wie schon oben erwähnt, lässt sich die Gallussäure aus ihrer sauren wässrigen Lösung durch Aether und Essigaether ausschütteln. Durch conc. Kochsalzlösung wird sie nicht ge fällt, wohl aber durch neutr. Bleiacetat, doch gilt auch für den Nachweis der Gallussäure durch Fällen derselben mit Bleiacetat das bei der Gerbsäure darüber Gesagte. Von der Gerbsäure ist sie durch folgende Reac tionen zu unterscheiden: Gallussäure fällt weder Leim noch Eiweiss. Eine wässrige Lösung derselben giebt mit Cyan kalilösung eine beim Schütteln zunehmende Rothfärbung. Der durch neutr. Bleiacetat erzeugte weisse Niederschlag löst sich in verd. Essigsäure. Barytwasser ruft in einer Lösung von Gallussäure einen •schmutzig blauen Niederschlag hervor, ammoniakalische Pik rinsäurelösung zunächst Rothfärbung, die jedoch alsbald in Grün übergeht. Phosphormolybdänsäure giebt bei Gegenwart von Salz säure eine langsam entstehende rein grüne Färbung; eine oxyd freie Eisenvitriollösung keine Färbung, beim Stehen an der Luft färbt sich die Lösung jedoch lasurblau. Die übrigen Reactionen weichen nicht von denen der Gerbsäure ab und verweise ich daher auf die dort erwähnten. Ich habe im vorstehenden Kapitel einen kurzen Ueber- blick über die Chemie der Gailusgerbsäure, so weit wenigstens sie für die folgenden Untersuchungen von Interesse sein musste, zu geben versucht. Ich möchte hier nur noch ausdrücklich betonen, dass bei allen meinen Versuchen nur das von mir nach der Löw e’schen Methode gereinigte, von Gallussäure freie Tannin zur Anwendung kam, und zwar bei allen Thierversuchen in einer stark alkalischen, Eiweiss nicht mehr fällenden Lösung.