19 beider Substanzen auf diesem Wege jedoch nicht möglich, da letztere unter denselben Bedingungen ebenfalls in die genann ten Aether übergeht. Brauchbarer in dieser Beziehung ist die Methode, die auf der Fällbarkeit der Gailusgerbsäure durch Kochsalz beruht, und welche von mir auf p. 16 zur Darstellung reinen Tannins benutzt wurde. Eine Trennung ist hier durchführbar, da Gallussäure durch conc. Kochsalz lösung nicht gefällt wird, sondern in Lösung bleibt. Durch Fällen mit neutralem Bleiacetat lässt sich die Gerbsäure ebenfalls aus ihrer Lösung isoliren und aus dem gut ausgewaschenen Bleiniederschlage durch Schwefelwasser stoff wiederum freimachen. Indessen gelingt in dieser Weise der Nachweis nur da, wo erheblichere Mengen vorhanden sind, da die Methode nicht ohne bedeutende Verluste ausführbar ist. Die wichtigsten Reactionen zum Nachweise der Gallusgerbsäure sind folgende: Eine wässrige Lösung der Gallusgerbsäure wird auf Zu satz von Ammoniak oder Natronlauge roth (noch bei 1:120,000); die Rothfärbung nimmt beim Schütteln der Lösung zu, blasst aber beim Stehen nicht vollständig ab. Ein Sodazusatz färbt die Lösung mehr braun. Eisenchloridlösung giebt eine schwarzblaue oder schwarz grüne Färbung (1 : 60,000), desgleichen eine wässrige Lösung von vanadinsaurem Ammon (1:24,000). Mörner’s Rea gens*) ruft eine burgunderrothe Färbung hervor. Auf Zusatz von Eisenvitriollösung färbt sich die Lösung blauviolett. Fügt man zur Gerbsäurelösung einen Tropfen Jodlösung, *) Mörner’s Reagens besteht aus : 1 Theil Eisenchlorid lösung (20%), 1 Theil Weinsäurelösung (20%), 4 Theile Ammoniak (10%). Zeitschrift f. physiol. Chemie. Bd. IG. 1892. 256.