18 Was diese letztere Angabe Lewin’s anbetrifft, so sei hierzu bemerkt, dass ich mich, wie schon früher Heinz, von einem derartigen Verhalten des Alkalitannats gegen Ei weisskörper nicht habe überzeugen können. Durch eine Reihe von Versuchen konnte ich feststellen, dass, um den durch ein bestimmtes Quantum Tannin im Blut serum oder Leim erzeugten Niederschlag wieder in Lösung zu bringen, resp. denselben überhaupt zu verhindern, ein Zu satz von einer etwa gleichen Menge Natron carbonicum nöthig ist. Eine nur schwach, aber noch deutlich alkalisch reagirende Tanninlösung giebt stets mit Eiweiss einen Niederschlag. Berücksichtigen wir dabei, dass 322 grm. Gerbsäure bereits von 106 grm. Natron carbonicum gebunden werden, so ist wohl der Schluss erlaubt, dass es sich wahrscheinlich nur um eine Lösung der entstandenen Tanninalbuminate durch das Alkali, nicht aber um ein Fehlen jeder Einwirkung des Al kalitannats auf Eiweiss handelt. Dagegen kann ich die von Lewin angegebene und von Heinz ebenfalls bestrittene Löslichkeit des Tanninalbuminats in überschüssigem Eiweiss bestätigen. Setzt man zu 4 ccm. Blutserum 1 ccm. einer 20-proc. Tanninlösung, so entsteht ein dicker, gelb-weisslicher Niederschlag; verdünnt man die sen mit 25 ccm. Wasser, so lösen 3 ccm. Serum etwa 2 ccm. des verdünnten Niederschlages vollkommen klar wieder auf. In Kürze seien hier die verschiedenen in der Literatur angegebenen Methoden, die zur Isolirung des Tannins aus seiner wässrigen Lösung dienen können, sowie die Reactionen desselben angegeben. Die Gerbsäure lässt sich aus ihrer sauren oder neutralen, zur Hälfte mit Kochsalz gesättigten Lösung sowohl durch Essigaether wie Aether ausschütteln. Bei gleichzeitiger An wesenheit von Gallussäure in der Lösung ist eine Trennung