13 säure noch Gerbsäure im Harne oder den Faeces sich nach weisen lassen. Erst bei der genannten Dosis erscheint ein unbedeutender Bruchtheil des eingenommenen Tannins, nämlich nur 0,5 bis 1,0 %, als Gallussäure im Harne wieder, während bei Darreichung einer gleichen Dosis Gallussäure etwa 30 % ausgeschieden werden. Aehnliche Resultate lieferten seine Versuche an Hunden. Für die wahrscheinlichste Erklärung dieses bemerkenswerthen Factums hält Mörner folgende: Die in den Darm gelangende, an Eiweissstoffe gebundene Gerbsäure wird unter Einfluss der dort herrschenden alkalischen Reaction nur allmählich freigelassen und tritt nun (ob als Alkalitannat oder bereits als Gallussäure, steht dahin) nur in kleinen Mengen und während einer längeren Zeitdauer ins Blut, was ihre relative vollständige Verbrennung begünstigen muss, während die Gallussäure, da sie Verbindungen einzu gehen keine Neigung hat, schnell resorbirt wird, sodass einem grösseren Theile Gelegenheit gegeben wird durch die Nieren ausgeschieden zu werden. Freies Tannin oder Alkalitannat hat Mörner weder bei Menschen noch bei Hunden jemals in den Excreten nach weisen können und geht somit aus seinen Untersuchungen hervor, dass die Gerbsäure im Organismus, wenigstens nach Darreichung per os, zum grössten Theil einer vollständigen Oxydation unterworfen wird. Nachdem bisher nur Arbeiten Berücksichtigung gefunden haben, die sich auf das Schicksal des Tannins im Organismus beziehen, gebe ich in Folgendem eine kurze Uebersicht über die bis jetzt vorliegenden Untersuchungen über die Wirkung des Tannins auf den Thierkörper, sowie seine bactericiden Eigenschaften. Ich habe schon erwähnt, dass in der Mitte dieses Jahr hunderts allgemein ein gefässverengernder Einfluss der Gerb-