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Wochenblatt kelegeamm-Messe: lvocliendlstt pvlsnik. ?e enspiecber tts. 18. H Erscheint Dienstag, Donners» taz und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags» blatt u. Bnmor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. soA., vierteljährlich bei freier Anstellung in» Haus, durch die Post bezogen unter Nr. seor i.2t. und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt Inserate für denselben Tag sind bis vormittags so Uhr aufzuoeben. Einspaltige Zeile oder Seren Raum;2 Z. kokalpr. 10 Reklame 2N Bei Wiederholungen Rabatt. ! Alle Annoncen»Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Ä -es I^önigl. gmtsgepickts und -es §ta-ti»akkes 2u pulsnit«. Amtsblatt für den Lesirk des Uönlgl. AnrtSAerichts Pulsnitz, umfassend di« Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vhiiung, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswald«, Ohorn, Gbrrsteina, Niedersteina, IVeißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Lriedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Alein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von L. L. Förster'» Erben (Inh.: ). w. Mohr.) Expedition: Pulsnits, Bismarckplatz Nr. 2«s. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. 58. Jahrgang. Nr. 50. Donnerstag, den 26. April !W6. ßröhrsdorf ist zur Prüsung der nachträg- den 2. Mai 1906, vorW vor dem hiesigen len 2lmtsgerichte In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaffee- und Zigarrenhändlers Carl Arno Lippmann i lich angemeldeten Forderungen Termin auf anberaumt worden. Pulsnitz, den 24. April 1906. Das Wichtigste vom Hage. Der Streik 'im mitteldeutschen Bergwerksrevier scheint seinem Ende entgegcnzugehen. Die „Hamburg-Amerika Linie" richtet eine neue Dampferlinie nach dem Persischen Golf ein. Ein in Charbin erscheinendes offizielles Blatt ver öffentlicht Einzelheiten über einen zwischen China und Japan angeblich abgeschlossenen ge heimen Vertrag. Die Mitteilungen des früheren italienischen Unter staatssekretärs Cirmeni über ein zweites ita lienisch-französisches Uebereinkommen werden der Turiner „Stampa" von einem „hervor ragenden Politiker" bestätigt. desto wohltuender wirkt er auf den Gesamtorganismus ein. Die Spargelkultur kam in Deutschland erst im 16. Jahr hundert auf. ES soll aber schon zu Beginn unserer Zeit rechnung in Süddeutschland wilder Spargel gewachsen sein. Wilder Spargel war im Altertum eine sehr verbreitete Pflanze, besonder« in Griechenland, Italien und am Mittelmeer. Dieser wilde Spargel wurde in alter Zeit sehr gern gegessen und sogar von vielen Leuten dem kultivierten vorgezogen weil er mehr Asparagin, also mehr Wohlgeschmack besaß. Freilich war sein Fleisch nicht so zart wie beim gezüchteten. In einem alten botanischen Buch aus dem Jahre 1556 kann man lesen, daß die Kräutersammler im Rheingau auf den Wiesen die Wurzeln des wild n Spargels sammelten und ihn auf den Rücken bis nach Antwerpen trugen, wo er als „ein lieblich Speis' für Leckmäuler" guten Absatz fand. Dasselbe Buch nennt den wilden Spargel auch „Korallen kraut", wegen der roten Beeren; die fruchttragenden Stengel heißen „Teufelstrauben". Das Buch nennt ferner ein „Spargelabsud", eine stark eingekochte Spargelbrühe, ein sicher tötendes Gift für Hunde. Dagegen galt dasselbe Mittel als ein sicheres Heilmittel gegen die Gelbsucht beim Menschen. — Der Löwenzahn (I,sontoäon taraxaoum), auch Kuh-, Mai-, Butterblume Pfaffenröhrlein genannt, dessen junge Blätter sich jetzt zeigen, erscheint gar vielen unserer Leser nur als eine lästige Unkrautplanze, sie ist aber eine gar nicht unwichtige, weil heilsame Salatpflanze, und verdient sehr die Beachtung unserer Hausfrauen Insbesondere die ersten jungen Blätter und die rohen seingeschnittenen Wur- zeln geben einen sehr gesunden Salat, der fehr gute Dienste auch bei Stockungen im Unterleibe, bei Hämorrhoiden, bei Leberleiden leistet. Um Salat von Löwenzahnblättern zu bereiten, liest man dieselben, wäscht sie mehrere mal läßt sie abtropfen, vermischt sie mit feingeschnittenem Kerbel und Estragon und macht siä mit Salz, Pfeffer, Essig und Oel an. Auch als Gemüse kann man die Löwenzahn blätter be reiten. Sie werden mehrere mal gewaschen, von den harten Spitzen befreit, 30 Minuten in siedendem Wasser gekocht, gut ausgedrückt, gewiegt, und mit Fleischbrühe, einigen Löf feln feingeriebener, gerösteter Semmel und etwas Salz eine Zeit lang gedünstet. Man gibt dieses Gemüse zu Koteletten oder Bratwurst. Namentlich in Frankreich wird der Löwen zahn als Salat, wie Gemüse viel genossen und es ist nur zu wünschen, daß ihm auch bei uns eine größere Beachtung zu teil wird, denn er bildet zugleich auch ein billiges Gemüse für jeden, der sich die Mühe nicht verdrießen läßt, seins zarten Blätter und Wurzeln zu sammeln. 8. 0. L. Zollbehandlung von Waren in Rumänien, Auf die von verschiedenen Seiten erhobenen Beschwerden deut scher Interessenten wegen Zollbehandlung der vor dem 1. März 1906 nach Rumänien eingeführten, aber nicht recht zeitig deklarierten Warensendungen hat die rumänische Re gierung nunmehr eine Verordnung folgenden Inhalts ver- öffentlcht: „Der Ministerrat genehmigt im Hinblick auf die Bestimmungen von Artikel 279 des allgemeinen Zollgesetzs« unter dem Vorbehalt der nachträglichen Genehmigung durch Seine Majestät den König und der Ratifikation durch die gesetzgebenden Körperschaften, daß alle in Rumänien bi« zum 15—28 Februar 1906 abend« 6 Uhr angekommenen Wa ren, hinsichtlich deren die Empfänger von den Speditions- bureauS der rumänischen Eisenbahnen und der Post nicht rechtzeitig avisiert worden sind, oder hinsichtlich deren die SpeditionSbureaus, welche die Verzollungsanweisung erhalten hatten, die Formalität der Anmeldung nicht rechtzeitig er füllt haben, nach dem alten Tarif verzollt werden. Die nach dem neuen Tarif für die in obiger Lage befindlichen Waren mehr gezahlten Zollbeträge werden von dem Finanzministerium zurückerstattet. Die Eisenbahn- und die Postdirektionen wer den die au« den Speichern dieser Verwaltung noch nicht abgehobenen Transporte von Lagergebühr freilafsen. Die Herren Minister der Finanzen, für die öffentlichen Arbeiten sam eine Abschievsfeier. Denn seine Gottesdienste waren die letzten, deren liturgischer Teil seit der seit 1880 gültigen jetzt alten Agende verlaufen und während nächsten Sonntag (MisericordiaS Domini, den 29. April) zum erstenmal die neue Agende in Gebrauch genommen wird. Für die schlichten, gewöhnlichen Sonntage bringt sie nur wenige Aenderungen. mehr dagegen für die drei hohen Festtage, wie demnächst Pfingsten, und ebenso für die besonderen Festtage, wie Him melfahrt. Trinitatisfest und Bußtage. Neu aber und zu gleich ansprechend wird dem Kirchenbesucher schon am Tage Misericvldias Domini u. a. zwischen dem Kyrie (Bittruf) und dem Gloria (Lobpreis) der Gnadenspruch erscheinen, wie nicht minder bei dem kurzen Altardienst nach der Predigt dec Wegfall des sogenannten Kollektengebetes, an dessen Stelle tritt: „Lasset uns danksagen dem Herren uM^der Gemeinde-Antwort' „G.tt sei ewiglich Dant wünschenswert, daß die Gemeindeglisder sich bald damit bekannt machen. Zu diesem Zwecks ist ein zum Einlegen in das Landesgesangbuch bestimmter Sonoerabdruck der gottesdienstlichen Ordnung hsrgestellt worden, der bei allen Verkaufsstellen der Landcsgesangbücher zum Preise von 3 Pfg. für das Stück zu erhalten ist. Unsere Lesec seien darauf hiermit aufmerksam gemacht Pulsnitz. Herr Emil Steglich, Mitglied der König!, musikalischen Kapelle in Dresden, ein alter beliebter Bekannter von seiner Lehrzeit und seinem öfteren Auftreten in Pulsnitz her, veranstaltet unter Mitwirkung mehrerer Herren der Kö niglichen musikalischen Kapelle nächsten Sonntag im Saale des Schützenhauses ein großes Konzert. Es steht hiermit ein erstklassiger, hoher Kunstgenuß bevor, auf den wir empfehlend Hinweisen. — Herr Steglich gründete vor zwei Jahren in Dresden eine Geigerschule, welche bis dato von 110 Schülern — fast aller Nationen — besucht wurde. Außer Violine wird noch in Viola, Cello, Klavier und Theorie unterrichtet. Jetzt sind in seiner Schule sieben Lehrer angestellt. Die im Konzert mitwirkenden Herren sind ebenfalls in derselben Lehrer, Die uns vorliegenden Re zensionen über die von Herrn Steglich gegebenen Konzerte enthalten nur Lobenswertes — Im Saale des Gasthofs zu Böhmisch-Vol- lung findet nächsten Sonntag wieder eines der beim hie sigen, wie auswärtigen Publikum sich großer Beliebtheit er freuenden NachmittagS-Konzerte mit freiem Ein tritt statt. Ein gutgewähltes Programm, das die vorzüglichst geschulte Kapelle bestens zur Ausführung bringen wird, ist ausgestellt. Das Konzert sei auch hierdurch Familien rc. zu recht zahlreichem Besuch empfohlen. Obersteina. Der Gesangverein „Gemischter Chor" auS Hauswalde veranstaltet Sonntag, den 29 April im Saale des Gasthofs zur goldnen Krone ein Ge'angSkonzert mit humoristischen Vorträgen. Freunden des Gesanges und Humors kann diese, genußreiche Stunden versprechende Ver anstaltung bestens empfohlen werden. — Spargel! Genießet recht reichlich Spargel, denn der Spargel ist das an Eisen reichhaltigste Nahrungs mittel. Spargel ist eins der ersten, beliebtesten und gesun desten Gemüse des Frühlings. Es gibt wohl kaum einen Menschen, der diese Krone der Gemüse nicht in sein Herz geschloffen hätte. Zu bedauern ist cs nur, daß der Spargel noch immer zu hoch im Preise steht, um ein VolksnahrungS- mittel im besten Sinne des Wortes zu werden. Der Stoff, welcher dem Spargel den Wohlgeruch und Wohlgeschmack verleiht, ist das Asparagin, dec Spargelstoff. Dieser köst- liche Stoff ist auch in unseren Kartoffeln enthalten, freilich nur in geringen Mengen, aber er ist eS doch, der unseren guten Kartoffeln den Wohlgeschmack verleiht. Außer diesem Asparagin enthält der Spargel noch die kostbarsten Nähr salze, die eS gibt, nämlich Phosphor-, Eisen- und Kalksalze. Ohne Phosphor kein Gedanke, ohne Eisen kein Blut, ohne Kalk keine Knochen. Je weniger man also dem Spargel all diese kostbaren Stoffe entzieht, desto angenehmer schmeckt er, Die wirtschaftlichen Aussichten und die Gelds uvd Kredit-Verhältnisse im Deutschen Reiche. Die Befestigung des Welffriedens, wie sie zumal durch len glücklichen Ausgang der Ma olko-Konfersnz dokumentiert wurde, und das in allen Kulturstaaren wachsende Bedürfnis, im friedlichen Wettbewerbe und Güterattstausch die Wohl fahrt der Völker zu suchen, haben jetzt im Vereine mit der Tatsache, daß Rußland seinen riesigen Bedarf an fehlenden Industrie-Artikeln, Eisenbahnmaterial, Heeres- und Marine- Slusrüstun en, Maschinen, Werkzeuge usw mit Hilfe der neuen Anlagen zu.decken bestrebt ist, ist für das geschäftliche Leben eine so günstige Konjunklur geschaffen, wie sie seit drei Jahren nicht da war. Beunruhigt wird das wirtschaft liche Leben gegenwärtig nur durch die Streikbewegungen, doch auch diese werden wie alle früheren Arbeitseinstellungen naturgesetzlich überwunden werden, und so eröffnen sich für daS wirtschaftliche große Aufblühen recht gute Aussichten Freilich darf man nicht erwarten, daß der große Aufschwung von heute auf morgen eintreten wird, denn die große Unter nehmungslust war Jahre lang durch politische Sorgen, durch i andelspolitische Schwierigkeiten, durch Dürre und Fleisch teuerung niedergehalten worden, und auch die großen Trieb räder des wirtschaftlichen Lebens, Kapital und Kredit, ver mochten ihren Umlauf nicht immer so groß und wirksam zu vollziehen. ES kommt dazu, daß Deutschland selbst einen sehr hohen Geldbedarf für seine Industrie und die staatlichen Ausgaben hat, und daß die jüngsten Anleihen im Reiche wirtschaftlich zu ungelegener Zeit gekommen sind. Es kommt die« auch durch den noch hohen Stand de« Diskonto- und LombardzinSfuße« zum AuSd-ucke Indessen zeigen auch eine ganze Anzahl Erscheinungen und Faktoren die Kraft veS deutschen Wirtschaftslebens. So ist die Goldzufuhr in Deutschland in diesem Jahre bedeutend höher gewesen als die Ausfuhr. Ferner weisen die Eisenbahnen ganz beträcht liche Mehreinnahmen auf und find ein Gradmesser für die steigende Konjunktur. Die Kraft und Gesundheit des nur zeitweise durch Widerwärtigkeiten gedrückten wirtschaftlichen Leben« Deutschland« kommt ferner auch durch den Geldum lauf und den Geld- und Kreditstand bei der Reichsbank zum deutlichen Ausdruck. Fast 250 Milliarden erreichte im ver- flossen Jahre der Geldumlauf der deutschen Reichsbank und dewie« dadurch einen Riesenumsatz an Waren in einem nicht gerade günstigen Jahre. Die Geld- und Kreditverhältniffe ^^fien sich deshalb in Deutschland auch für den wirtschaft- Uchen Aufschwung bald recht günstig gestalten. vertliche «ud siichsische Augelegeuheiteu. VeränderteGotteSdienstord- " . d"" vergangenen Sonntag QuasimodogenM verba sich sü, die Gemeinden unserer Landeskirche gleich