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Nr. SS. Wochenblatt für Pullnitz und Umgegend. — Donnerstag, den 8. März 1906. Seite 6. * Der Münchner Turmbest »iger Adlmeyer, der in Berlin bekanntlich den Petriturm bestieg und dort oben ein» bayerische und eine deutsche Fahne anbrachte, erhielt von der Polizei einen Strafzettel von 7 Mark für seine erste Turm besteigung, vom Kaiser aber 100 Mark. Er wird sich also trösten können. * Da» Resultat der Volkszählung. Bei der Volkszäh lung vom 1. Dezember 1905 im Deutsche» Reich« wurden nach einer Meldung de» „B. T." vorläufig folgend« Ziffer» sestgest«llt: Ostpreußen 2 0S5 741, Westpreußen 1641 S36, Stadt Berlin S 040 223, Brandenburg 3 529 839, Pom mern 1 684 125, Pofen 1 986 267, Schlesien 4 935 823, Sachsen 2 978 679, Schleswig-Holstein 1 504 339, Hanno ver 2759699, Westfalen 3618198, Heffen-Naffau 2070076, Rheinland 6 435 788, Hohenzollern 68 098 Seele«. Da« Königreich Preußen zählte also insgesamt 37 278 820 Seelen. Bay«,» zählt« 6 512 824, Sachse» 4 502 350, Württemberg 2 300 330, Bade» 2 009 320, Hessen 1 210 104, Mecklen burg-Schwerin 624 881, Sachsen-Weimar 387 892, Mecklen- burg-Strelitz 103 251, Oldenburg 438 195, Braunschweig 485 655, Sachse» » Meiningen 268 859, Sachsen - Altenburg 206 500, Sachsen-Koburg-Gotha 242 292, Anhalt 328 007, S^warzburg-Sonderhausen 85 177, Schwarzburg-Rudolstadt 96 830, Waldeck 59 135, Reuß älter« Linie 70 590, Reuß jünger« Linie 144 570, Schaumburg-Lippe 44 992, Lippe 145 610, Lübeck 105 857, Bremen 263 426, Hamburg 875 OSO, Elsah-Lothringen 1 814 626 Seelen. Da« gesamte Deutsch« Reich zählte danach rund 60'/, Millionen Seelen. * Ein guter Hennig-Witz ist im „Neuen Wu ne, Journal" zu lese»: Di« B«rliner Polizei hat die Jagd auf Hennig für zwei Jahre verpachtet. * Weißer Wei». Bei einem Diner, da» Friedrich Wilhelm III. von Preuße» einmal einer Anzahl auswärtiger Gäste im königlichen Schloff« gab, hatte «in naschhafter Die ner sich im Vorzimmer eine Flasche Rotwein bei Seite gestellt und war eben damit beschäftigt, einen langen Zug aus der Flasche zu tun, als ihn dabei der Hofmarschall über rascht«. Der erschrockene Lakai zieht rasch die Flasche vom Mund« hinwtg, begießt sich dabei aber völlig mit dem roten Wein«, so daß besonder» seine weiße Wäsche in «inen Zu stand sonderbar«, Färbung geriet. Der Hofmarschall, ge waltig erzürnt über diese« unzulässig« Benehme», droht« mit Entlassung — in demselben Augenblick »itr auch de, König nm Zitternd fällt ihm d«r schuldige Lakai zu Füßen, ge- steht seine Missetat, gelobt Besserung und fleht um Verge bung. Kaum imstande da« belustigte Zucke» um seine Mund wink«! zu unterdrücken, erwidert« d«r Monarch: „Ausstehen, Ausstrhen! — und künftig wrißen Wein trinken!" * 80 000 Mark Gehalt dir Woche. Wie aus Neuyork berichtet wird, soll Emma Ealver, die bekannt« Opernsänge rin, mit d«r Gag«, dir sie an drm „Metropolitan-Oprra- House" in Newyork erhält, nicht mehr zufrieden und daher nicht abgeneigt sein, in einem der großen Varietee» der Stadt aufzutretrn. Sie hat nach zderj Newyorker „Tribun«" von einem dieser Etablissement» da« Anerbieten erhalte», gegen «in festes Gehalt von 80 000 Mark pro Woche in der Ma tinee und in der Abendvorstellung aufzutreten und jedesmal nur zwei Lieder zu singrn. Bei solchen Gehältern kann man sich nicht wundern, daß die Varietees in der letzten Zeit der Opernbühne ein« Reih« von hervorragenden Kräften entzogen haben. * Ein Wirbelsturm hat in Mobile (Alabama) großen Schaden angerichiet, d«r auf anderthalb Millionen Dollar veranschlagt wird. In der Stadt Meridian (Misfissipph sind Geschäftshäuser und der Bahnhof zerstört worden. 21 Weiße und über 100 Neger wurden getötet. Ein guter Mensch. Baron: Friedrich, es ist mir sehr unangenehm ausgefallen, daß wieder so viel leer« Wein flaschen im Keller fehlen." — Diener: „Seien Sie ruhig, Herr Baron, Sie sollen kein« Unannehmlichkeiten davon haben. Wenn di« gnädige Frau mich fra^t, werd« i h sagen, ich hab« olles allrin auSgetrunken." Bang« Vorahnung. „Freust Du Dich d«nn nicht, daß Du wied«r «in«n Bruder bekamst?" — Knab«: „Nein, nun wird der auch alles ouk mich schieben." Hauptgewinne derKgl. Stichs Landeslotterie. 4. Klaffe. — Gezogen den 7. März 1906. — Ohne Gewähr. 60090 AK. 27846. 30000 AK. 79283 3000 AL. 40329 69399 82505. 2000 AL. 1906 18285 18642 20887 29193 37048 54662 1000 AK. 713 5418 5507 17403 19668 21879 22303 22681 24836 31639 32811 35393 35871 40411 44030 46487 55235 58634 62995 63090 64692 64857 74834 75578 82911 83579 88523 88891 94786 96077. 500 AK. 516 1011 1147 1461 1658 2594 5712 6170 7005 7616 8435 9234 9535 9857 10853 10875 11243 11999 12505 13539 14244 14607 15970 16298 16959 18372 19848 20130 20189 20606 21394 23238 23602 25792 26552 27492 27649 27991 28358 28542 29687 30949 32045 32217 33280 33679 35067 36959 37577 38650 38717 39242 40810 41529 41707 41789 42396 42945 45045 45671 46811 47834 48139 48371 48473 48636 50353 51819 51838 52356 52507 53053 53306 53963 54481 54831 55068 56275 56448 56748 58715 58734 58811 59714 61458 61627 61867 62043 62158 62345 62514 63004 64201 64671 66000 66118 66438 67336 67405 67416 67744 68234 69149 69442 69825 70565 71672 72067 72895 72909 72917 73281 74029 74099 74118 74320 75406 76155 77605 78429 80708 81906 83219 83490 84071 84171 85615 86555 87321 88880 90266 92777 93193 93224 93299 94131 94195 94326 95190 95223 95352 96523 97462 97485 97644 98263 98473 98650 96917 98957 99372 99584 99768. Literatur. König Friedrich August III. voa Sachse« hat di« Widmung d«s von Leo Worrl in Leipzig herau»gigrbi»»n Buchts „Das Königrtich Sachs«« in Wort und Bild", da» soeben i» Woerl'» Reisrbüchrr-Verlag (Leipzig) «rschirnrn, angenomm«». Da» Buch ist mit über S40 Abbildungen au»- gestattkt und wird wohl bald in kein« Familie fehlen, um so mehr, al» der billig« Prei» von 4 Mark j«d«m di» An schaffung ermöglicht. „Die Tribüne", Wochenschrift für Aufklärung, B«. lehrung und Unterhaltung. Redaktion: l)r. Rudolf Lauten bach ; Verlag der „Tribüne", Berlin 8^V. 68, Zimmerst,aße 95, Wenn in Berlin bei dem übergroße» Angebote von Zeitungen und Zeitschriften ein, Wochenschrift nach kaum 5 monatiarm Bestehe» — wie die „Tribüne" — bereit» eine feste Auflage von SS 00V Exemplaren «rr«icht hat, so ist dies «in außerordentlich günstig,» Zeichen für ihr« Lebens« sähigkeit. Die „Tribün«" entspricht einem tatsächlich vor handenen Bedürfnis nach schonungsloser Kritik unserer poli tisch«« und sozialen Zustände. Sie hat «rst« Schristst«ller zu Mitarbeitern und bietet in jeder Numm«, «ine reiche Fülle des Anregenden. — Seit einiger Zeit veröffentlicht Karl Schneidt in der Zeitschrift „Offene Briese an den Deutschen Kaiser", die sich durch seltenen Freimut au»z«ichn«n und in der Reich»hauptstadt fortgesetzt großes und berechtig te« Aussehen erregen. Durch die Post bezogen, kostet di« „Tribüne" vierteljährlich 1.20 Ma>k. Für Monat März nur 40 Pfg. Probrnummern gratis und franko vom Vrrlag. Große Auswahl in sestAurrv« voll dnaiev 8o!ävQStoüvll zu sehr niedrigen Preisen findet man stet» im Schnittgeschäst von kLiuiuer .fr., kulsultr. WitternngSanSsichte«. Frettag, den 9. Mär,: , Vielfach wolkige», »in wenig kühlere« Wetter mit etwa« Regen. Kirchliche Nachrichten. Sonnabend, den 10. März: 1 Uhr Betstunde. Pastor Resch. Sonntag, den 11. März, Reminiscere: >/,S Uhr Beichte. i Pfarrer 9 „ Predigt (Hebr. 12, 1 — 6). t Schulze. 6 „ Passion«gotte«dienst (Mt 26, 36-46) Pastor Resch. 8 „ Jungfrauenverein. Amtswoche: Pastor Resch.