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K. für Pulsnitz 'Ä W' Inserate für denselben Tag find bis vormittags 40 Uhr auszuoeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum 12 tokalpr. zo Reklame 20 Lei lOiederholungen Rabatt. 1 kille Knnoncen-Lrpeditionen ! nehmen Inserate entgegen. " Anrts-Blatt des Königl. Kmksgepickts und des Stadkratkes 2» pulsnUs ? el' nssir scep W W W Wj» W W W ^eIegsSM;-8Skc§§e: —EM. rs und Umgegend — Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. ' Beiblätter: Illnstr. Sonntags blatt n. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. Lv^., I vierteljährlich 1.2s bei i freier Anstellung ins Hau», durch die Post bezogen unter Nr. 8S02 >k 1.2t. Amtsblatt für den Bezirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnit;, umfassend die Vrtschaften: Pulsnitz, Pulsnitz N. s., Böhmisch-V ung, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswalde, Vhorn, Dberstcina, Niederfieina, Weißbach, Gberlichtenau, Niederlichtenau, ^riedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdorf vrork und Verlag von L. c. Zörster's Erben (Inh.: ). w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismvckplatz Nr. 2«s. Verantwortlicher Redakteu Gtto vorn in Pulsnitz. Mr. 15. Sonnabend, den 3. Aeöruar 1906 58. Jahrgang, Auf Seite 28 des hiesigen Güterrechtsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Eheleute Fran; Oskar "Aohlstrunk und Anna Hulda geb. Mittag in Ohorn durch Vertrag vom 31. Januar 1906 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes am Vermögen seiner Frau ausgeschlossen haben. Pulsnitz, den 2. Februar 1906. onigLicHes A rntsgevicht. — /) M e k cr n n t m « cb u n g. Die vor dem Garten des Schützenhauses stehenden neuen Straßenbäume (Linden und Kastanien) sollen entfernt und hierzu Montag, den 5. Februar 1W6, vormittags 11 Uhr an Ort und Stelle öffentlich versteigert weri»en. Bieter wollen sich zu der genanntes Zeit am Schützenhaus versammeln, wo ihnen auch die näheren Bedingungen bekannt gegeben werden. Die Bäume sind sofort bar zu bezahlen. Pulsnitz, am 2. Februar 1906. Der Htaötrat. vr. Michael, Bürgermeister. - W. Neueste Ereignisse. Im Markranstädter Prozeß wegen Landfriedens bruchs erkannten die Geschworenen drei der Angeklagten für schuldig, welche mit je fünf viertel Jahr Gefängnis bestraft wurden. Sechs andere Angeklagte wurden freigesprochcn. Da die ostafrikanische Aufstandsbewegung als un terdrückt gelten kann, wird den „Kieler Neue sten Nachrichten" zufolge das dorthin entsandte Marinedetachement demnächst heimbeordert werden. Die erste Abteilung verläßt Dar-es- Salaam schon am 6. Februar auf dem Dampfer „Gouverneur". In Dar-es-Salaam ist ein Transport von Einge borenen aus Deutsch-Guinea eingetroffcn, die gegen die Rebellen in Ostasrika verwendet werden sollen. Das neue italienische Ministerium ist wegen seiner unklaren Haltung und mangelnden homogenen Zusammensetzung von der liberalen Kammer majorität zu Falle gebracht worden. Die zweite Haager Friedenskonferenz soll Ende April oder Anfang Mai zusammentreten. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulst nitz. Wir teilten bereits mit, daß Se. Maj. König Friedrich August Herrn Louis Schöne, seit über 60 Jahren beschäftigt bei der Firma C. G. Hübner, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht hat. Aus diesem Anlasse wurde nun am vorien Sonntage der so ehrend Ausgezeichnete durch seinen Chef, Herrn Oswald Schmollig in Blasewitz, mit einer wertvollen Glashütter Uhr nebst goldner Kette beschenkt. ES verband sich mit dieser Ueberreichung in der Schmollig'schen Familie eine sinnige Feier. Hierbei kam das gute Einvernehmen, welches zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer herrscht, so recht zum Aus- « druck Dasselbe ist aber auch darin zu erblicken, daß in der C. G. Hübner'schen Fabrik außerdem Arbeiter über 40 und 35 Jahre beschäftigt sind. Pulsnitz. In unserer Stadt werden in diesem Jahre abgehalten: Viehmärkte: Mittwoch, den 14. Februar, Montag, den 2. Ap.il, Sonnabend, den 12. Mai, Montag, den 16 Juli, Montag, den 13 August, Mittwoch, den 26. September und Montag, den 12 November. Kram- märkte: Dienstag, den 17 Juli und Donnerstag, den 27. September — Eisenbahnbeleuchtung. Um eine bessere Beleuchtung in den Abteilen der Personenwagen im sächsischen Siaats- bahnbereiche zu erzielen, sind seit einiger Zeit verschiedene Personenwagen mit elektrischer Beleuchtungseinrichtung ver sehen worden. Jetzt macht die Staatseisenbahnveiwaltung auch Versuche mit Gasglühlicht, das sich durch hängende oder stehende Beleuchtungskörper von der bisherigen BeleuchtungS- ort unterscheidet. Soweit bekannt ist, soll die Beleuchtung turch hängende Körper vorteilhafter sein. — Im Februar und zwar am 19 nachmittags 2 Uhr trtt unser großes Himmelsgestirn in das Zeichen der Fische I und die Tageslänge nimmt beträchtlich zu. Am 28 Februar hat der Tag bereits eine Dauer von 11 Stunden 40 Minu ten Die Phasen unseres Erdtrabanten fallen auf den 1. (erstes Viertel), 9. (Vollmond), 16 (letztes Viertel) und 23. Februar (Neumond). Von den Planeten bleiben Merkur und Venus unsichtbar. Sichtbar sind Mars, Jupiter, Saturn. Von diesen wird Saturn aber schon in der ersten Hälfte des Monats unsichtbar und die Dauer der Sichtbarkeit des MarS beträgt Ende des Monats nur noch 2'/,, die des Jupiter aber noch ca. 6'/, Stunden. — Die ersten neuen Kartoffeln sind jetzt schon in Delikatessenhandlungen eingetroffen. Mit jedem neuen Jahre kommen sie früher auf den Markt. Ostern ist schon längst nicht mehr, wie in früheren Jahren, ihr Einzugstermin, da für sorgt die fortschreitende Verbesserung des Verkehrs mit Algier und Malta. Aber auch «unechte- neue Kartoffeln spielen jetzt in den Küchen eine Rolle, und Kenner behaup ten, daß die deutschen den importierten neuen Kartoffeln im Geschmack nicht nachstehen. Für die Herstellung künstlicher neuer Kartoffeln sind verschiedene Methoden im Gebrauch. Man legt z. B. die alten Kartoffeln vier Wochen vor dem Verkauf in Tonnen mit Wasser, bas alltäglich erneuert wird. Die Kartoffeln werden dabei mit hartem Besen durcheinander gestoßen. Nach dieser Behandlung nehmen sie sowohl das Ansehen wie auch den Geschmack der „echten' neuen an. Ein anderes Verfahren besteht darin, die im vorigen Herbste geernteten Kartoffeln in einer Mischung von Erde und Torf mull aufzubewahren. Sie halten sich in dieser Mischung durch Monate hindurch so frisch, wie sie aus der Erde genommen werden, müssen aber im Januar gegessen werden — Im merhin darf man bei den heutigen großartigen Verkehrs mitteln doch wokl annehmen, daß die im Handel befindlichen neuen Kartoffeln meistens auch echte sind. Sehr viele Leute ziehen allerdings eine gute Winterkartoffel den „neuen" bei weitem vor. — Ü6L Zoll auf Korinthen. Wie uns von der Zittauer Handels- und Gewerbekammsr mitgsteilt wird, sind bis jetzt Verhandlungen wegen des Abschlusses eines neuen Handelsvertrags mit Griechenland noch nicht eingeleitet wor- den. Eine Erhöhung des Korinthcnzolles von 8 Mk. auf 24 Mk. für den Doppelzentner wird daher solange dec deutsch griechische Handelsvertrag in Kraft bleibt, also auch über den 1. März 1906 hinaus, nicht Platz gre: en; es verbleibt viel mehr bei dem bisherigen Zollsatz von 8 Mark. — HOL. Vom Februar 1906 ab wi d zufolge Ver fügung des Reichspostamtes bei sämtlichen Postanstalten — abgesehen vom Weihmichls-, Oster- und Pfingstverlehr und von den durch Eilboten zu bestellenden Paketen — an den Sonn tagen und an denjenigen Feiertagen, an welchen der Schal terdienst beschränkt ist, eine Paketbestellung nicht mehr statt- sinden. Den Paketempiängern, die ihre Pakete regelmäßig abholen, ist die Abholung an den Sonntagen re. während der Schalterdienststunden in dec bisherigen Werse unbenom men Auch solchen Empfängern, die sich d e Pakete sonst bestellen lassen, wird — ohne daß Ab-olnu.iserklärunarn bei ! den Postanstaltsn niederzulegen sind — vis Abholung an den Sonntagen gestattet,, vorbehaltlich »es Widerrufs für den Fall, daß aus zu umfangreich-r Abholung wesentliche Unzuträglichketten entstehen s al c >. Fäll: ecu Feiertag auf einen Sonnabend oder ein n M so wird je nach der Bedeutung des Feiertags lang entweder an dem Feiertag, oder an Kew > - w. voramgehen- oen Sonntage ruhen — HOL. Von der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau wird unS folgender Erlaß des serbischen Finanzmini« steriumS mitgeteilt: Die im Zeitpunkte des Inkrafttreten» des neuen Zolltarif» mit Deutschland auf den Zollämtern befindlichen Waren unterliegen der Zollzahlung nach dem jenigen Tarife, der in Kraft bestand, als der Deklarant die Deklaration kür die Waren einreichte. Demnach bestimmt der Moment der Einreichung der Zolldeklaration, welcher Zoll« tarif zur Anwendung zu bringen ist. — Die bevorstehende ordentliche evangelisch-lutherische Landessynode wird sich u a. auch mit der Frage einer Re form der Kirchengebühren zu beschäftigen haben, und zwar angesichts mehrerer an sie geplanten Petitionen In weiteren Kreisen der Glieder der evangelischen Landeskirche hat sich im Laufe der Zeit mit der fortschreitenden Entwicklung de» sozialen Empfindens eine gewisse Unzufriedenheit mit der Abpusung der kirchlichen Gebühren herausgebildet. Teil weise wünscht man die Feststellung derselben auf eine be stimmte gleiche Höhe und teilweise auch auf deren vollstän dige Beseitigung. Man bezweckt damit, daß bei Taufen^ Trauungen und Begräbnissen nicht mehr, wie es heute ge schieht, die Standesunterschiede mit in die Erscheinung treten, vielmehr die Gleichwertigkeit aller Glieder der Kirche be tont wird. — Balloniahiten. Am letzten Donnerstag sind in den Morgenstunden internationale wissenschaftliche Ballonaufstiege erfolgt. Es stiegen Drachen, bemannte und unbemannte Ballons in den meisten Hauptstädten Europas auf. Der Finder eines jeden unbemannten BallonS erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Vorschrift gemäß die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphische Nachricht sendet. Kamenz. Vom König wurde dem Töpfergesellen August Heinrich Beyer hier für 50jährige ununterbrochene Tätigkeit an ein und derselben Stelle die Friedrich August- Medaille in Silber verliehen. — Se. Majestät der König hat dem Bezirkslandmeffer Mo-iH Karl v. WolfferSdorff in Kamenz anläßlich seine» Uebertritts in den Ruhestand Titel und Rang als Oberland messer in Klaffe V Nr. 4 der Hofrangordnung v rliehen. Kamenz. Ein eigenartiger Fund wurde dieser Tage frühmorgens aus der Zschornauer Straße beim Exerzierplätze gemacht. Im Straßengraben daselbst fanden Passanten einen führerlosen Wagen, welcher ebenso wie ein daneben liegende» verendetes Schwein deutliche Spuren eines stattgefundenen Brandes erkennen ließ Ein weiteres lebhaft grunzende» Borstentier vervollständigte den seltsamen Anblick. Da sich kein Besitze- dazu einkand, wurde das lebende Tier später von Kindern nach Zschorna» getrieben. Man erfuhr, daß der von dem Schweinehandel kommende, in Kamenz wohnende Käufer aui der Fahrt irgendwie Schiffbruch erlitten haben müsse und seine Situation keine beneidenswerte gewesen sein könne Der Brand ist vermutlich durch die Wagenlaterne verursacht worden, währenddessen der Besitzer mit Pferd und Deichsel den Heimweg angetreten hat. — Die Zweite Kammer des sächsischen Landtages ge nehmigte in ihrer gestrigen Sitzung bei Kapitel 44 des ordentlichen StaaishauS^altsetals zür 1906/07, bet-effend die Akademie der bildenden Künste zu Dresden, die Ein nahme mit 16600 Mk. und die Ausgabe mit 212 100 Mk. einstimmig Schließlich bewilligte das Hau» noch aus Antrag der RechenschaftSbeputation bei Kapitel 104, Finanzielles