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re >en- hon für Pulsnitz 57. Jahrgang Dienstag, den 5. Dezember 19V5 1 ran mit er- rauf wieder frei. (Wolffs Bureau.) wie den größeren Veranstaltungen im Schützenhaus als lästig em» pfunden wurde und der Abhilfe bedarf, ist das langsame Abnehmen und Aushändigen der Garderobenstücke, was ein t 1 1 1 1 1 Marktplatz, wo in den engen Nebenstraßen eilt ziem lich gefährliches Gedränge entstand. Der Polizei gelang es schließlich, die Leute zum Verlassen des Marktplatzes zn bewegen. Es wurden 10 Ver haftungen vorgenommen; die Verhafteten ließ man jedoch mit Ausnahme einiger Ausländer bald da ¬ ist groß an um« längeres Warten zur Folge hat. Die Garderobe und schön angelegt und eingerichtet, sodaß eS nur sichtiger, flotter Bedienung fehlen kann. es zu Ruhestörungen gekommen ist. Die Unterwerfung der Hottentotten hat sich, Gouverneur v. Lindequist meldet, unter von ihm gestellten Bedingungen vollzogen. Erscheint Dienstag. Donners- trg und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags- blatt u. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. 50 , vierteljährlich z.25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen unter Nr. 8eor,.2S. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Als einen neuen Sympathiebeweis konnte die im besten Ansehen stehende freiwillige Feuerwehr den zahlreichen Besuch bei dem am Sonntag im großen Schützen- Haus-Saale veranstalteten öffentlichen Theaterabend erblicken. Der Aufführung ging ein die segensreiche Tätigkeit der frei willigen Feuerweh'en trefflich illustrierender Prolog, gesprochen von Fräulein Gude, voraus. Was alsdann mit der getreuen Wiedergabe des schönen Volksstückes: „Die Lieder des Musi kanten" von Rud. Kneisel, geboten wurde, waren über raschende, gemütvolle und gut charakterisierte Leistungen, oie durch lebhaftesten Beifall und vielfach ausgesprochene Aner kennung den wohlverdienten Lohn fanden. Ganz besonders erfreute am Sonntag die geschickte Hand der Regie, welche nicht nur für ein gefälliges uns wirksames szenisches Bild Sorge trug, sondern auch das Zusammensp el zu einem solchen gestaltete Man sah und fühlte es, daß die Mit wirkenden sich ihren Rollen mit vollem Eiser und größter Hingabe widmeten und ihrerseits alles geschah, um ein tat sächliches Hineinleben in dieselben zu ermöglichen. Dem Theater folgte ein gut frequentierter Ball Die Einnahme des in jeder Beziehung sehr gut verlaufenen Abends stellt sich, wie wir in Erfahrung bringen, auf die stattliche Summe von 274 Mark. — Ein Uebelstand, der bisher bei allen Inserate für denselben Tag find bis vormittags zo Uhr aufznoeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum z2 kokalpr. zo z. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle klnnoncen-Lxpeditionen nehmen Inserate entgegen. In Pest haben die Schriftsetzer beschlossen, solche Zeitungen, die die Sozialisten und das allge meine Wahlrecht in einer ihnen gehässig er scheinenden Weise angreifen, nicht zu setzen. Infolgedessen konnten gestern sechs Blätter nicht erscheinen. In Philadelphia wurde in das Eisenbahn-Coupee, in welchem der Präsident Roosevelt saß, beim Passieren des Zuges ein schweres Eiseustück geschleudert. Es wurde niemand verletzt. Die japanische Regierung hat Rußland ersucht, die diplomatischen Beziehungen wieder aufzu nehmen. gleichstabelle der früheren Beoölkerungsverhältniffe von Puls nitz und Umgegend bringen. — Ueber den Paketverkehr während der Weihnachts zeit hat das Reichspostamt, wie alljährlich, eine für alle Postanstalten geltende längere Verfügung eriaffen, die u. a. auch eine vorsichtige Behandlung der Pakete den beteiligten Beamten zur Pflicht macht. Die Pakete dürfen nicht ge worfen oder gegeneinander gestoßen werden, sondern sind von Hand zu Hand zu geben. Auch für die Sicherung der kleinen Pakete müßte besonders gesorgt werden, was durch Verpackung der Faustpakete in die Briefbeutel und der übri gen kleinen Pakete in Paketsäcke zu geschehen hätte. Die Vereinigung mehrerer Pakete zu einer Paketadresse ist für die Zeit vom 10 bis 25. Dezember nicht gestattet. — Anläßlich der Marinevorlage bringt die ..Flott e" einen Artikel, in dem unsere „Kreuzernot" in kurzer, gemein verständlicher Weise scharf beleuchtet wird. — Die verschie denen Aufgaben der Masten und Schornsteine eines Kriegs- 3 1 Pulsnitz. Der vorgestrige erste Sonntag weiterter Geschäftszeit brachte einen etwas lebhafteren Ver» kehr in hiesiger Stadt hervor. Bemerkenswert war derselbe Neueste Greigniste. Die Erregung der Dresdner Arbeiterschaft über die Vorfälle am Sonntag dauert an, ohne daß Drahtberichte des PulsnitzerWochcublattes. Dresden, 4. Dezember 1905, vorm. V,10 Uhr. Dresden, 3. Dezember. Heute Vormittag wurden hier sieben sozialdemokratische Bers Sammlungen gegen das bestehende Laud- tagswahlrecht abgehalten, die überaus zahlreich besucht waren. Nach Schluß der Versammlungen begaben sich die Teilnehmer in geschlossenen Zügen nach der inneren Stadt. Diese wurden jedoch von der Polizei in kleinere Abteilungen aufgelöst. Als die Demonstranten in der Neustadt die nach der Alt stadt führende Brücke zu überschreiten suchten, wur den sie von der Polizei mit blanker Waffe daran behindert. Dabei wurden einige Personen verletzt. Vor dem Königl. Schloß veranstalteten etwa 1000 Personen eine Kundgebung, wurden aber ebenfalls von der Polizeimannschaft mit blanker Waffe da ran behindert. Auch hierbei wurde eine Anzahl verletzt und mehrere Personen verhaftet. Versuche zu Kundgebungen vor der Wohnung des Staats ministers v. Metzsch wurden von der Polizei eben falls unterdrückt. Die Gesamtzahl der Demou- strauteu dürfte 15 Wv überschritte« haben. Sämtliche Polizeimannschaften der Stadt waren aufgeboten. Die Militärposten standen unter Ge wehr. (Wolffs Bureau.) (Siehe besonderen Artikel in der Beilage) Chemnitz, 3. Dezember. In fünf verschie denen Lokalen fanden heute Vormittag sozialdemo kratische Bcrsammluugeu statt, in welchen gleich lautende Resolutionen zu Gunsten eines allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Landtagswahlrechts angenommen wurden. Nach Schluß der Versamm lungen zogen mehrere Tausend Teilnehmer unter Veranstaltung von Kundgebungen gegen das be stehende sächsische Landtagswahlrecht durch die Stra ßen der Stadt. Am Rathausplatz trat den Manife stanten ein starkes Polizeiaufgebot entgegen und zerstreute die Menge. Es wurden sechs Verhaf tungen vorgenommen. (Wolffs Bureau.) Dresden, 4. Dezember 1905, mittags 12 Uhr. P l a u e n i. V., 4. Dezember. Auch hier fanden gestern lebhafte Straßendemonstrationen von sozialdemokratischer Seite gegen das Drei klaffenwahlrecht statt. Nach einer sozialdemokra tischen Versammlung im „Schillergarten" zogen etwa 1000 Mann vor die Wohnung des Ober bürgermeisters und wollten sich von dort durch die Breitestraße vor die Wohnung des Amtshaupt- manns begeben, wurden aber von der Polizei da- Arbeitsnachweis, chebichl werde»: Arbeiter für Zementfabrik und 1 Knecht für Landwirtschaft sofort in dauernde Beschäftigung von Anton Seidel, Rittergut Straßgräbchen. Knechte zu Pferden sofort (240 Mark Jahreslohn) und 2 Knechte zu Pferden zum 1. Januar 1906 (Lohn nach Uebereinkunft) von H. Bode, Reichen bach b. Königsbrück. Knechte und eine Hausmagd für Landwirtschaft pr. 1. Januar 1906 (Lohn nach Vereinbarung) von Richard Springer, Schäfereigutsbesitzer, Großröhrsdorf. Frau zur Pflege von 2 Kindern, wenn tunlichst mit landwirtschaftlichen Kenntnissen, sofort für dauernd (Lohn nach Uebereinkunft) von Eduard Pohling, Lj- und Umgegend Arnts-BlaLt -es König!, gmlsgei'icblr und -es Stadtpatlier sn putrnits. t.- Uönial. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Böhmisch-V^ung, Großröhrsdorf, Bretnig Mtsvlatt für den Vesirk Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ulein-Dittmannsdorf qauswa e, Ohorn, Oberstem«, Erben (Inh.: I. w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. rss. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. Vrvck und Verlag von E- k- ' ,, ... namentlich in den Nachmittagsstunden Die Kauflust bewegte sich noch in bescheidenen Grenzen. Man hielt zunächst erst Umschau vor den mancherlei kleinen und hübsch arrangierten Ausstellungen in den Schaufenstern, wobei allerdings schon dieser und jener Gegenstand für den Weihnachtseinkauf vor- gemerkt ward. Pulsnitz. Resultate der am 1. Dezember 1905 stattgefundenen Volkszählung gingen uns bisher zu: Otterschütz bei Königsbrück. . . Pferdeknecht für Landwirtschaft zum sofortigen Antritt (Lohn nach Uebereinkunft) in Mittelbach Gut . rr. 10. Kutscher und 1 Arbeiter für die Landwirtschaft (Lohn SO bez. 100 Pfg. täglich nebst freier Station) von M. Jeschki, Rittergutsbesitzer, Lehndorf. Wirtschafterin für Hausarbeit zum 1. Januar 1906 (Lohn nach Uebereinkunft) von Jacob Handrick, Höflein b. Räckelwitz. Pferdeknecht und 1 Ochsenknecht zum 2. Januar 1906 (nach Uebereinkommen) von Rittergut Bischheim, Nicke. Lehrling, Tischler und Glaser, für Neujahr oder Ostern, Lehrzeit nach Uebereinkunft, von Oswald Müller, Tischlermeister, Königsbruck. - Arbeiterfamilie zum sofortigen Antritt von Paul Stephan, Inspektor, Rittergut Wohla. Montag, -en^ü ^emben 1905, VMmanKt in kiscliokwep-a Ort Einwohnerzahl Einwohnerzahl am 1. Dezbr. 1900 am 1. Dezbr. 1905 Pulsnitz 3750 3939 Pulsnitz M. S. 1371 1523 Böhmisch Vollung 480 505 Friedersdorf 538 563 Ohorn nebst Gutsbezirk 2164 2313 Obersteina 1121 1151 Niedersteina 839 890 Weißbach 287 325 Oberlichtenau 1236 1245 Lichtenberg 1407 1509 Leppersdorf 950 1053 Großröhrsdorf 6769 vorläufig 7399 Kleinröhrsdorf 482 505 Gersdorf 1119 1154 Wallroda 697 798 Lotzdorf 1446 1588 Großerkmannsoorf 956 1081 Ullersdorf 467 541 Ottendorf-Moritzdorf 2364 2470 Großokrilla 523 578 Kleinokrilla 141 160 Klotzsche 4205 vorläufig 4683 In nächster Nummer werden wir eine interessante Ver-