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Inserate von hier und aus dem Verbreitungs bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg- TagM mH AMM für Adorf und das odrre Dogtlaud Der Grenzbote erscheint täglich mjt Ausnahme deS den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. 25 Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Berank,örtlicher Redacteur, Drucker und Verleger: (Mo Meyer in Adorf. 14V. Sor nabend, den 6. Uovemder 189V. 62. Aahrg. Verkauf von fichtenen Nutzrinden im Forstkefirke Anerkach. Falls nicht Betriebsänderungen eintreten müssen, so sollen während des Sommers 1898 etwa folgende Mengen von fichtenen Nutzrinden zur Aufbereitung gelangen und zwar auf den Forstrevieren Tannenbergsthal 60 im Georgengrün 250 „ einschl. Ellefelder Wald, Brunndöbra 200 „ Kottenheide 100 „ Erlbach 300 „ Brotenfeld 50 „ Neudeck 700 „ Langenbernsdorf 420 „ Elster 60 „ in Summa 2140 rm Bewerber nm diese Rinden wollen ihre Gebote schriftlich bei den obengenannten Revierverwaltungen, durch welche sie sich auch über die Verkaufsbedingungen näher unterrichten lassen können, bis spätestens den 1. April 1898 einreichen. Von den Verkaufsbedingungen mögen hier hervorgehoben werden: 1 ., daß den Käufern die wirklich ausfallende Rindenmasse, es betrage dieselbe mehr oder weniger, als oben angegeben, zu geschlagen wird, 2 ., daß der fünfte Theil des Kaufgeldes, berechnet nach dem obigen muthmaßlichen Rindenausfalle, binnen acht Tagen nach der Annahme des Rindengebotes als Anzahlung und gleichzeitig als Reugeld an das hiesige Königliche Forstrentamt einzuzahlen ist, 3 ., daß die allenthalben an Abfuhrwege gebrachte Rinde auf Wunsch des Käufers entweder in Form von Raummetern oder in 6 m langen, beiderseits bestellten und einfach abgedeckten Stangen, welche Masse einem Raummeter gleich gerechnet wird, zur Aufbereitung gelangt. Erfolgt der Einschlag in Raummetern, so geschieht dies mit einem Uebermaß von 30 em. Der Umstand, daß große Schneemassen in den Gebirgsrevieren die Besichtigung der zu Schälschlägen in Aussicht genommenen Bestände im März sehr erschweren, giebt Veranlassung, die Herren Bewerber aufzufordern, den Besuch der betr. Waldorte so bald als möglich in diesem Herbste noch vorzunehmen. Königliche Aerfvrstiimsterki Ambach, E von Lindenau. Bekanntmachung. Für die demnächst stattfindende Stadt verordnetenwahl sind die Listen der Stimmberechtigten und Wählbaren aufgestellt worden und liegen vom 8. d. M. ab 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht nahme auf unserer Expedition — Registrator Neubert — aus. Etwaige Einwendungen dagegen sind bis mit dem 22. d. M. bei dem unterzeichneten Stadtrath schriftlich oder mündlich zu Protokoll anzubringen. Alle Bürger, welche nach Ablauf der 14tägigen Auslegungsfrist in der geschlossenen Liste nicht eingetragen sind, können an der bevorstehenden Stadtverordnetenwahl nicht theilnehmen. Adorf, den 3. November 1897. Der Stadtrath. Kämnitz. Der Zustand des sog. Dörfelwegs in der Nähe der Höfer'schen Scheune ist der Art, daß die Feldbestellung im nächsten Jahre unmöglich wird, wenn inzwischen eine grund hafte Wegebesserung nicht erfolgt. Die Wegebaupflichtigen werden deßhalb hiermit veranlaßt, den Wegbau sofort vorzunehmen, ehe noch der Winter eintritt. Sollte diese Auflage binnen 14 Tagen nicht Erfolg haben, so werden wir den Weg auf Kosten der Säumigen Herstellen lassen. Adorf, den 4. November 1897. Ter Stadtrath. Kämnitz. Rundschau. Berlin, 4. Novbr. Das Artilleriematerial der südwestafrikanischen Schutztruppe soll dem Vernehmen der „Berl. Reuest. Nachr." zufolge noch verstärkt werden, da sich das vorhandene in dringenden Fällen nicht als ausreichend erwiesen habe. Eine diesbezügliche Forderung werde im Etat für Südwestafrika eingestellt werden. — Die ultramontane „Köln. Volksztg." schreibt unter der Ueberschrift: „Heeresforderungsaussich ten", „die Anzeichen mehrten sich, daß Mittel für unabweisbar erwartete Verstärkungen der Land armee, wenn deren gebieterische Nothwendigkeit sich herausstellen sollte, bereit zu halten seien. Einerseits sei die Aussicht auf Einführung des kleinkalibrigen Gewehrs unbedingt vorhanden, anderseits sei durch die jüngste Verstärkung die russische Feldartillerie um 38 Batterien stärker wie die deutsche. Auch die Perspective auf Einfüh rung der Schnellfeuergeschütze mit Gewehrkaliber sei keineswegs eine unbestimmte. Schließlich ver sichert die „Köln. Volksztg." in Ergänzung ihrer vorgestrigen Meldung, daß auch in englischen fach- sowie politischen Kreisen eine starke Strö mung bestehe, die Landmacht Englands so stark zu machen, daß sie zu einem Eingreifen auf dem Continent mit Streitkräften befähigt sei, die unter den heutigen Verhältnissen von Belang seien. Kiel. Das neueste, auf der Danziger Schi- chau-Werft gebaute Torpedoboot „8 82" erzielte bei der Abnahme-Probefahrt 25 Knoten. Die Torpedoboote älteren Typs erreichen nur 21 Knoten. Wien, 3. Novbr. Betreffs der Ernennung Schäfers zum Gouverneur von Kreta bestehen noch große Schwierigkeiten. Von Berlin aus wird dafür gearbeitet, daß des Sultans Einwen dungen berücksichtigt und der Padischah nicht brüskirt werden solle. Es ist nunmehr keineswegs sicher, daß Schäfer wirklich Gouverneur von Kreta wird. Wien, 4. Nov. Die Lage ist unverändert, doch bezweifelt man immer mehr die Möglichkeit der rechtzeitigen Erledigung des Ausgleichspro visoriums. Die Meldung, daß für den Zusam mentritt der Delegationen bereits ein fester Zeit punkt bestimmt sei, ist unrichtig, da diese Bestim mung vom Zustandekommen des Ausgleichspro visoriums abhängt. Aus Wien wird geschrieben: Der Kaiser Franz Josef, vor die Wahl gestellt, entweder den Grafen Badeni oder die parlamen tarische Behandlung des Ausgleichsprovisoriums fallen zu lassen, könnte vielleicht den Versuch machen, das Haus aufzulösen und Neuwahlen auszuschreiben, aber auf keinen Fall wird er zu der von Badeni angedrohten Sistirung der Ver fassung schreiten. Der Kaiser soll am Sonnabend, unmittelbar vor seiner Abreise aus Budapest nach Wien, geäußert haben, Graf Badeni möchte nur zu Ende führen, was er begonnen, und in einer Betonung, welche keineswegs große Zufriedenheit erkennen ließ. Die „Neue Freie Presse" meldet: Die Regierung beabsichtigt, falls es in der heu tigen Nachtsitzung zu großen Tumulten kommen sollte, den Reichsrath sofort zu vertagen. Passirt das Ausgleichsprovisorium die erste Lesung, dann erfolgt die Vertagung Mitte November. Die Ver tagung wird mehrere Monate dauern. Die Hoff nung, das Ausgleichsprovisorium durch den Reichs rath votirt zu erhalten, ist aufgegeben. Wien, 4. Novbr. Abgeordnetenhaus. Die geheime Sitzung wird 5^ Uhr unterbrochen, 7'/y Uhr beginnt die öffentliche Sitzung wieder. Tagesordnung: Ausgleichsprovisorium. Die Linke verlangt stürmisch die Fortsetzung der geheimen Sitzung. Der Vizepräsident erklärt, er könne nicht zugeben, daß die Geschäftsordnung dazu benutzt wird, jede Thätigkeit des Hauses zu ver hindern, und befragt das Haus, welches mit