52 Erst nach einer Weile begann es wieder zu zucken und zu zittern in seiner Brust. Wie verloren wankte er dahin — er suchte die zerschmetterten Leiber der Seinen, er suchte die Trümmerstätte seiner Heimat. Ans dem Platze, wo das Häuschen gestanden, lag ein Berg aus Schnee und Schutt still und starr, als ob er in Ewigkeit so dagelegen wäre. Aus ihm hervor ragte das niedergebrochene, kantige Felshorn. Daneben hüpften ein paar Ziegen auf und ab und meckerten. Aber an dem Schuttberg in der Tiefe nagte schon der Wildbach, und jenseits des Wildbaches — der Hans suhr sich mit beiden Händen über die Augen, er träumte doch nicht, er stand ja mit wunden Füßen im Gestein — aber jenseits des Baches stand sein Häuschen." Oder sagen wir einmal, so ganz kleine Bilder, eins ans den „Schriften des Waldschulmeisters": „Das Eiszäpschen am Rande der Rinne wächst niederwärts — der Erde zu. Die Glocke einer Herbst zeitlose wiegt daneben, die läutet der verstorbenen Quelle zu den letzten Zügen." Und gar diese Roscggernaturen, wie sie alle heißen mögen, die vielen Hunderte von Alpenoriginalen, „Sonder linge," wie sie Rosegger selbst nennt, von denen er sagt: „Meine Sonderlinge sind Leute, die wie seltsanie Aus wüchse aus dem Menschenwalde des Alpenvolkes hervor ragen. Wunderliche Charaktere, durch Naturaulage, Leiden schaften oder äußere Verhältnisse gebildet, oft harmlos, gemütvoll und humorvoll, hochherzig und edel; oft aber anch bösartig, finster und dämonenhaft; zuweilen wiederum mit genialer Begabung — aber häufig Menschen, die ihren Beruf, ihr Leben verfehlt haben, und mit sich und