— 41 — seiner aus dem „Heimgarten" auch in das „Himmelreich" ausgenommenen oberflächlichen Plauderei „Die Ohren beichte" ein Sündenbekenntnis aus seinem achtzehnten Lebensjahre wiedergibt, eine Beicht, die — gar zu deut lich wird erzählt — eine durchaus ungiltige war. Wie wenig Rosegger im Katechismus Bescheid weiß,, er, der doch zu bessern wissen will, zeigt z. B. seine (poetisch prächtige) Schilderung der Firmung in den „Neuen Waldgeschichteu" (8. Ausl. Volksausg. Wien 1896) Is„Die Ankunst des hl. Geistes"si wo ein Priester salbt und nachher der Bischos die Hände auflegt und den Backenstreich erteilt! Von seiner Einsicht in das hohe Amt des Priester tums werden wir im letzten Kapitel dieser Broschüre noch sehr interessante Dinge vernehmen. „Der Segen des Gebetes" liegt ihm „in der Selbsterhebung, in der Er weckung eines starken Willens, in dem Verkehr mit dem Vorbilde . ., durch welche bedeutende Träger des Christen tums auf uns wirken". Der Teufel hat natürlich ohne Hölle auch keine Existenzberechtigung, und daher auch nicht der Hinweis auf die ewigen Strafen, wie er in der „Mission von Falkenbach", einem literarischen „Lügenbild" trotz einem Kaulbach, in ekelhafter Entstellung aufgezeigt wird. ^) Cölibat und specielles Priestertum haben in solch kleinlichen, niedrig stehenden Auffassungen selbstverständlich keinen Raum. Daß der Himmelreichvcrfasser für die deutsche Sprache im liturgischen Cultus, dessen Wesen er gar nicht zu durchdringen vermag, eintritt, sei nur kurz. i) Scenen wie hier finden sich manche, z. B. die Wall fahrtgeschichte im „Peter Mayr". Sie sind im Stande, den Glauben an Roseggers Ehrlichkeit zu erschüttern.