40 klären, so ist das noch das Beste, was wir thun können. Wir beten im Sakramente nicht Brot und Wein an, sondern das Geheimnis, in dessen Schoß unsere ewige Geschicke ruhen. Wir gedenken der göttlichen Liebe, die uns erlöset, und sind selig in dieser Vorstellung?" Wer so spricht, kann freilich die Sprache nicht verstehen, die aus apostolischer Zeit her den Opferaltar mit ihren wundersamen Gebeten und Gesängen andachtschauernd um woben; wer so spricht, der findet in altkatholischen und protestantischen Gotteshäusern freilich nicht viel weniger als da, wo er nichts zu thun weiß, wenn gerade kein deutsches Lied gesungen wird. Die Taufe ist ein bloßes Aufnahmezeichen und daher die Kindertaufe heutzutage für den einzelnen nicht mehr verbindlich. „Ist das ein Rechtsvcrtrag, den die Kirche mit dem unvernünftigen Kinde schließt? — Nein, was da mals meinerstatt von Paten gesprochen worden, das halte ich nicht für bindend." Allerdings kennt — das aber auch im buchstäblichen Sinne — Rosegger keine Erbsünde. Wo die Sakramente ihres übernatürlichen Charakters und ihrer inneren Gnadenwirkung beraubt werden, da ist wenigstens die Beicht eine Quelle hohen menschlichen Trostes, und so wird sie von Rosegger gewertet, höher aber auch nicht. Daß er das punctum WUous am Sakramente der Buße nicht erfaßt hat, zeigt seine Be merkung, nachdem er von der Bedingung völliger Sühnung zur Erlangung der Absolution gesprochen: „Freilich in diesem Falle wird billigerweise so ziemlich alles vergeben, was überhaupt zu verzeihen ist, da braucht man nicht erst einen besonderen Ablaß dazu." Empörend ist der Leicht sinn und der Kenntnismangel, mit denen Rosegger in