in dieser Richtung scheiterten an der Teilnahmslosigkeit der äußeren Umgebung, — der Nachbarsgeistlichcn, wie Rosegger immer wieder bitter hervorhebt, (seine Berichte über diese Sache stimmen nicht allweg überein), und ohne Zweifel auch an den selbständigen Antrieben des Knaben. Da nun dessen körperliche Konstitution die Übernahme der väterlichen Landwirtschaft nicht gestattete, so trat er im Sommer 1860 bei einem auf der „Ster" arbeitenden Schneidermeister in die Lehre. Die vier Jahre Schneider zeit brachten Rosegger in 67 verschiedene Häuser, und das war die Schule seiner naturwarmen, lebensvollen Kunst: unausgesetzte Beobachtung des Landes und seiner Leute, — war aber auch der Herd seines irrigen Denkens: un angefochtenes, antodidaktisches Grübeln und Simulieren eines reich veranlagten Kopfes, das von längst Gegebenem und Erprobtem nicht geleitet wurde, und das seinen Träger zum geistigen Beherrscher einer tief unter ihm stehenden Mitwelt machte. Ter angehende Kleiderkünstler liebte die Einsamkeit, besonders beim Kicnspanlicht in stillen Nächten, die er in mehr als demosthenischem Eifer über der aus allen Winkeln seiner Arbeitsprovinz wahllos und zahllos zusammengeschleppten Bauernliteratur ver brachte. Im 15. Lebensjahre hatte er seine ersten Dorf geschichten — und zwar nach Silberstein'schem Rezept — geschrieben; damals aber verfaßte er hauptsächlich Kalender mit allem Zubehör, die Wetterregeln nicht zu vergessen, und legte seine Fabrikate auf dem Familientisch eines von seinen Landsleuten viel besuchten Hauses auf. Durch Lob und Rat veranlaßt — es war im Jahre 1864 — sandte der 21 jährige Naturdichter, dessen Zukunft dem würdigen Pfarrer nicht ohne Grund Bedenken machte, eine Auswahl