II. Rosegger und die katholische Kirche. Außer dem inneren Drange des guten Willens kann man von einem Reformator der Kirche mit Fug und Recht noch allerhand andere Dinge verlangen: Geistesbildung und Herzensbildung, im gleichen Vollmaß zugewogen. Da trat z. B. der Kardinal Nikolaus von Eues, der Mosel- fischersohu, anno 1451 etwa so ausgerüstet zu seiner Mission aus den deutscheu Boden. Nachdem er seinen durchdringenden, scharfen Verstand in der Schule geordneten und tiefgehenden Denkens den egoistischen Wünschen der brutalen Instinkte und den wechselnden Einflüssen des launischen Temperamentes entzogen, nachdem er auf Grund regelrechter humanistischer Studien in seltener Universalität und organischer Geschlossenheit seiner Geistcsgaben Juris prudenz, Mathematik, Physik, Philosophie und klassische Philologie studiert und darauf sich als Doctor in juro «anoumo deu theologischen Wissenschaften zugewendct hatte, — ein Pfadfinder und Neubegründer auf allen diesen Ge bieten —, nachdem er sich als scharfsichtigen Staatsmann und Politiker erwiesen, der mit aufmerksamen Augen auf seinen großen Reisen „vieler Menschen Städte gesehen und ihren Sinn erkannt", nachdem er „als ein Spiegel jeder priesterlichen Tugend" die Reform des eigenen Herzens