— 17 — gedenk seiner Ausbesserung von Generation zu Geueration, sich sür einen Himmel wünscht,') er, der da hoch über dem Gesichtskreis eines wissenschaftlichen Pharisäers so oft gepredigt von dem Reiche, das nicht von dieser Welt ist, der da dem Materialismus die Übernatur so ost ent gegengehalten, wollt ihr wissen, was er sich für einen Himmel wünscht? Nichts anderes, als eine in intmituni fortlaufende Wiederholung seines ganzen Erdenlebens, akkurat mit allen kleinen und kleinsten Zufälligkeiten, immer äa eapo, immer äa oaxo alle Freuden und alle Irrtümer, doch ohne Repetitionsbewußtsein. Hier wünscht sich ein Mensch, dessen unsterbliche Seele auf Gott zu als auf ihr letztes Ziel geschaffen ist, ein ewiges Suchen und Nichtfinden, einen ewigen Weg und kein Erreichen — Sisyphusarbeit ohne Ende. Welch ein Gottsuchen gegenüber dem Augu- stinischen „ingnistum vor Enm, (Imme rogumseat in ts"! Das ist die Strase für den, der die Quelle der Wahrheit verlassen hat: Sandwüste im Gaukelspiele der Fata morgana. Und ist es dem Theosophen Ernst mit seinem letzten Wunsche, dann ist auch der äußerste Schluß den Keimen seines Individualismus entwachsen: dann ist der Mensch nicht mehr um Gottes willen, sondern Gott um des Menschen willen da, d. h. Gottes Existenz mit allen ihren Folgen ist nur ein schöner Wahn, der das Leben versüßt. Rosegger wäre mit einer ewigen Vorstellungsreihe gleicher, d. h. genau derselben Epochen zufrieden. Von da noch ein kleiner Schritt zum Traum, der sich selbst träumt, zum Nihilismus. ') Heimgarten 1893, S. 592 ff. Pöllmann, Rosegger und sein Glaube. 2