115 schlucken, daß der Herr unangefochten könnt' nach Haus gehen, aber ich halt nichts drauf, und, da hab' ich oft- malen gehört, wär's eine großmächtige Sund', wollt einer in vorwitziger Weif' das Sakrament empfangen." „Auf dieses Wort hat der Pfarrer des Kranken Hand wohl innig gedrückt: ,Hochmütig, Barthelmei, mußt du deswegen nicht werden, jetzt in deinen alten Tagen, aber das sag ich dir, du denkest schon das Rechte. Du bist tugendreich, du glaubst an Gott nnd an der Seele ewiges Leben; ob du dies gestehen magst oder nicht, ob du das heiligste Brot zu dir nimmst oder nicht, rein ist dein Herz, und dein ist das Reich und die Seligkeit/ Da soll sich der Mann emporgerichtet haben; die Hände hätte er ausgebreitet, mit nassen Augen hätte er gelächelt und gerufen: ,Jetzt hab' ich das Rechte gehört. Der Pfarrer mag so gut sein und mir die Wegzehrung reichen?" Was soll man nun zu einer solchen Blasphemie noch weiter beifügen? Ist das ein Priester der katholischen Kirche? jawohl und sogar einer, an dem Rosegger sein Reformideal aufzeigen will, der oben erwähnte Jesuit, ein Apostat, der, vom Schulmeister bestallt und von der Ge meinde gewählt, trotz Bischof nnd Ordinariat Jurisdik tion ausübt, so lang nnd breit man sie haben will. Also da sahen wir einen guten Roseggerpriester — daß Gott erbarm! Solche Gestalten sind der Kernpunkt der Ro- seggerschen Tendenzkunst. „Ist nicht ohne, so ein derber Dorfkurat, der die Kurse der hl. Theologie mit ihren dog matischen Schätzen längst verschwitzt hat und das Evan gelium sich nach seinem persönlichen Dafürhalten auslegen