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einen eigenthümlichen englischen Dialekt, und cs ist höchst lächerlich, unsere Knaben dieses irische Kauderwelsch nachahmcn zu hören *). Die Teutschen folgten hier zuerst dem Lause unserer Ströme, zwischen Lie Amerikaner sich eindrängend, hier und da in gröserer Menge sich sammelnd, so daß daraus ganz oder fast ganz teutsche Nie derlassungen entstanden, welche immer weiter nach allen Seitcn'sich ausdehnen. Die Amerikaner finden eS entweder in ihrem Vortheil, - ihr Land an die Teutschcn zu verkaufen, oder thun eS, weil sie sich unbehaglich fühlen, wo die Teutschen sich häufen; einige bleiben und bequemen sich einigermasen der teutschen Art, lernen auch wohl Etwas von unserer Sprache. — Auserdem finden sich Teutsche in allen un seren Städten, wo sie einen Theil des Handels und der Gewerbe in ihre Hände zu bringen wissen, und einige Städtchen sind fast so ganz deutsch wie irgend ein Ort im alten Vatcrlande. Neuerdings wer den auch die Eisenbahnen von unsern Landsleuten besetzt, der stärkste Strom aber scheint jetzt nach dem gesunden und schönen Südwcstcn (der zwar in allgemeiner Fruchtbarkeit andern Theilen les Staates nachsteht) zu dringen und ihn für das teutsche Element erobern zu wollen. — Noch ist Raum genug für eine massenhafte teutsche Ein wanderung, und dadurch könnte Missouri — wozu ich eS für vor zugsweise geeignet halte — zum teutschesten Staat der ganzen Union gemacht werden, zu demjenigen, darin deutsches Leben vollkommen frei und glücklich, verjüngt und kräftig sich entfaltet. Die Teutschcn gewinnen bier im Verhältniß zu ihrer Zahl mebr als jede andere Klaffe der Bevölkerung und können, wenn-sie wollen, nach und nach alle Andern auskaufen. Die letzte, im Jahr 1856 vorgcnommcne Volkszählung giebt die Zahl der Bewohner von Missouri zu 878,261 an (gegenwärtig mögen es über 900,000 sein), wovon muthmaßlich der achte Theil . aus Teutschen besteht. Eine beträchtliche Zahl der letzteren stammt aus Hannover, Braunsckwcig und Westgreußen; aber auch Hessen, Sachsen, Badenser, Bayern, Schwaben, Oestreicher, Pfälrer, ') Hier bildet sich mitunter bei den Teutschen ohne wiffknschaftlichc Nachhülfe eine bedeutende Sprachgewandtheit aus. Es giebt junge Leute, welche, mit gleicher Fertigkeit Englisch, Irisch, Hochteutsch und Plaltteutsch reden, — ja obendrein Hessisch, Schweizerisch u. s. w.