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Dritter Abschnitt. Natürliche Bewaldung. Obwohl Missouri nur wenig Nadelholz hat und wenn gleich der werthvollstc Baum der östlicheren Staaten, die Kastanie, westlich vom Mississippi nicht vorkommt, besitzt doch dieser Staat vorzugsweise eine gross Mannigfaltigkeit der brauchbarsten Holzarten, und es ist für den Ansiedler nöthig, daß er sich baldigst mit ihnen bekannt mache. In der Beschreibung seines Landes findet er die Namen von Wald- bäumen, durch welche Grenzen und Winkel bezeichnet werden; für dm Geübten bedarf es nur eines Blickes auf die Art der Bäume und des Unterholzes sowie auf ihren Wuchs, um danach zu bestimmen, wie reich und tiefgründig der Boden, ob er naß oder trocken, bedeu tend mit Kalk gemischt ist rc. rc; endlich erspart man manche nutzlose Mühe, wenn man weiß, wie und wozu jede Baumart zu gebrauchen ist, welche Stämme und wie sie spalten, — ja beim Roden muß man wissen, wie jede Holzart wurzelt, wie man sich beim Törten ter Bäume und bei dem Verbrennen zu verhalten hat u. s. w. Der Er fahrene hat in allen diesen Dingen einen ungeheuren Vortheil über den sogenannten Grünen, welcher beständig Lehrgeld geben muß. Wiewohl keine genauen Grenzen zu ziehen sind, so ist es doch zweckmäsig, folgende Abtheilungcn zu machen: I. Waldbäume, welche nur oder doch hauptsächlich auf dem reich sten und dabei mehr feuchten als trockenen Boden vorkommen: die canadisckc Pappel (eotton woock), ähnlich der teutschen sogenann ten Müllerpappel, — wächst in dichten Hägen auf dem neu ange schwemmten Boden auf, erreicht eine bedeutende Höbe und einen Durchmesser von 5 — 6 Fus, wird zu Brettern, Dachschindeln und Zaunricgeln (rail8) gebraucht, auch zu Klasterbolz gespalten; — die Platane (^eumoro), der Riess des Urwaldes, — die schönen Blätter stechen wunderbar gegen die riesigen, glatten und weißen Neste ab, — das Holz spaltet nicht und hat geringen Werth, — die hohlen Stämme werden manchmal zu einer Art von Fässern gemacht,