dem Gange der Politik den größten Antheil haben, auch bei Unter nehmungen der Art bedeutende Kapitalien auf dem Spiele stehen, so wählt man zu Redakteuren die gewandtesten Männer. Zum Drucke haben die Hauptblätter treffliche Schnellpressen. Ich kann die Zahl und Lie Namen der englischen Blätter nicht angeben. An Ler Spitze derer, welche die Freistaat-Bewegung ver treten, steht der trefflich redigirte „St. Louis Demokrat." Der Haupt verfechter der conservativen Richtung ist der „St. Louis Republican." Die nativististhe Richtung ist ebenfalls vertreten. Doch der Leser will Näheres über die deutschen Zeitungen wissen, um sich danach ein Urtheil über das geistige Treiben seiner Lands leute in Missouri zu bilden. — Der in St. Louis erscheinende „An- Leigcr des Westens^ war das erste teutsche Blatt auf der Westseite des Missisippi und befand sich von Anfang bis jetzt in geschickten Händen. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde an der Stelle anderer, des Bestehens nicht wertber Blätter die „Westliche Post" gegründet; beide Blätter, obgleich verschieden in Ton und Haltung, befürworten mit gleicher Wärme den Fortschritt, das Freistaatsprojekt in Missouri, die Rechte und Interessen der hiesigen Teutschen, die Umgestaltung der ganzen Bundes-Politik, und sind nicht nur die einflußreichsten teut schen Organe im ganzen Westen, sondern dürfen selbst Len bcßten öst lichen Blättern sich an Lie Seite stellen. — Die „St. Louis-Chro- nil" ist konservativ unL einer Aenderung in Lem jetzigen Sklaverei- Systeme entgegen, — sie wird hauptsächlich von Katholiken gelesen. — Der „Herold Les Glaubens" ist ein ganz katholisches Blatt. — Die „Missisixpi-HanLclszeitung" sucht mit rühmlichem Eifer ihrem Zwecke zu entsprechen. — Tie teutschen Blätter im LanLe — Ler „St. Charles Demokrat," Las „Hcrmanner Volkoblatt" unL Lie „St. Joseph-Zeitung" befinden sich alle auf Ler liberalen Seite. Man muß nicht erwarten, Laß Lie hiesigen Zeitungen in Lem "zahmen Tone Ler europäischen gehalten sind. Nicht blos werden Lie Zustände und Vorgänge in Ler alten Welt, über welche man hier durch zahlreiche CorresponLentcn sehr wohl unterrichtet ist, einer rück sichtslosen Kritik unterworfen, sondern die Parteien bekämpfen einan der mit zweischneidigem Eckwerte, — der Präsident wird so wenig geschont, als Ler geringste Bürger, und Vorfälle und Persönlichkeiten werden verhandelt, welche man wenigstens in Teutschland nur selten