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124 Zur Wiescnbcwässcrung findet sich hier sehr selten Gelegenheit. Man befördert den Graswuchs am Bcßten durch den Stalldünger, Len man im Winter auf die Wiesen bringt und welcher zugleich viel Gras- Sgmcn enthält. Gyps ist vorerst noch im Westen zu hoch im Preise. Nach 5 — 6 Acrnten stellen wilde Pflanzen, weißer Klee und Blau- Gras sich ein, ^nd nun ist cs Zeit, das Wiefcnstück umzubrechen; mit erneuter Tragkraft bringt das Land Korn, auch Waizcn, Kartoffeln, Rüben u. A. hervor. BlaugraS wird selten so stark, daß es zum Mäben sich eig nete, giebt aber eine vortreffliche Weide für alle Thiere, selbst Gänse und Schweine, doch hauptsächlich für Schaafe und Kälber, und eine Wintcrweide für Pferde. — Es kommt an älteren Plätzen auf un bebautem Grunde, auch auf den stark bcweidcten Prärien nach und nach von selbst zum Vorschein; wo es in die Waldungen eindringt, sieht man keinen jungen Nachwuchs mehr, auch die meisten andern wilden Pflanzen verschwinden vor ihm, indem es den Boden so vollständig durebwurzelt und so rasch fortwuchert, laß fast nichts daneben bestehen kann. Dabei ist sein frisches, bläulich grünes Ansehen fast das ganze Jahr hindurch eine Zierde des Bodens. Nach langer Dürre scheint es erstorben, ist aber nach dem Regen wieder La; selbst unter einer Schnee- unL Eisdecke hält es sich grün. Gräben, Teraffcn, Raine und Dämme bepflanzt man damit, um sie vor dem Abwaschen zu schützen. Der Samen reift früh im Juni, und wenige Körnchen, welche man davon ausstrcut, reichen hin, um cS bald sick ausbreiten zu^ehen. Der umgebrochene Räscn muß bei trockenem Wetter mehr mals umgewandt werden, bevor er verdorrt, dient aber dann als vorzügliche Düngung. Eine Kälbcrwcide nahe bei dem Wohnhause gehört zu jeder Hof- stclle. Man legt sie wo möglich so an, daß sie durch Len Quellen- Ablauf Wasser hat, läßt darin zur Beschaltung einige Wallnuß- und Zuckerbäumc rc. rc. und hält den Boden mit Blaugras bedeckt. — Um die Arbcitsthicre nicht immer im Stalle cinschließen zu müssen und doch zur Hand zu haben, zäunen die Meisten ein Stück Wald- land (eine sog. pa8turo) ein, worauf man die Thiere frei laufen läßt; was sie aber von Futter darin finden, ist unbedeutend. Man säe lieber ein altes Feld in Biaugras und benütze es als Weide (sorge zugleich dafür, daß ein Paar Schattcnbäume darin sind).