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121 Zwölfter Abschnitt. Gras- und Kleebau, Weideplätze. Noch vor 20 Jahren waren wenig Wiesen und Kleefelder in Missouri zu sehen, — jetzt bilden sie ein wesentliches Stück res hiesi gen Ackerbaues, indem theils bei der dichteren Besiedlung die wilde -Welde täglich unbedeutender wird, theils der übertriebene Kornbau eingeschränkt werden muß, und auch zur Bodenverbcfferung das zeit weilige Einsam und Beweiden der älteren Grundstücke nothwcndig ist. '(Felder, welche gegen 20 Aernten gebracht haben, Hessen hier, „altes Land" im Gegensätze zu dem immer besonders geschätzten, „neuen Grunde"). Man hat hier den Luzerner und den türkischen Klee versucht, doch mit geringem Erfolg; der europäische Weißklce kommt hier gut fort, mischt sich aber mit einer hier einheimischen, niedrigen Art, welche überall auf solchem Lande erscheint, das früher umgebrochen war und dann ungebaut liegt, und welche zwar für Schafe und Käl ber kein schlechtes Futter ist, aber bei Pferden, welche sehr begierig danach sind, einen starken Speichelfluß verursacht. Für unser Klima und unsern Boden eignet sich vorzugsweise der gewöhnliche rothe Klee, — er erreicht, wenn man nicht schon vorher den Boden zu sehr äusgcmagert hat, einen ungeheuren Wuchs. — Das Einsam des Klees geschieht auf verschiedene Art, und ras Gelingen hängt zum Theil von der Gunst des Wetters ab. Soll der Klee nach Waizm oder Wintergerste folgen, so benützt man einen dünnen Schnee, der in der letzten Hälfte des März fällt, pnd streut auf diesen den Samen, welcher beim Schmelzen des Schnees sich zwischen der Herbstsaat an den Boden anlegt und beim Eintritte des warmen Wetters gut aufkommt. Manchmal zerstören indessen Spätfröste einen Theil der zarten Pflänzchen. Aus diesem Grunde warten Andere bis zum April, übcreggm dann vorerst das Waizm- land und streuen darauf den Klecsamm. Wird das Wetter nun nicht V