1N Dor einigen Jahren machte taS aus China Hieber gebrachte Lorxinim suullurwuM (chinesischeZuckerrohr, eine Hirsen- Art) viel Aufsehen. Es wächst hier bis zu 12 unt 15 Fus Höhe, hat ein sehr süseS Mark, wirb von fast allen Thiercn sehr begierig gefressen unb liefert, zwischen Walzen ausgepreßt, einen vortrefflichen Syrop — bis zu 300 Gallonen vom Aker; Loch nur Einem Herrn in Philadelphia gelang es, krystallisirten Zucker daraus herzustellcn. Auch zur Gewinnung von Rum, oder bier-und weinartigen Ge wächsen würde dieses Gewächs sich eignen, wie es denn auch einen werthvollen Farbcstoff in den Samenschalen enthalten soll. Wäh rend nun Tausende erwartungsvoll mit dieser, für unser Klima so ausnehmend geeigneten Pflanze expcrimentirten, kam uns der Sa men eines verwandten Gewächses aus dem Kaffernlande zu, impliso (afrik. Sorghum) genannt, welches eben so süS oder noch zuckerhal tiger ist, einen noch schöneren Wuchs hat, eine grose Menge Samen körner liefert, aus welchen man ein sehr gutes Mehl soll gewinnen können, und aus ressen Saft — wie behauptet wird — Zucker ohne Schwierigkeit sich Herstellen läßt. Ich kann nur sagen, daß ich im letzten Frühling einigen Samen gesät habe (in Reihen von 3 FuS Zwischenraum und 3 Körner alle 1^ Fus in den Reihen), unb baß man eine schönere kleine Pflanzung nickt sehen kann; zum AuSpres- sen fehlt es mir an einer geeigneten Maschine. Sollte die Sache sich bewähren, so können wir Zucker genug zu eigenem Gebrauche unb zu beveutenver Ausfuhr erbauen. Noch anbere Arten beS Sorgho (z. B. Chokolade- und RciS- Korn) werden hier angebaut, von welchen dasBesenkorn baS wichtigste ist. Die Meisten erziehen einiges für den eigenen Gebrauch, mitunter aber sieht man auch grose Felber damit besetzt. Alle hie sigen Besen werden davon gemacht unb ganze Schiffslabungen auS- geführt, indem nichts anbereS so vortrefflich zu Stubenbesen sich eig net. Man denke sich einen Hirsestängel 8 — 10 mal vergröscrt; ter Samen wirb abgenommen, die fingerdicken Stängel werden nett an einem Stiele befestigt, unb bie langen, zähen unb festen Samcnstiele fächerartig gebunben. (An Regentagen wirb tir bie Hausfrau einen Büntel Besenkorn bringen unb verlangen, baß du ihr einen neuen Besen binbesst, weil tu gerate nickts Anderes zu tbun hast, unt als tüchtiger Farmer sollst tu auch keine Besen selbst verfertigen).