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106 körnen des Kornes, zum Dreschen und Reinigen der Halmfrüchte und des Kleesamens, zum Mähen des Getreides und Grases, zum Aäck- selschneiden, zum Zermalmen und Auspressen der Aepsel, zum But termachen unt fast zu allem Antern, wozu man früher die Hand allein gebrauchte. Mehrere '1000 Patente für neue Erfindungen werten jährlich ertheilt, von welchen jetoch nur ter geringere Theil sich praktisch bewährt. Nachhülfe durch Düngung erfordert der Boden hier so wohl als allerwärts; doch kann man das teulsche Verfahren nicht ganz be folgen. Man läßt die weidenten Thiere düngen; man hülst mit sehr gutem Erfolge durch Gründüngung, wozu am Beßtcn Klee, auch Buchwaizen sich eignen, sowie alles Unkraut, welches nach ter Aernte .üppig aufwächst; man wird später — wie im Osten — Kalk, GppS, Knochenmehl und Guano rc. anwenden. Ten Dünger sammelt man in den Ställen und auf dem Viehhofc, wohin man Stroh, Kornstan- gcn rc. bringt (im Osten macht man Compost von Sumpferte, Asche, Gyps, Stallmist und Zauche). — Das Düngen im Frühjahr wirkt manchmal verderblich, indem sich der Boden ohnehin zu sehr erhitzt, Kornland, wenn tief umgebrochen, verträgt ließ noch am Besten. Den Pfertedünger, besonders, wenn ibm viel Grassamen beigemischt ist, bringe man im Winter auf die Wiesen; dieß befördert sehr den Graswuchs und bereitet den Boden vor für künftige reiche Aernten anderer Art. Den Hoftünger breite man aus über die abgewasche- ncn unt magersten Stellen ter Felter, wenn es sich gerate am Bcß- ten thun läßt. Das halbfaule Stroh bringe man in die Gräben, welche turch tie Regengüsse in abhängige Felter eingeriffen werden, oder lege cs um tie Obstbäumc, besonders die jüngeren, was ihr Ge deihen ausnehmend fördert. Auch dem jungen Klee hülst Stroh, welches man im Vorwinter darüber ausstreut. Aus langer und sorgfältiger Beobachtung hat sich folgende Regel ergeben. Für die Aernte, welche zunächst erzielt wird, muß der Bo den gehörig und möglichst tief bebaut-, durcharbcitct und gelockert wer den ; aber er erträgt es nicht, daß ließ von Jahr zu Jahr geschehe. Theils verflüchtigt bei steter Bebauung unsere Sommcrsonne gerade die feinsten Duugtheile (namentlich das Ammonium) zu sehr, tbeils muß ter an und für sich allzu lockere Boden (tie starke Beimischung von Bittcrcrte und äuserst feinem Sante scheint tie Ursache zu sein)