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Veber die. Namen der Araber. 61 Fünfte Classe: die Herrschernamen. ä.leJ1 Das Wort Äiämet (nicht zu verwechseln mit llmet, dem Gelahrten) ist bisher aus den Wörterbüchern nur in der Bedeutung von Zeichen, Wegpfahl oder Fahn e bekannt 1 ), dasselbe aber heisst noch ausserdem der Herrschername, welchen nur Chalifen oder Fürsten, welche von diesen damit begnadiget worden, zu führen ein Recht haben; so heisst aber auch zunächst der verschlungene Zug dieses Namens, welcher den Diplomen und Staatsschreiben nicht von dem Cha lifen oder Sultan unmittelbar, sondern von dessen Staatssecretär vorgesetzt wird und an dessen Stelle bei den Osmanen das Thugra getreten ist, welches den verschlungenen Namenszug des Sultans vorstellt und welches nur von dem Nischandsch ib äsch i, d. i. dem Staatssecretär des Sultans oder seinen Gehilfen, den Diplomen oder Staatsschreiben vorgesetzt wird. Da die Bedeu tung des Wortes Äiämet für den Herrschernamen eine neue und bisher noch nirgends beleuchtete, so will sie aus den besten Quellen arabischer Geschichte bewiesen werden. Zwei diess beweisende Stellen kommen gleich Anfangs der Charidet, d. i. der einzigen Perle, der grossen arabischen Blü- thenlese mdeddin’s, des Staatssecretärs und Geschichtschreibers S salähed din’s, vor, unter dem Ab schnitte der zwei aufeinanderfolgenden Chalifen Mo stäflprbillah, d. i. der Beistand Begehrende bei Gott, und seines Sohnes und Nachfolgers Mos ter sc hid bi 11 ah , d. i. der Geradheit Begehrende bei Gott; diese beiden Zunamen dieser beiden Chalifen sind bereits in der zweiten Classe der Zunamen vor gekommen, diess waren aber keineswegs die Herrschernamen, aus welchen der verschlungene Zug der Staatsparaphe gebildet ward. Der Artikel des Chalifen Mostafhirbillah, des acht und zwanzigsten Chalifen der Beni Abbas, beginnt in der Charidet mit den Worten: „Sein Alämet, d. i. Herrschertitel oder verschlungene Namenszug, war el-Khir Allah, d. i. der Rächende Gottes 2 ).” Wie dieseWorte den Abschnitt des Chalifen e 1-Mo s taf hi rb i 11 ah beginnen, so schliessen auf der folgenden Seite den pro- c saischen Theil des Abschnittes des Chalifen el-M ostersch i db il Iah die Worte: „Sein Alämet war en- Näfsir Allah 3 ), d. i. der Helfende Gottes.” Man bemerke hier den Unterschied zwischen dem Zunamen und dem Herrschernamen, wäreNafsir der Zuname, so müsste es heissen en-Nfsir-bill ah, d. i. der Helfende mit Gott, oder Kähirbillah (diess war der Zuname des neunzehnten Chalifen der Beni bbs), der Rächende mit Gott; der Zuname ist also ein weit bescheidenerer als der Herrschername, denn der erste sagt, dass der Chalife mit Gott hilft oder rächt, der zweite, dass er Gott dem Herrn hilft, oder denselben rächt. Ein Beispiel eines vom Chalifen einem seine Oberherrlichkeit anerkennenden Fürsten verliehenen Namens ist der, welchen Sfaläheddin vom Chalifen zu Bagdad erhielt, Melikon-Näfsir, d. i. der helfende König. *) Freitag III, S. 213. 2 ) Charidet, Hands, der Leydner Bibliothek, I. Bd. S. 8, nach der mit grossen Buchstaben geschriebenen Ueberschrift des Abschnittes alJl L SJ-~lsol -) J-Lal »lal Vvb-11 eLV) der Imn el - Mostash,irbillah Ebiil-Abbas Ahmed Emirol- Müminin Ibnol-Moktedi Biemrillah (hier ist der Zuname el-Mostash,ir, der Vorname Ebul-Abbas, der eigene Name (Ahmed und zwei Beinamen der Fürst der Rechtgläubigen und der Sohn Moktedi’s), aber der Herrschername wird erst in der kleinen Schrift in der ersten Zeile des Textes (die sechste von unten) in den Worten gegeben al U 21 ..)s 3) a,oU3