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Ueber die Namen der Araber. Wir haben also hier ein Verzeichniss von fünfthalbhundert Vätern, dritthalbhundert Müttern, hundert Söhnen und achtzig Töchtern gegeben, während Freitag in seinem Wörterbuche nur zwei hundert sieben und zwanzig Väter und hundert fünfzig Mütter, aber gar keine Söhne und Töchter zusammengestellt hat; wenn man die hier etwa noch mangelnden auf hundert anschlagen kann, so dürfte sich die ganze metony mische Familie arabischer Rhetoriker wohl auf ein volles Tausend belaufen. Von diesem langen Abstecher, zu dem wir durch die Verwandtschaft der Vornamen und durch das Interesse der bildlichen Vorstellungs weise der Araber veranlasst worden sind, verfolgen wir nun weiter die Namen der Araber und gehen, nachdem wir die Namen, Zunamen und Vornamen behandelt haben, zu den Beinamen, oder richtiger Bezugsnamen der Araber über. Vierte Classe: die Beinamen oder Bezugsnamen. ULY Von unseren Quellen hat dieselben Ssafedi in dem Vorberichte seiner Fortsetzung der Biographien Ibn Challikän’s am Ausführlichsten behandelt, derselbe geht sogar in die Gesetze der Bildung ein, nach welchen der dem hinzugefügten Ja vorhergehende letzte Buchstabe verschiedenen Vocal erhält; diese Gesetze gehören aber zunächst in die Lehre von der Bildung arabischer Eigenschafts - oder Bezugswörter und nicht hieher. Ssafedi erklärt die Ursache, warum alle diese Beinamen unter dem Namen el-ensb, d. i. die Geschlechter oder Abstammungen bekannt sind: Sie sind, sagt er, ursprünglich nichts anderes, als der Ausdruck des Bezuges (ifäfet), welcher zwischen dem eigenen Namen und dem hinzugefügten stattfindet, und weil in diesem Bezüge der Stamm, das Geschlecht und die Familie der Vorzüglichste ist, so gehen sie unter dem Namen el-e ns ab, d. i. der Abstammungen. Sojthi's Mifh,er ist hierüber bei Weitem nicht so umständlich, wiewohl in historischen Beispielen viel reicher; von der Bildung selbst ge nüge die Bemerkung, dass das arabische I, durch dessen Zusatz am Ende des Wortes diese Bezugsnamen gebildet werden, im Deutschen durchaus durch die Ableitungssylbe ische ersetzet werden kann. Alle diese Bezugsnamen lassen sich in zehn Gattungen eintheilen, und da einige derselben wieder in verschie dene Arten zerfallen, von denen mehrere einem und demselben Manne beigelegt werden können, so kann ein und derselbe Mann ein Dutzend solcher Beinamen oder Bezugsnamen ansprechen, wodurch die Länge arabischer Namen ihre Erklärung findet 1 ). Die arabischen Beinamen oder Bezugsnamen sind vom Stamme, von der Verwandtschaft (sei es vom Vater, der Mutter, einem Ahnherren), von dem Verhältnisse des Freigelassenen, Sclaven, Gefährten, vom Lande (sei es der Geburt oder des Wohnsitzes), von der Religion (sei es nun 1) Ueber die Geschlechtsnamen (el-eusb) führt Hadschi Chalfa ein halbes Dutzend von Werken an, welche aber zugleich genealogische, deren ältestes (Nr. 1346). 1) Die Genealogien der Himjer und ihrer Könige, von Ibn Hischäm, gest. 213 (828); 2) das des Geographen Ebl Hasan Achmed B. Jabja el Bilafüri; 3) die Geschlechtsnamen des Gefährten des Propheten von Reschäthi (Nr. 1340); 4) die Ge schlechtsnamen der Dichter von Eb Dschäfer Mohammed B. Habib dem Grammatiker, demselben, der über die Zunamen der Stämme schrieb (Nr. 1349); 5) die Genealogien Semni's, gest. 562 (1166), (Nr. 1350); 6) die Geschlechtsnamen der Koreisch von Ebü Abdallah Sobeir B. Bek,är, gest. 256 (869), und über dieselben 7) das Tebjin Ibn Kidm's, gest. 620 (1223), (Nr. 2415); 8) die Geschlechtsnamen der Ueberlieferer von mehreren (Nr. 1352); 9) die Geschlechtsnamen oder Genealogien von Ebü Mohammed el- Hasan, bekannt als el-Kdi el-Mohefib, gest. 561 (1 165), den Fortsetzungen desselben und einem Dutzend anderer genealogischer Werke, die aber andere Titel führen (Nr. 1353) ; endlich das Geschenk des Verständigen in den Schwierigkeiten der Namen der Abstammung von Nureddin Ebus-sena Ibn Chathib (Gayangos erster Band, S. XXVI). Denkschriften d. philos.-histor. CI. III. Bd. 8