Volltext Seite (XML)
10 Dr. Freiherr Hammer-Purgstall. gemeine Wohl Befördernde; der Sohn Ssälih’s, el-Melik, el-Möafem, d. i. der König der Gross mächtige; der Sohn Ssalaheddin's, welcher zu Damaskus herrschte, Melik-el-Efdhal, d. i. der König der Vortrefflichste. Unter den Herrschern von Hama aus demselben Hause Ebulfidä der grosse Geschichtsschreiberund Geographe, el-Melik, el-Müejjed, d. i. der König der Begünstigte; unter den Herrschern von Himfs aus demselben Hause der zweite el-Melik el-Modschähid, d. i. der für den Glauben Kämpfende; von den Herrschern Achlth's aus (lemselEenHause der erste el- Melik, el-Ewhad, d. i. der König der Einzige; von den Herrschern Miafarakin’s aus demselben Hause der erste el-Melik, el-Eschref, d. i. der König der Edelste; von den Herrschern Jemens aus demselben Hause der zweite und dritte el-Melik, el-Moif, d. i. der König der Ehrende, der vierte und fünfte el-Melik, el-Mesüd, d. i. der König der Beglückte. Eigentlich gehören alle diese Zuna men in die Classe der Herrschertitel, welche Onwan, blc , oder Al am et, le , heissen, denn jeder dieser Könige hatte äusser seinem Herrschertitel einen anderen ehrenvollen Zunamen; so hiess z. B. unter den eben erwähnten Königen Jemens Möif (der erste dieses Beinamens) Seifol Islam, d. i. das Schwert des Islams, wie vormals der grosse von Motenebbi besungene Fürst der Beni Ham- dan Seifod-dewlet, das Schwert des Reiches; der zweite Möif führte den ehrenvollen Zunamen Scherns ol-Molk, d. i. die Sonne der Könige; der erste und zweite Mesüd den ehrenvollen Zunamen ihres grossen Ahnherrn Ssaläheddin. Wir würden also die obigen mit dem Worte der König beginnenden Herrschernamen eigentlich dorthin, wohin sie gehören, nämlich in die Classe der Herrschertitel gesetzet haben, wenn nicht einerseits die unmittelbare Folge derselben auf die Zuna men der Chalifen erwünscht gewesen wäre, damit der Unterschied zwischen beiden, indem jene mit dem Wort Gott enden, diese mit dem Wort König beginnen, so besser in’s Auge springe; zweitens, weil gar viele orientalische Geschichtsschreiber selbst die Ehrentitel der Herrscher Onwan oder Älamet mit den Zunamen vermengen und als solche aufführen 1 ). Nach den Chalifen kömmt die Reihe unmittelbar an die Wefire und Staatssecretäre, deren mehrere zwei Aemter dieser Art nämlich des Krieges und des Friedens bekleideten, solche Wefire und Reise wur den Sul-wefüretein, d. i. der mit zwei Wefirschaften Begabte oder fur-riasetein, d. i. der mit zwei Vorsteherschaften Begabte zugenannt; den ersten Zunamen führten mehrere andalusische Wesire, den zweiten Fadhl B. Sehl der Wesir Harun Reschid’s. Thahir der Statthalter Chorasans unter dem Cha lifen Mamun und dessen rechte Hand wurde wegen seiner ausserordentlichen Thätigkeit Sul-Jemi- nein, d. i. der mit zwei rechten Händen Begabte beigenannt; der Vater des Dichters Omer B. Ebi 1) So z. B. macht das von Ty de man herausgegebene Verzeichniss der Biographien Ibn Challik,an‘s nicht den geringsten Unterschied zwi schen dem Zunamen (Lakab) und dem Herrschertitel (lmet) Nr. 527 heisst einer der kurdischen Emire Ssalaheddin’s, dessen Zunamen Glanz der Religion, 3) Lo —älll , was ganz in der Ordnung, aber Nr. 497 heisst der Enkel Ssalaheddin’s, dessen Zuna men Nureddin, und dessen Herrschertitel der trefflichste König, ganz mit Unrecht Jo) 34) _äll) •ll), denn sein Lakab war Nureddin. Wir bemerken hier, dass die beiden arabischen Wörter —älll und ~,e1) gleichbedeutend für zugenannt, so wie ~»e),d. i.bekanntund JarI, d.i.berühmt, beide als gleichbedeutend gebraucht werden um den Bestandtheil des ganzen Namens zu bezeichnen, unter welchem ein grosser König, Wesir, Feldherr oder Gelehrter in der Geschichte berühmt geworden; da dieser Bestandtheil des ganzen Namens immer entweder der Vorname, Zuname, oder Beiname ist (nur wenige grosse Männer wie Mohammed und die ersten Chalifen leben in der Geschichte bloss durch ihren Namen fort) so ist es begreiflich, dass dieser geschichtlich berühmte Namen im Arabischen keine besondere Benennung hat, da er ohnediess entweder der Classe der metonymischen Vornamen, oder der der Zunamen, oder endlich der Bezugsnamen angehört.