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12 Dr. P'reiherr Hammer-Purgstall. Keiner dieser Namen ist arabisch, die arabischen Namen und Ehrennamen von Frauen sind hier zu sammengefasst worden, weil in dieser Abhandlung von Frauen weiter keine Rede sein wird. Zweite Classe: die Zunamen. Ul}) 1) Wie die im vorigen Abschnitte behandelten Namen die christlichen Taufnamen vertreten, und manche ganz dieselben sind, wie z. B. Joseph, Joannes, Jakob u. s. w., so vertreten die arabischen Zunamen die Stelle unseres Zunamens, ohne dass sie jedoch vom Vater zum Sohn übergehen. Die arabischen Zu namen sind viererlei; erstens, religiöse oder politische, zweitens andere ehrenvolle, drittens gleichgiltige, viertens solche, welche von körperlichen Mängeln hergenommen; diese sind jedoch im Koran ausdrücklich verboten. Die im Mostathref) gleich Anfangs des Abschnittes von dem Zunamen (elkb) angeführte Koransstelle ist die folgende: Schmäht euch nicht und gebt euch nicht böse Zunamen 3). X) Religiöse oder politische Zunamen. Die einen und die andern sind aus zwei Wörtern zusammengesetzt, bei jenen ist das zweite Wort immer Din, d. i. Religion, bei diesen Dewi et, d. i. Reich oder Hof; es wird genügen, Beispiele der ersten Art anzuführen, weil alle diese religiösen Namen bloss durch die Veränderung des Wortes Din in Dewlet zu politischen werden. Zunamen der ersten Art sind: 1) Schemseddin, ~JJe, Sonne der Religion; 2) Kamreddin, 3J.5, Mond der Reli- gion; 3) Scherefeddin, 3_,, Adel der Religion; 4) Fachreddin, 3J-, Ruhm der Religion, in Europa als Fakar din durch Hamilton’s Mährchen les (/uatre Pacardins hinlänglich bekannt; 5) Ifeddin, JJ) js, Ehre der Religion; 6) Aläedd in, •J8>9, Höhe der Religion; 7) Aneddin, 3J s, Beistand der Religion; 8) Nafsreddin, 3 Hilfe der Religion; 9) Safereddin, JJib, Sieg der Reli gion; 10) Fetheddin, ~3 , Eroberung der Religion; 11) Nureddin, 3, Licht der Religion, der N o r a d i n u s der Geschichtsschreiber der Kreuzzüge; 12) S s al a h e d d i n, • Jl g)lo, VVohl der Religion (als Sultan Salad in Niemanden unbekannt); 13) Nedschmeddin, 3JA, Gestirn der Religion; 14) Behaeddin, ~Jl, Werth der Religion; 15) Seineddin, 33, Schmuck der Religion; 16) Sekieddin, 335, Rechtschaffenheit der Religion; 17) Radhieddin, •Jbs, Wohlgefallen der Religion; 18) Dschelaleddin, •JJe, Erhabenheit der Religion; 19) Dschemäleddin, 33 Jt, Schönheit der Religion; 20) Kemäleddin, •3-, Vollkommenheit der Religion; 1) Werke über die Zunamen sind: 1) die Zunamen der Ueberlieferer, von Ebubekr B. Ahmed aus Schiraf, gest. 407 (1016); 2) von Ibnol Hadschr, gest. 802 (1399), bei Flügel Nr. 1154; 3) die Zunamen der Stämme, von Ebu Dschafer Mohammed B. Habib aus Bagdad, gest. 245 (859); 4) die Enthüllung des Schleiers von den Namen und Zunamen, von Dschemäleddin Ebul Feredsch Abderrahman Ibn Ali Ibn Mohammed Ibnol Dchewfi, gest. 597 (1201), in Gayangos History of the Mohammedan dynasties in Spain, I. Bd., S. XXVI; 5) die Schleierbegabte in den Zunamen, eine kurze Abhandlung Schemseddin Ebu Abdallah Mohammed ef-fehebis, gest. 748 (1273), Gayangos ebenda. Ueber die Namen hat Hadschi Chalfa unter dem Titel der Wissenschaft der Namen erst ein halbes Dutzend von Werken über die Namen des Löwen, der Oerter, der Städte, des Weins, der Pferde, des Wolfes (bei Flügel von Nr. 686 bis 691), dann unter dem Titel: die Kunde der Namen der Männer (der Ueberlieferung) zwanzig Werke (bei Flügel Nr. 693 bis 713), dann die Namen der Ueberlieferer ungewissen Ansehens (el-Modellisin), bei Flügel Nr. 808 und das dazu gehörige Tebjin fi esmai Modellitin (bei Flügel Nr. 2417) ; das berühmteste Werk über die Namen ist aber: Das Erhabene in den Namen, welches unter dem Titel Saidi berühmt, von Ebul Fadhl Ahmed B. Mohammed el-Meidäni von Nischabur, gest. 518 (1129). 2) S. 603. 3) Sure XI. IX. Vers. 11. Mar.