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Ueber die Namen der Araber. 11 sind zwei tiket, wovon eine die Tochter des Ebubekr; unter den alten arabischen Dichterinnen mehr als eine Reit ha, Kot eilet, welche die Hand des Propheten verschmähete, weil er ihren Vater er schlagen, Kebsche, Kenfe, mehr als eine Leila, d. i. die Nacht, deren zwei berühmteste die Med- schnun’s und die achjelische, endlich die grösste vorislamitische Dichterinn Chansa. Die beiden berühm testen Leila lebten schon zur Zeit des Islams, unter den Beni Omeije. Meisn, die Beduininn, dieGe- mahlinn Moawaj's el-Färiga, die Mutter des Hadschdschadsch; Abbäsa und 01 i j et, die zwei Töchter Mehdi’s ; Sobei.de, die Base und die Gemahlinn Harun Reschid's ; Chairefan, die Mutter Mamüns; Bür an, die Gemahlinn desselben, deren Vermählungsfeier die glänzendste, welche die Geschichte kennt; Hind, die Tochter Esma’s, und Hind, die Tochter Mohellibs ; Bo sei ne, die Geliebte Dschemils; Afa, die Geliebte Koseir’s u. s. w. Von anderen Frauen oder Mädchen meldet die Geschichte bloss den Namen, unter denen sie berühmt geworden sind, der aber nicht der eigentliche Name, sondern doch eine Art von Ehrenname, wie die gelehrte Secretärinn von Deinewer , welche unter dem Namen Fachron- nisä, d. i. der Ruhm der Frauen, berühmt ist 1 ); Kothronned,d. i. der Thautropfe, die dem Chalifen Motedhid vermählte Tochter des ägyptischen Herrschers Chomareweih's, des Sohnes Taln's; Schedschr-ed-dorr, d. i. der Perlenbaum, die Gemahlinn des letzten Herrschers der Beni Ejüb in Aegypten. Nirgend aber wurde der Schönheit und den geistigen Gaben der Frauen so sehr gehuldigt, als in Spanien. Abder-Rahman III. baute die Stadt Sehra, die er nach dem Namen seiner Geliebten die Blühende nannte; eine seiner geistreichsten Sclavinnen hiess Nüred-dunjä, d. i. das Licht der Welt 2 ), ein Ehrenname, wovon die späteren in den Haremen Constantinopels und Agra’s Nur bin ü, d. i. das Licht des Frauen, und Nur mahall^d. i. das Licht des Schlafgemachs, nur Nachahmungen sind. Heisch am II., der Nachfolger Hakem's II., gab der Freigelassenen Rädhijet, d. i. die Wohlgefällige, den Beinamen des glücklichen Sternes 3 ). Die Namen der Mütter der Chalifen aus dem Hause Abbas sind meistens türkische, weil sie Sclavinnen türkischen Stammes, dieses ist um so mehr bei den Frauen der mongo lischen Herrscher und bei denen aus dem Hause Timur’s und Osman’s der Fall, die also keines wegs hieher gehören. So hiess die Roxel an e (Rüschen), welche eine russische Selavinn, wahrscheinlich eine Polinn, mit einem aus zwei persischen Wörtern zusammengesetzten Ehrennamen M ihr mäh, d. i. Sonnenmond, sie ist die einzige Frau, deren Moschee nach diesem ihrem Namen benennt ist, während die von anderen Sultaninnen-Müttern erbauten bloss die der Sultaninn Wlid benennet werden. In dem halben Tausend von Jahren, welches die osmanische Geschichte umfasst, ist kaum ein halbes Dutzend von Namen von Sultaninnen bekannt, nämlich nebst Mihrmäh (Roxelane) der von K,ösem, der Mütter Murad IV., und Ibrahim’s, deren Ehrennamen ebenfalls ein aus zwei persischen zusammengesetzter ist, nämlich Mhpeiker, d. i. Mondgestalt; diess ist der Fall mit dem Namen einer anderen Sultaninn Walide, Mähfirüf, d. i. beglückend wie der Mond. Schehsü wärsultän, d. i. die Sultaninn Königsreiterinn, die Mutter Sultan Osman III., welche i. J. 1756 achtzigjährig starb 4 ), war eine Russinn, und wieder eine Polinn die Sultaninn Tarchän, die Mutter Sultan Mohammeds IV., welche die alte Wlid K,ösem gestürzt und den Mord der Brüder Mohammeds IV. verhindert hat 5 ). 1) Gest. i. J. 574. 2) Conde, Geschichte der Herrschaft der Mauren in Spanien, LXXXVII. Cap. 3) Ebenda XCIH. Cap. 4 ) Geschichte des osmanischen Reichs, VIII. S. 242. 5) Ebenda VI. S. 222.