Landleben, für ländliche Fluren und Feste zu er wecken und zu nähren. An der Hand eines wei sen Vaters, einer naturliebenden Mutter die spries sende, blühende, im reichsten Herbstesschmucke prangende oder vom weissen Winterkleide über deckte Umgebung ihres Heimatortes zu durch wandern, soll den Kindern das festlichste Vergnügen sein, das Erwachsene ihnen bereiten können. Und mehr, solche Stunden eines fröhlich-heiteren Natur genusses seien für sie die geeignetste und fröhlich ste Einführung nicht nur in die Naturgeschichte, sondern in das Verständnis alles irdischen Seins und Vergehens überhaupt. „Die Wiese, die Blu men, das Feld und seine Ähren, der Wald und seine unschuldigen Tierchen sind die ersten und natür lichsten Gespielen und Erzieher des Kinderherzens. Überlass den kleinen Engel nur seinem eigenen in neren Gotte und halte bloss die Dämonen ferne, und er wird sich wunderbar erziehen und vorberei ten. Dann, wenn das fruchtbare Herz hungert nach Wissen und Gefühlen, dann schliesse ihm die Grös se der Welt, des Menschen und Gottes auf“ (Stif ter). Alle willkürliche Belehrung, alles zwangsweise Heranziehen des zu erklärenden Gegenstandes muss natürlich von vornherein ausgeschlossen sein. Man suche die Aufmerksamkeit, die Teil nahme zu erwecken; die Fragen werden von selbst kommen, oft in erdrückender Fülle. Die Antwort sei kurz und immer dem beschränkten, kindlichen Fassungsvermögen angemessen. „Man muss den Mann im Manne und im Kinde das Kind betrach ten.“ Dieser Ausspruch Rousseaus gilt für alle diejenigen, welche geneigt sind, den Kindern — von ihrer leichten Lernfähigkeit verführt — den Kopf mit Wörtern zu füllen, die, weil sie einen reiferen Verstand verlangen, für sie noch keinen Sinn ha ben, und nicht abwarten können, „bis im Prozess