bilderbücher den Ansprüchen des vollwertigen Kunstwerkes gerecht werden, 1 ) und bei der Aus wahl von Kinderspielzeug müsste stets das ästhe tische Moment im Vordergründe stehen. Also weg mit solchen Kinderbüchern wie „Struwwelpeter“, „Zornnickel“, „Lügenmax“, deren bizarre Bilder, ab stossend in Formen und Farben, mit ihrer krassen Realistik nur den Zerstörungstrieb wecken und zum Zerreissen und Beschmutzen Lust machen, weg mit den Hampelmännern, Nussknackern und der gan zen grotesken, die Glieder verrenkenden, die Zunge herausstreckenden, die Augen verdrehenden Gesell schaft, deren fratzenziehende Missgestalten den Trieb der Einbildungskraft zum Absurden fördern und brutale Hässlichkeit statt schalkhaft lächeln den, sonnigen Humors (Dresdener Spielzeug) vor täuschen. 2 ) Beständig frage man sich, wodurch ein immer mehr wachsender Schatz von schönen Vorstellun gen in der kindlichen Brust begründet und zu Je ¬ der Imitation in unsolidem Material“ — von jedermann unbeachtet — auf dem Salontische zu glänzen, sondern von jung und alt in einsamem Genüsse betrachtet und in traulichem Familienkreise anregend und unterhaltend zugleich besprochen zu werden. An gutem Sammelmate rial, aus dem sich auslesen lässt, fehlt es nicht; für be friedigende und vor allem wohlfeile Reproduktion der Bilder haben die Entwickelung der Technik auf diesem Gebiete und eine ganze Reihe reger Veranstaltungen mehr als hinreichend gesorgt (ich nenne nur die „Kunstwart unternehmungen“ und Anstalten wie der Karlsruher Künstlerbund, die Leipziger Verleger Teubner, Voigtlän der, Seemann, die Düsseldorfer Fischer und Francke, die Münchener Bruckmann und Hirth, den Stuttgarter Spe- mann). 1) Vgl. 2. Kunsterziehungstag, Ergebnisse und An regungen, S. 130 ff. 2 ) „Nur im Spiele ist der Mensch ganz Mensch“ (Schiller.) Im Spiel wächst das Kind zum Menschen