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Wochenblatt raut, »rken, und Umgegend Amts-Blatt 57. Jahrgang Donnerstag, den 10. August 1805 Montag, -en 14. ttngutt 1905: VielimaeKt in pulsnitL seine Visitenkarte überreichen. die Exped. gefährdet ist. . bei Arrikei) rts »er »eine !d. d. Bl. in haben, was sie suchten: Ruhe und Erholung, und Kräftigung für die ernste Arbeit, die ihrer Große Gefahr droht der Ansichtskarten-Jndustrie, die Gerichte der übrigen Bundesstaaten einem Er- des höchsten bayrischen Gerichtshofes anschlietzen gefunden Stärkung harrt! falls sich kenntnisse 6ü. d. Bl. Zimmer, ie, Keller : zu be- TIL — Preislagen an den. den auf MHypo- siges juaend- wetche Kaut ut. surch: ilchseife edeul. enpferd. Ke, kukulrr Oertliche «ud sächsische Augelegeuheiteu. Pulsnitz. Die Kapelle des Kgl. Säch'. Infanterie- Regiments Nr. 178 (Kamenz) konzertiert heute Donners« tag Abend im Lindengarten des hiesigen Schützenhauses; natürlich aber nur dann, wenn der in diesem Jahre so sehr gefürchtete Negenspender PluoiuS den Aufenthalt im Freien nicht wieder vereitelt. Als erstes und vielleicht auch letztes diesjähriges Militär-Garten-Konzert dürfte eine starke Fre quenz zu erwarten sein. Nach dem Konzert wird die Kapelle zum Tanz ausspielen. Pulsnitz, 10. August. Heute Morgen wurde in unsrer Geschäftsstelle eine 24 cm lange Schildkröte vorge zeigt. Dieselbe ist im Kgl. StaatSforst (Vierenwald) aufge funden worden. Es ist nicht unmöglich, daß auch diese Kröte noch von den vor länger oenn 20 Jahren von Herrn vr. msä. Minckwitz in die .Röder' ausgesetzten, zur Zeit gan, kleinen Reptilien übrig blieb. Over sollte es dasselbe Tier sein, welches Ende Juni am Eisenbahndamme in Großröhrsdorf entdeckt wurde? — Die Königliche Amtshauptmannschaft gibt folgendes bekannt: .Nach Mitteilung der Kgl. Amtshauptmannschaft Bautzen ist im Norden ihres Bezirks der Nonnenfalter in beachtenswerter Weise aufgetreten. Auch in dem StaatS- forstrevier Laußnitz hiesigen Bezirks hat sich der Nonnenfalter in außerordentlich zahlreicher Menge gezeigt Für die Wald eigentümer des hiesigen Bezirks ist eS daher dringend geboten, sofort ihre Waldungen einer genauen und öfters zu wieder holenden Durchsicht zu unterziehen und die jetzt noch leicht zu fangenden Falter von den befallenen Bäumen abzulesen. Die Ortspolizeibehörden haben ihre mal. besitzenden Gemeinde glieder hierzu nachdrücklichst anzuhalten und sofort hierher anzuzeigen, wenn der Nonnenfalter in besorgniserregender Weise auftritt.- — Wie wird das Wetter am Sonntag sein? Es war am Sonntag ein Hochdruckgebiet über Spanien erschienen, das sich schnell nordostwärts sortbewegte; es lag vorgestern über Westeuropa und machte einen Vorstoß bis Skandinavien, gestern aber war es am Vormittag schon wieder bis Bayern zurückgedrängt und es ist im Laufe des Tages noch weiter zurückgewichen. Ein Depressionsgebiet, sehr umfangreich und sehr flach, nähert sich dagegen von Nordwesten her, den Ausbruch von Gewittern bedingend — Die Gewitter- und Regenperioden sind diesmal fast alle von längerer Dauer, wir erwarten deshalb auch für nächsten Sonntag eine starke Neigung zur Gewitterbildung und Regen bei mittelmäßig warmer Temperatur. — Also Regenschirm sollten. Dieser hat nämlich entschieden, daß der AnsichtS- kartenverkauf nicht zum Gastwirtschastsbetrieb gehört und daher an den Sonntagen ein Verkauf außer den für den Handel freigegebenen Stunden in den Gastwirtschaften nicht stattfinden darf, auch selbst dann nicht, wenn die Karten nur Ansichten dec eigenen Wirtschaft aufweisen. Da bekanntlich der Verkauf von Ansichtskarten am stäiksten an den Sonn tagen ist, so würde, falle die erwähnte Entscheidung allgemeine Anerkennung finden sollte, die Ansichtskartenindustrie eine schwere Einbuße erleiden; aber auch viele Gastwirte würden eine beträchtliche Nebeneinnahme verlieren, ebenso würde sich sicher bei der Post ein nicht unwesentlicher Einnahmeausfall bemerkbar machen. — Nachstehende Firmen haben mit dem Landeskultur rat einen Vertrag abgeschlossen, durch welchen sie sich bi» auf weiteres unter die vom Landeskulturrat errichtete Dünger kontrolle stellen: Ludwig Fabian, Kamenz; Eduard Stiefler, ordnungsmäßig bezogener Proben erfolgt kostenfrei. Die Kamen,; JllgenLHerzog, Bischheim. Die Untersuchung Kontrollfirmen sind verpflichtet, jeder Lieferung die Probe nahmevorschriften, sowie Formulare für Probenahmeattest beizugeben. Die Formulare können auch kostenfrei von der Versuchsstation bezogen werden. - In der letzten Generalversammlung des sächsischen Militärvereinsbundes war angeregt worden, daß Militär vereinsmitglieder, die Gast- und Saalwirte sind und als solche ihre Lokale zur Abhaltung sozialdemokratischer Ver sammlungen zur Verfügung stellen, deshalb aus den Mili tärvereinen ausgestoßen werden sollten. Der geschäftLführende Vorstand des Landesverbandes der Saalinhaber im König reiche Sachsen hat gegen diese beabsichtigte Maßnahme in einem an da» Präsidium des Militärvereinsbundes gerichteten Schreiben Verwahrung eingelegt, vom Bundespräsidenten aber einen abschlägigen Bescheid erhalten. — Gegen die Fleischteuerung. Der Sächsische Gast- wirtSverbanv hat an das Sächsische Ministerium eine Petition gerichtet, worin eS ersucht wird, beim Reichskanzler den An- trag zu stellen, die Grenzsperre so schnell wie möglich und so lange auszuheben, bi» di« Preise im Inland w-eder auf die Durchschnittshöhe der frühere« Jahre gefallen sind. Königsbrück, 9. August. Ein so reiche» Wachs tum von Steinpilzen, wie dieses Jahr in den Wäldern der hiesigen Gegend stattfindet, ist für die Bevölkerung nicht nur eine willkommene Bereicherung ihrer Nahrung, sondern bringt vielfach auch einen schönen Verdienst. Wie die reiche Pilz ernte ausgenutzt wird, davon nachstehend ein Beispiel: In dem in der preußischen Niederlausitz, nahe der sächsischen Grenze liegenden Rittergute Bärwalde herrscht jetzt ein rege» Leben. Dort hat der Rittergutsbesitzer Rössing vor nunmehr zehn Jahren eine Konservenfabrik errichtet und immer mehr und mehr stellt es sich heraus, eine wie große Wohltat diese für die in der Nähe BärwaldeS liegenden Heidedörfer ist. Von weit her bringen die Bewohnec der Dörfer das köstliche Produkt der Kiefernwälder, den wohlschmeckenden Steinpilz. Mit Karren, Körben und Kisten, auch oft mit vollgebackten Kinderwagen kommen die Wenden in ihren kleidsamen Trach ten, um Pilze abzuliefern. Es ist für Kinder und schwäch- viel Kriegskosten verlangt, und Frankreich und Amerika den Russen gut zureden und, was die Hauptsache ist, das Geld für die Kriegskostenentschädigung borgen, so kommt man viel leicht auch über diese kitzliche Frage hinweg Wie es bei allen Friedensverhandlungen möglich ist, können die russisch japanischen Verhandlungen aber auch ganz wesentlich durch Zwischenfälle gestört oder beeinflußt werden, z. B. durch einen plötzlich eintretenden russischen oder japanischen Sieg, durch eine große revolutionäre Bewegung m Rußland oder ein Attentat auf den Zaren. Das Friedensziel ist also noch etwas Fließendes, das erst feste Formen annehmen muß. Auch können die Friedensverhandlungen abgebrochen und die Kämpfe mit neuer Wut fortgesetzt werden, wenn Japan Forderungen stellt, die Rußland nicht bewilligen kann. Einige kritische Worte verdient auch Nordamerikas scheinbar so eigennützige Friedensvermittelung. Nordamerika hat nach dem Motto ..Gewalt geht vor Recht" vor wenigen Jahren den Spaniern die Philippinen und andere Inseln abgenom men. Die Philippinen liegen aber so nahe bei Japan, daß die Javaner als Inselbewohner sehr wohl den Gedanken haben können, daß Lie Philippinen eigentlich am besten ja panisch würden. Solchen Gelüsten wollen nun offenbar die Nordamerikaner in ihren eifrigen Friedensvermittelungen ent gegentreten Oder haben sie erkannt, daß die Philippinen für Nordamerika ein zweifelhafter Besitz sind und wollen sie jetzt gut loswerden. Dann müßte Rußland den Nordameri kanern die Philippinen abkaufen und Rußland dann dieselben den Japanern als Kriegsentschädigung anbieten. Es sind schon seltsame Handel zustande gekommen. rkt a und aus- monade» in Flaschen an. Neueste Ereignisse. Bei einem Brande in den Kohlen- und Thonwerken von Adolf Schütte in Crosta bei Bautzen kamen drei Menschen ums Leben. (Z Sächs ) Im Färberstreik steht der Friedensschluß anschei nend unmittelbar bevor. Bei ocm surchtbaren Eisenbahnunglück aus der Strecke Spremberg—Schleife sind 14 Personen getötet und 4 so schwer verletzt, daß ihr Leben mo berweit zu des Königl. gmtsgerickts und des Stadtratkes 2U Pulsnitz Amtsblatt für den Bezirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswald«, Dborn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Llein-Dittmannsdorf Uruck und Verlag von E. L. Förster'» Erben l2nh.: ). w. Nlobr.) Lrpedition: pnlsni«, Bismarckplatz Nr. 2«s. Verantwortlicher Redakteur Dtto vorn in p«l»nitz. zur Hand und dann lo», aber vorsichtig und nicht zu weit! Noch sind ja so ziemlich die Tage der Rosen, doch schnell geht es bergab und ach nur zu bald wird uns der Winter Na, er hat ja auch seine Freuden! — Ferienschluß. Die .großen Ferien" sind zu Ende. Am nächsten Montag öffnen die Schulen wieder ihre Pforten. Die goldnen Tage der Freiheit und Ungebunden heit, von denen die kleine Welt zuerst dachte, daß sie gar nicht .alle" werden könnten, sind wieder einmal wie im Fluge dahingerauscht, doch die Erinnerung läßt noch einmal alle die Ferienerlebnifse in der Seele des Einzelnen aufsteigen. Wie herrlich war es doch, so einen ganzen Monat aus spannen zu dürfen. Möchten alle in der schönen Ferienzeit is nger, ist c. ntag im n" ver- r- für Pulsnitz kelegpamm -Messe: ivocßendlatt plilsM Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr. Sonntags blatt u. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. LOH., vierteljährlich s-2S bei freier Zustellung ins Haus, durch die Post bezogen unter Nr. s«02 s.2S. Pepnspl eclie? k tto. iS. . Blattes. Amtlich wird mitgeteilt, daß zu Besorgnissen wegen Ausbreitung der Unruhen in Deutsch-Ostafrika kein Grund vorhanden ist. Der „Daily-Graphic" meldet, daß über die Zu sammenkunft Wilhelms II. mit Eduard VII. ein Briefwechsel stattgesunden hat; Ort und Zeit sollen binnen kurzem offiziell bekannt ge geben werden. Beim Einsturz eines Warenhauses in New-Pork wurden 30 Personen getötet. (S Vermnch-es) Drei große Feuersbrünste in New - Work richteten ganz enormen Schaden an und forderten 30 Menschenleben. (Siehe Vermischtes.) Zu den russisch-japanische« Friedens- verhaudlungeu. Am Mittwoch haben in der kleinen Hafenstadt Ports mouth in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ge wissermaßen unter der Protektion der großen transatlantischen Republik vie Friedensverhandlungen zwischen Rußland und Japan begonnen, und die Zeitungen, zumal die russischen, französischen und japanischen, sind voll von kühnen Kombi nationen und albernen Befürchtungen, von denen sicher keine einzige eintreffen wird. Soviel steht aber fest, daß die rus sischen und japanischen Friedensunterhändler eine sehr schwie rige Aufgabe zu lösen haben, denn im Kriege zwischen Ruß land und Japan handelt eS sich in der Hauptsache ja gar nicht um ein russisches oder japanisches, sondern um chine sisches und koreanisches Gebiet. Abgesehen von der Insel Sachalin, die Japan erobert hat, dürfte Japan aber auch kur kein Verlangen nach russischen Gebietsabtretungen haben. Wohl gilt eS aber, das russische und japanische Machtgebiet m Ostasien durch die Friedensverhandlungen so abzugrenzen, baß keine neuen Konflikte entstehen und Handel und Verkehr frei wird. Dabei scheint eS al» wahrscheinlich, daß eine neutrale Zone geschaffen wird, die künftig weder von den Russen noch von den Japanern besetzt werden darf, und diese neutrale Zone wird dann vielleicht die Mandschurei nebst Port Arthur sein, die in chinesische Verwaltung zurückge- langen. Oestlich von der Mandschurei, also in Korea, hätt' dann Japan den maßgebenden Einfluß und westlich der Mandschurei dominierte dann Rußland. Möglich ist e», daß sich Rußland und Japan nordwestlich und nordöstlich von Port Arthur Häfen gönnen, wahrscheinlich ist es auch, daß Japan die Hand auf Port Arthur behält Man darf aber nicht verkennen, daß alles, wa» Rußland und Japan mit einander vereinbaren auch die Billigung der übrigen Groß mächte, zumal diejenige Englands, Frankreichs, Deutschlands und Nordamerika« haben muß, denn eine japanische Ober- herrschaft in Ostasien werden die vier genannten Großmächte m Ostasien nicht dulden. Da nun die Japaner eigentlich nur mtt der Losung den Krieg begannen: .Russen raus!" und wiederholt erklärt haben, daß sie auf chinesischen Land- besitz verzichteten, so darf man sehr gespannt auf die Frie- densbedingungen und Forderungen fein, welche die gelbe Großmacht m PortSmouth stellt Sehr interessant wird die Frage der Kriegsentschädigung werden, da Rußland angeblich keine Kriegekosten zahlen will, und auch von Japan nicht so leicht durch Kontributionen zur Kriegskostenzahlung gezwungen werden kann, denn Japan hat nur ganz unbedeutende rus sische Ländereien b,s jetzt besetzt. Wenn aber Japan nicht l Inserate für denselben Tag find bis vormittags so Uhr aufzuoeben. Einspaltige Zeile oder Seren Raum s2 Lokalpr. so Reklame 2»^ I Bei Wiederholungen Rabatt. ! Olle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. rt - - ISLsI :r An und aus- sys Dlattes