heit und gar den paar Tagen jenes fabelhaften Schöpfungs wurfs hat sie ein Thor gerissen abermals in eine wahrhafte Unendlichkeit. Diesmal Zeit-Millionen, nicht solche des Raums. Zeit-Millionen strenger geschichtlicher Entwickelung. Nimm dir einmal als Maß lose an, der alte Cheops von Ägypten, dessen Namen die große Pyramide, ein Werk unbedingt schon hoch entwickelter Kultur, trägt, habe um Dreitausend vor Christus gelebt, rund beinahe fünftausend Jahre vor heute. Aus der Zeit des Cheops melden Inschriften von Tempeln aus sagenhafter Vorzeit, die, im Wüstensande verschüttet, damals wieder aufgefunden worden seien. Die große Sphinx war in Cheops' Tagen schon so alt, daß sie ausgebessert werden mußte. In welche Zeit verliert sich hier schon die menschliche Kultur, — Kultur in einer Form, die Werke schuf, vor denen du heute noch in Bewunderung, mit einem gewissen Schauer des Nicht- nachmachen-könnens, stehst Nun kennen wir, dank sehr moderner Forschung, eine weit einfachere, ältere Urkultur, die jenseits aller Benutzung der Metalle stand, die sich mit Steinwerkzeugen behalf und mit diesen Steinwerkzeugen gigantische Tiere erlegte, die zu Beginn schriftlicher Überlieferung schon vollständig ausgestorben waren. Diese Urkultur, in Mitteleuropa in unanzweifelbaren Resten nachgewiesen, verliert sich rückwärts in eine Epoche hinein, die der moderne Geologe als Eiszeit bezeichnet. Nach einer astro nomischen Rechnung, die manches für sich hat, wird der Höhe punkt dieser Eiszeit (oder besser Eiszeiten, denn es handelt sich um einen Vorgang mit Intervallen und Wiederholungen) bis über das Jahr Hunderttausend vor Christus zurückgeschoben. Dennoch sind die Schädel der Menschen vom letzten Rande oder vielleicht sogar bis zum Anfang dieser noch in sich wieder un- 79