Rund etwa zehn Tage brauchen die Eier in der schlamm verhüllten Wölbung, um winzigen jungen Fischlein das Leben zu schenken. In dieser ganzen Zeit weicht der Alte keinen Moment vom Nest. Jede geringste Schädigung, die das strudelnde Wasser an der kleinen Kunstkugel hervorbringt, verfolgt er mit wachsamem Blick, — augenblicklich bessert er sie aus. Oft erscheint er an einem der Nestlöcher oder im Innern selbst, flimmert leise mit den Brustflossen hin und her und führt so durch die Bewegung des Wassers den Eiern den Sauerstoff zu, dessen ihr ver borgenes Keimleben bedarf. Es ist, als bethätige jeder dieser Stachelväter eine end lose Kette heilsamer Erfahrungen, — Erfahrungen, die er selbst in seiner Jndividualexistenz unmöglich gemacht haben kann und die nicht ihm, sondern einer neuen Generation erst in dunklem Werdegang begriffener Individuen zu gute kommen Eines Tages endlich sind die Jungen da, unglaublich kleine, nur mit dem Vergrößerungsglas erkennbare Geschöpfchen, denen ein Pfleger anfangs eher noch mehr not thut als den im Schlammnest verborgenen Eiern. In dieser Zeit gewinnt das Verhalten des Vaters vollends einen rührenden Zug. Mühsam bricht er das Nestdach über der entwickelten Brut ab, läßt die Kleinen selbst aber noch keineswegs frei in das viel bewegte Lebenswasser hinaus. Wollen sie sich, mählich er- erstarkend, kühn ins Weite wagen, so holt er sie behutsam heim, indem er ihnen nachschwimmt, sie ganz einfach mal über schluckt und rückkehrend wieder in die Nesthöhle hineinspuckt. Wie ein silbernes Flöckchen erscheint so die dicht gedrängte kleine Schar noch eine ganze Weile auf der Flut, sorgsam be hütet vom alten dicken Stachelinsky mit dem roten Bauch. Erst wenn das junge Volk eine gewisse Größe hat und sich ausreichend selbst ernähren kann (die ganz jungen Fischlein zehren zunächst ihren am Leibe mitgeschleiften Eidottersack auf),