schnauze, die kurzen Prozeß macht. Aber die Herbstsonne lacht und die Sehnsucht gärt, — da drüben wiegt sich die lieb werteste Spinnenkönigin im Silbernetz — er muß den Versuch wagen, auf Tod und — Liebe. Aber ehe er sich aufmachen kann, gilt es noch die schwierigste Sache als unerläßliche Vorbereitung. Du hast den Tintenfisch gesehen, der die Samenpatronen in einem seiner Kopfarme trug. Es giebt ein possierlich aus schauendes spinnenähnliches Tierchen am Seestrande, die so genannte Krebsspinne, bei der ebenfalls die Beine eine ent scheidende Rolle für den Geschlechtsapparat spielen, — maßen, daß hier Männlein wie Weiblein in jedem der acht Beine je ein Geschlechtsorgan tragen, im ganzen also sechszehn; und da Eier wie Samen unmittelbar aus den langen Spinnen beinen hervorquellen, so kann man von diesen gespenstischen Beintieren (Pantopoda oder Ganzbeiner heißt die Gruppe wissenschaftlich) sicher behaupten, daß ihr ganzer Zeugungs prozeß regelrecht sich Bein über Bein vollziehe. Etwas nach dieser wunderlichen Richtung wandelt nun auch unser Spinnerich am Gartenzaun. Bloß daß er gleichsam erst aktiv sich bereitet, was jene anderen schon von Natur besitzen. Schau hin, was er macht. Noch geht er nicht zur Spinne, er beschäftigt sich erst vorsorgend mit sich selbst. Seine Ge schlechtspforte ist eine einfache Pforte, — ohne jede Spur eines Begattungsgliedes. Und wie er nun so sitzt und den Leib hin und her bewegt, sinnend und bangend, ob er zur Spinne hinüber soll oder nicht, sieh, da rinnt auf einmal die Samen flüssigkeit von selbst aus der kleinen Pforte als winziges Tröpfchen aufs Netz. Alsbald ändert unser Herr den Sitz und dreht sich so, daß die Unterseite des Kopfes in der Maul gegend das Tröpfchen berühren kann. Es sieht aus, als wolle er es fressen, — womit dann im Sinne Mer Kon kurrenz von Fressen im Nahrungssinue und Verschmelzen oder „Fressen höheren Grades" im Liebessinne die denkbar