des weiblichen Leibes selbständig herum wie ein Wurm, und die ersten Beobachter, darunter der große Cuvier, haben ihn auch ganz naiv für einen solchen, einen Eingeweidewurm, der da in der Tiefe schmarotzerte, gehalten und mit einem besonders schönen Namen bedacht: Hektokotylus, der Wurm mit den hundert Saugnäpfchen. Zur freien Verfügung liegt da unten jetzt vor dem „Hekto kotylus" die weibliche Eileiteröffnung, und in Muße kann er sein Werk der Befruchtung beginnen. Es ist, als sei eine kleine Kanone mit ihm im Innern des Weibes selber auf gestellt, die automatisch Schuß um Schuß giebt, eine Liebes- Mitrailleuse, die das Männchen bloß wie ein guter Mechaniker aufzustellen brauchte und nun sich selber überlassen kann. Und in der That: wie ein modernes Geschütz nicht mehr bloß ein fache Eisenkugeln, sondern explodierende Sprengbomben wirft, die jeden Schuß eigentlich zu einem ganzen Sturzbad ver heerender Eisenteile machen, — so speit diese erotische Kanone des Hektokotylus nicht bloß einzelne Samentierchen gegen ihr Ziel, sondern wahre Samenkartätschen, längliche Gebilde, die zum Platzen mit Samentierchen gefüllt sind. Im Moment, wo diese Samenkartätsche ^ufprallt, bricht vorne der höchst kunstreiche Verschluß und die Samenladung wird durch die Elasticität der Wandung explosionsartig heraus- geschlcudert. Solcher zielbewußten Kanonade mit Sprenggeschossen widersteht natürlich kein reifes Ei des Weibes: trotz aller unendlichen Umwege vollzieht sich auch hier schließlich das große Mysterium, dessen Zeuge wir so oft jetzt gewesen sind: das Ll^swriuin NMANUIN der Natur, auf das alle Wege auch in unmöglichster Verschlingung doch schließlich hinleiten, das Mysterium, mit dem das Individuum zur Gattung überspringt und in das Leben der Jahrtausende tritt. — Zoi —