zuschauen wie eine stachelige Frucht, ein Klumpen harter Schale mit scharfen Spitzen nach allen Seiten. Erst daran, daß das Ding sich bewegt, merkst du, daß es keine ins Meer gespielte wirkliche Kastanienfrucht, sondern ein Tier ist. Bei genauerem Zuschauen entdeckst du wohl auch bei den meiste» Sorten an den beiden Polen der Kugel je eine Art Pforte zum Innern. Die obere, der Nordpol der Stachelkugel, ist die After- und Geschlcchtsöffnung, die untere der Mund. Und zwischen diesem After und Mund liegt kopfgestellt in der Schale thatsächlich ein ganz gut entwickeltes Tier, das in vielem schon fortgeschrittener ist als ein Wurm. Am besten knüpfst du dir in Gedanken bei einem solchen Wurm an, denkst ihn dir zu sammengewurschtelt, bis er eine Kugel bildet mit dem After oben und dem Maul unten, und denkst dir dann die Weiche Haut durch Einlagerung von Kalkplättchen in einen harten Panzer verwandelt, auf dem zum weiteren Schutz noch beweg liche Stacheln sitzen. Die weiteren zoologischen Details kannst du dir für unseren Zweck schenken, sie sind entsprechend so ab sonderlichem Bau verwickelt genug. Unsere tierische Stachelkastanie hat nun auch ihre Liebes geschichte und zwar eine ausreichend kuriose. Der italienische Fischer am Mittelmeer holt sich bestimmte Seeigel derselben Art heraus, andere wirft er fort. Jene kann er brauchen, er bricht ihre Schale auseinander und greift sich fünf traubige goldgelbe Gebilde darin, die er unter die Lecker bissen seiner Tafel zählt. Die gelben Dinger sind die Eier stocke, und die ausgewählten Seeigel sind allesamt Weibchen. Die fortgemusterten hatten keine Eiertrauben und waren Männer. So siehst du: wir sind nach so vielerlei Zwitterei jetzt wieder im Gebiete fester Geschlechtstrennung. Wenn der Vollmond seinen Silberduft über das träumende Meer streut, stößt in der Tiefe die weibliche Stachelkugel ihre reifen Eier ins Wasser hinaus, und die männliche gießt als bald ihren Samen darüber, ohne daß eine eigentliche innere