Du kennst das Lied von der großen Frau, die tanzen ging, und dem kleinen Manne, der „wollt' auch mitgeh'n". Das ist aber noch nichts gegen die Eheverhältnisse im Hause Bonellis. Neben dem Weibe, das mit ausgestrecktem Rüssel über zwanzig Zentimeter lang wird, steht der Mann mit höchstens zwei Millimeter Militärmaß. Das giebt die Differenz etwa zwischen Mensch und Fliege. Die sicherste Form des „Mitgehens" dürfte solchem Miniatnrmännchen darin bestehen, daß es der „großen Frau" einfach in die Rocktasche kriecht. Und in der That mußt du die männliche Linie vom Bonelliastamm im buchstäblichen Sinn in den Tiefen der weib lichen aufspüren. Ein großes Asyl, wie solch grünes Weib darstellt, sammelt es unter seinem schützenden Dache aber nicht einen Liliputer allein, sondern meist gleich mehrere. Bis zu achtzehn Stück hat man gelegentlich gefunden. Zuerst, wenn die Männlein sich als noch ganz unerfahrene Jungen einsinden, dünkt ihnen das weite Maul ihrer Dame die nächstbeste Pforte. In der Speiseröhre (also fast wie jener Batakliebhaber) saugen sie sich gleich Bandwürmern fest und führen eine Weile ein wohliges Schmarotzerdasein. Satt gefüttert, fühlen sie aber dann die Regungen der Liebe, zu denen ein ganz gewaltiger Samen schlauch in ihrem sonst stark verkümmerten Leibe ihnen das volle Anrecht verleiht. Die Speiseröhre dünkt ihnen jetzt nicht mehr der geeignete Ort. Sie krabbeln dem zukünftigen Gegen stände ihrer Liebe wieder zum Schlunde heraus, steigen an der grünen Gurke ein Stückchen abwärts und entdecken eine bessere Pforte, nämlich die weibliche Geschlechtsöffnung. In den Größenverhältnissen, die hier herrschen, ist auch diese für die Männlein ein geräumiges Thor gleich dem ver lassenen Munde. Von einem Begattungsakt im gewöhnlichen Sinne kann natürlich gar keine Rede sein, denn die Öffnung allein ist ja breiter als so ein ganzes Männlein an seiner dicksten Stelle ist. So muß es denn anders gehen.