ganzen ältesten Entwickelungsstück der organischen Liebe auf Erden. Gerade dieser „älteste" Teil eurer Liebe erscheint euch naturgemäß als der wichtigste. Er umfaßt den ganzen Zeu gungsakt und seine nächsten Folgen: also für dich als Mann so zu sagen den ganzen, für das Weib mindestens den seelisch bedeutendsten Liebesteil im engeren Sinne. Aber nun verkenne nicht: mit diesem Nachweis des Anschlusses, dieser Erklärung ist unser Thema noch keineswegs erschöpft, es ist in Wahrheit erst recht eigentlich jetzt angelegt. Du siehst die große Urlinie jetzt. Aber nicht mehr. Eine neue Arbeit thut sich uns auf. Zwischen Gasträa und Mensch steht die unglaublich riesige Reihe der höheren Tiere mit ihren tausend und tausend Liebesformen. Alle haben etwas gemeinsames, und das kennst du jetzt überall heraus. Aber die Varianten, die tausend und tausend Mög lichkeiten von dem einen, urgegebenen Thema kennst du noch keineswegs. Und doch wuchs auch aus alledem der Mensch als ein großer, märchenhaft wunderbarer Einzelfall auf. Nicht mehr eine feste gerade Linie gilt es uns jetzt zu nächst zu verfolgen. Kaleidoskopbilder, — einzelne. Sie malen dir im Fluge das ganze Tierreich, obwohl Visionenhaft schnell, — nur mit lose durchschimmerndem System. Hier ein Lichtband hin — und dort. Wir werden schon wieder zum Menschen kommen. Und dann wieder in einheitliche Bahn. Mache dich gefaßt: es wird dir gerade jetzt manchmal so werden, als wenn es geradenwegs durch die Hölle ginge. Und doch ist's keine Hölle. Es ist eine stille Reise durch alte Räume, alte Puppen schreine deiner eigenen Sonnenwelt. Solche, die du selber einst bewohnt hast. Andere, die benachbart liegen und noch heute im alten Hausrat unverändert stehen. Ist es dir nicht selbst so gegangen: in Mannesjahren, vielleicht mit der ersten Reiflocke, bist du heimgekommen in die alten Stätten deiner Jugend. Wunderlich alles, klein, verstaubt, Urvätcrhausrat. Manches dumm, kindlich, ja kindisch und so naiv, daß du