rohen ZeMumpen der Kugel nach und nach in ein geordnetes Haus verwandelt. Du hast gesehen, wie zum Beispiel Haut, Magen, Mund sich bildeten, — die Arbeitsteilung im Zell verband schafft diese ersten Organe. Warum soll, was beim Fressen dort geschieht, nicht auch vorher oder nachher mit der Liebe geschehen sein? Jede Zelle im Verbände fühlt das Bedürfnis zu fressen und auszuscheiden ursprünglich ebenso, wie sie die höheren Funk tionen der Selbstteilung und Aussendung abgeteilter Leibesteile auf die Liebessuche als Bedürfnis fühlt. Dennoch sehen wir, wie ein großer Teil der Verbandszellen sich nach und nach das eigentliche Fressen ganz abgewöhnt (und damit auch das Ausscheiden!), weil eine gewisse Anzahl Zellen diese Thätig- keit für alle andern mit übernommen hat. Diese Zellen er halten den abgeklärten Lebenssaft zum Stoffwechselersatz direkt von den Freßzellen, ohne daß sie sich selbst noch um Fressen und Verdauen zu kümmern haben. Warum soll's nicht ge rade so mit der Fortpflanzung gehen oder schon vorher ge gangen sein? Es war schon ein Vorteil, ja eine Art Arbeitsteilung in jeder Einzelzelle selbst, daß sie nicht mehr ganz in Fortpflan zungsstücke zu zerfallen brauchte, sondern sich bloß eine Ecke in ihrem Zellleibe dafür reservierte. Wie viel mehr Vorteil, wenn von hundert Zellen neunundneunzig jetzt auch diesen Reserve winkel ganz in sich abschaffen konnten und dafür eine Zelle die ganze Fortpflanzung allein übernahm, allein sich, für alle andern mit, in Samenzellen oder Eizellen teilte! Der allgemeine Gedanke ist so plausibel, daß er kaum noch weiter ausgeführt zu werden braucht. Wie der Magen sich als ein gemeinsames „Freßorgan", ein Freßbureau gleichsam mit separatem Betrieb, aber öffentlichem Gewinnanschluß für den gesamten Verband, in der Zellgenossenschaft ausbilden konnte, so konnten sich genau ebenso besondere Fortpflanzungsdeparte ments in der Gesamtzellmasse ausbilden: — besondere Fort-