gebannt. Und hier, am guten Orte, heißt es, redeten wir — von Gott. Laß uns so von der Liebe reden. Auch durch unsere Tage geht der Sturm. Alles wirbelt, jede schlichteste Frage steht im Kampf. Weltanschauungen zer brechen, ein ungeheurer Staub erfüllt die Zeit. Wer fühlte nicht die Sehnsucht, auch jene geheime Mauer um sich zu ziehen, wenn er sich besinnen will, — besinnen auf ein großes Problem der Welt . . . . ? Vielerlei möchte ich mit dir bereden. Vom Heraufgang der Liebe durch die Zeiten. Von ihrem Werden im Tier. Und wie sie Mensch wurde. Mensch in seiner Roheit — und Mensch im Geist. Rohes und Süßes muß ich dir erzählen. Aber sieh hinaus in den uferlosen Glast dieses Meeres dort. Aus dieser fleckenlosen Bläue ist das Leben gestiegen, in tausend und tausend Formen sich regend und verwandelnd bis zu dir selber hinauf. Sieh in den Himmel empor, in seine unend liche, blendende Reinheit. Aus diesem Blau der Raumesewig- keit sind die Welten herabgeronnen wie silberner Staub. Wie viel Banges, Schauriges, Wildes bargen und bergen die Ab gründe dieser Flut. Und doch im ganzen dieses wunderbare Blau, in das die Seele taucht wie in ein Friedensbad. Soll es nicht ein Bild sein? Ein Bild, wie all das Rohe des Einzelnen schließlich doch fleckenlos verfließen muß in einheitlich reinem Licht? Und der Himmel darüber. Dieser Himmel, in dem so viel Sehnsucht, Verzweiflung und Irren der ringenden Menschheit liegt, als müßte jeder Stern ein Grabkreuz sein, — dieser Himmel, der uns eigentlich alle umklammert wie ein Sarg, uns dunklen Gäste auf der dunklen Erde .... löst nicht auch er sich zu derselben Bläue fleckenlos reiner Herrlichkeit? Ich denke mir, an solchem Orte läßt sich nicht nur einsam reden, als schweige aller Sturm der Welt und als spielten zwei Menschenkinder mit den heiligsten Fragen so schlicht wie mit flachen Steinen, die man auf der Welle Hüpfen läßt. Es läßt sich auch von allem Rohen und Wilden so reden, 4