hat sie doch durch die Bewegung, die ihr auch während des Fressens angedeiht, alsbald neue Chancen neuer Nahrung, die sie sonst einbüßte. Wie, wenn sich dieses nützliche Wechsel verhältnis zu einer wirklichen Arbeitsteilung ausbilden ließe? Von fünf Zellen, wollen wir mal ganz einfach sagen, übernähme eine, etwa die mittelste, die ganze Ernährung auch für alle vier umliegenden mit, — und zum Ersatz und Zweck würde sie von den vier anderen stets mitbewegt und zwar be sonders intensiv bewegt? Die eine brauchte bloß zu fressen, ihre ganze Kraft hierher zu konzentrieren. Die anderen brauchten bloß zu bewegen und hierher alle ihre Fähigkeiten zu legen. Du siehst sofort: der Nutzen ist unanzweifelbar. In diesem simpelsten aller Beispiele hast du aber höchstwahrscheinlich den Kern der ganzen raffinierten Entwickelung, die nach dieser Seite zwischen einer Volvoxkugel und dem Menschen liegt. An der Gesamtkugel war folgender Verlauf fast selbst verständlich. Indem die Zellenkugel sich gewohnheitsmäßig ein seitig, mit dem einen Pole voraus, bewegte, war es unver meidlich, daß dieser voraufgestoßene Pol — resp. die Zellen, die dort saßen — die meiste entgegenschwimmende Nahrung erhielten. An diesem Pol etablierte sich nach und nach ein fester Stamm ausgesprochener Freßzellen in jenem Sinne. Sie versorgten den ganzen Stock mit Nahrungssaft und wurden zur Belohnung oder, was jedenfalls echter die Sache trifft, einfach aus Nützlichkeitsgründen vom Rest des Zellenkorps mit bewegt. Nun war der Raum an dem Freßpol da vorne aber beschränkt. Eine Erweiterung hätte mit dem Wachstum der Gesamtkolonie ihren großen Nutzen gehabt. Was thun? Denke dir eine Erdkugel. Auf den Nordpol senkrecht soll es ge bratene Tauben regnen. Nur die paar Leute, die direkt am Pol stehen, können sie fassen. Haben sie nicht Hände genug, so prallt der Segen ab und schwirrt wieder in den Raum. Was werden findige Köpfe machen, um die Hände trotz des engbeschräukten Standpunktes zu vermehren? Sie graben am