gelegt, gleichsam aneinander verankert, wohl auch durch die natürliche Durchlässigkeit ihrer Wände eine leichte und lose Zirkulation flüssiger Stoffe hergestellt — aber nicht mehr. Diese Beschränkung in einer Hinsicht haben sie aber dann weit überboten durch den anderen, eigenen Fortschritt, daß sie sich nicht mehr bloß zu zwei und zwei, sondern zu zehn, hundert, tausend, ja im gewöhnlichen Volvoxkügelchen bis zu zwölftausend auf einmal äußerlich aneinander geklebt haben. Sie sind über den Liebesverband mit seiner unbegrenzten Innerlichkeit, die aber durchweg auf zwei Genossen beschränkt war, fortgeschritten zum sozialen Verband mit weit mehr Äußerlichkeit des An schlusses, aber mit der Möglichkeit solchen Anschlusses von Tausenden aneinander. Springe mal wieder zu dir zurück. Du, als Mensch, — wem gleichst du in deinem Körperaufbau mehr: einem einzelnen einzelligen Urwesen oder einer Volvoxkugel? Erinnere dich an unsere Unterredung über den Zellenbau deines Leibes. Was ist ein einzelliges einzelnes Urwesen, eine einzelne Amöbe oder ein einzelner Bazillus? Eine Zelle, — das ist: ein Ziegel stein des Lebens. Was bist du? Ein Verband von Milliarden von Zellen, — das ist: ein riesiges Haus aus unzähligen solcher Ziegelsteine. Was ist aber jetzt die Volvoxkugel? Ein Verband von einigen Tausend Zellen — das ist: eine kleine Hütte, aus ein paar Tausend Ziegeln lose aufgemanert. Du siehst vollkommen klar: die Volvoxkugel zeigt dir den wahren Weg an zwischen dem einzelligen Urwesen und dir. Es ist der Weg über den sozialen Verband vieler Zellen, vieler lebender Ziegelsteine zu Bauten höherer Art — erst kleine Mäuerchen, dann Hütten, dann Paläste, endlich hohe Dome, aus denen der Geist des Menschen zum Sternenhimmel schaut Freilich ist gerade diese Volvoxkugel selber ihrer Atmungs weise nach den Pflanzen verwandter als den Tieren. Aus ihr hat sich in direkter Linie Wohl nicht der Mensch, sondern