schon dem späten Geisteswesen der Erde, dem hochentwickelten Übertiere Mensch, so zu sagen, in der Grundsache vollkommen gleich. Unwillkürlich folgt der Blick einer Perspektive, die sich aufzurollen scheint. Der Einzeller hatte mit dem Menschen jetzt nicht bloß die Zelle, das Leben, gemein, sondern an einem Punkt auch schon ein unendlich wichtiges Organ. Was fehlte ihm noch, um ganz Mensch zu sein? Größe. Nun, die konnte er ja durch Wachstum erwerben. Es giebt heute noch so gut wie einzellige Wesen, die keineswegs mikroskopisch klein sind, sondern bis zu einem Meter groß werden (Siphoneen). Was weiter? Noch eine Unmasse anderer Organe. Magen und Darm, Gehirn und Rückenmark, Lunge, Herz und Blutadern und andere mehr. Aber warum nicht auch die erwerben, nachdem ein Organ von so hoher Wichtigkeit erworben war? Es giebt einzellige Ur- oder Vorpflanzen und einzellige tier ähnliche Infusorien, also echte, obwohl schon relativ höchst stehende Einzeller, die inmitten ihres unverkennbar einzelligen Leibes doch die seltsamsten Organanfänge auch anderer Art thatsächlich schon zeigen. Bei den eben erwähnten wasser bewohnenden Siphoneen, den größten aller Einzeller, entwickelt die eine Riesenzelle des Leibes sich zu einem Gesamtgebilde, das geradezu täuschend einer echten, hoch stehenden Wasserpflanze mit verwickeltsten Pflanzenorganen gleicht: mit unterirdischer Wurzel und oberirdischen grünen Ästen, mit zungenförmigen, am Rande gesägten Blättern. Und gerade einzelne solcher Siphoneen zeigen nun auch noch mit das beste Muster von wirklicher geschlechtlicher Fortpflanzung innerhalb der ganzen Einzellerwelt! Noch interessanter ist aber, was die meisten Infusorien, also schon mehr tierähnliche Einzeller, dir vor machen. Wir haben oben mehrfach vom Fressen und Ausscheiden der Einzeller gesprochen. Aber wie macht das etwa so ein allerniedrigstes Bürschchen, ein Bazillus oder eine Amöbe?