unter den Händen ins Anorganische hinab. Damit geht aber eben auch die Psyche, das Seelische ins Anorganische noch jenseits des Bazillus ein. Wenn du von der Atome Hassen und Lieben redest, so begehst du da nur das einfach Umgekehrte, wie wenn du bei Samen und Eizelle von einer „Anziehung", also ursprünglich einem rein mechanischen Begriff, sprichst. Bei Samen und Eizelle liegt dir die seelische Auffassung mit Sinnesreiz und Empfin dung an und für sich am nächsten, da du eventuell aus solcher befruchteten Eizelle einen Menschen hervorgehen siehst, ja dich selbst aus einer hervorgegangen weißt. Bei den chemischen Wahlverwandtschaften ist dagegen die mechanische Anschauung, -die das Wort Anziehung nach dem Muster etwa von Schwerkraft oder Magnetkraft ausdrückt, zunächst sicherlich die vertrautere. Aber es kann dich thatsächlich auch keine Logik direkt ab halten, die Deutungen einmal umzukehren oder wenigstens für die Atome auch seelisch zu erweitern. Daß bei der organischen Zeugung seelische Dinge vorgehen, ist ja auch nicht deine direkte Beobachtung, sondern ein Schluß. Du schließt von dir aus, — wie denn überhaupt die Annahme fremder Seelen außer deiner eigenen ein solcher Schluß und nicht eine Beob achtung ist: du siehst und merkst mit deinen Sinnen auch von deinen intimsten Mitmenschen streng genommen nie die Seele selbst, sondern nur mechanische Wirkungen, die du in dieser Reihenfolge und Art dann erst auf Grund eines Analogie schlusses nach deinem eigenen Muster „beseelst". Scheinen dir nun in ihrer Reihenfolge und Art die organischen und chemischen , Wahlverwandtschaften sich hochgradig zu entsprechen und hast du sonst keine Skrupel, mit „Seele" über das Organische hin auszugehen, so magst du ruhig auch beim Atom deinen Schluß machen und statt Anziehung und Abstoßung Liebe und Haß sagen. Deswegen darfst du aber doch nicht den eigentlichen In halt der Vorgänge schon unmittelbar gleich setzen. Oder siehst du nicht, daß dich, den Menschen mit seinem weltumspannenden