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L LU H Wochenblatt für Pulsnitz Anrts-Blatt 7t" Donnerstag, den IS. Juni 1905 S7. Jahrgang. tlsbe Vanl<!" dingungen würden von Rußland abgelehnt werden, oder wenn sie unter dem Drucke der Verhältnisse jetzt angenommen werden, bald zu einem neuen Kriege führen Da nun Japan immer betont hat, daß die Mandschurei an China zurück gegeben werden müsse, so kann die Forderung Japans auch jetzt nicht viel anders lauten. Ein sehr kitzlicher Punkt bleibt allerdings Port Arthur, und wenn Japan diesen wichtigen Seehafen nicht fordert, so wird es jedenfalls das Besatzungs recht dort so lange ausbedingen, bis China in Port Arthur selbst ein starkes Heer halten kann. Besatzungsrecht in dcr Mandschurei und in Port Arthur und freier Handelsverkehr in diesen Gebieten dürften daher nebst dem Verzicht Ruß lands auf Truppenbesatzungen in der Mandschurei Japans erste Friedensbedingungen sein Japan wird aber auch einen weiteren Preis für seine Siege verlangen, und der dürfte darin bestehen, daß Japan erstens als Kriegsentschädigung den Besitz der Eisenbahnen beansprucht, die Rußland in der Mandschurei gebaut hat, daß es zweitens die Oberhoheit über Korea verlangt und daß es drittens noch eine bare Knegs- entschädigung oder die große Insel Sachalin in Nordasien haben will. Ueber diese Punkte werden sich die Friedens verhandlungen bewegen. Verhandlungen einzutreten, ist in Petersburg und in Tokio nicht unbeachtet geblieben. Die russische und die japanische Regierung haben sich zu Friedensverhandlungen bereit er klärt, und seit dem 12 Juni findet offenbar in Tokio und Petersburg wie auch in Paris und Washington durch die Vermittelung der französischen und der amerikanischen Ge sandten bereits em Gedankenaustausch der russischen und javanischen Regierung über den Frieden statt Wenn kein besonderer Zwischenfall eintritt und Japan keine zu hohen Forderungen stellt, können daher die Friedenspräliminarien, das heißt die wichtigsten Punkte des Friedensvertrages schon über Nacht zwischen Rußland und Japan vereinbart werden. Man darf dabei nicht vergessen, daß Frankreich auf Rußland und Nordamerika auf Japan offenbar einen gewißen mora lischen Druck ausgeübt haben, in Frirdensverhandlungen ein zutreten. Frankreich hat dies deshalb getan, um seinen unglückseligen Bundesgenoffen Rußland nicht noch immer tiefer in das Unglück geraten zu lassen, und Nordamerika, das dicht neben Japan von den Philippinen Besitz ergriffen hat, will offenbar die japanische Großmachtsgelüste nicht ins Ungemeffene wachsen lassen. Ohne Zweifel sind durch den nun über Jahr und Tag andauernden Krieg die Kriegs mittel und Finanzen der kriegführenden Staaten auch bei nahe erschöpft. Der Frieden wird nun allem Anscheine nach davon abhängen, ob Japan mäßige Friedensbedingungen stellt, und da in dem Kriege Japan hauptsächlich um feine Großmachtsstellung und die freie Ausbreitung seines Handels im nordöstlichen Asien gekämpft hat. so ist es sehr wahr scheinlich, vaß der Mikado keine übermäßigen Friedensbe dingungen an Ruhland stellt, denn zu harte Friedensbe Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz Auf unsrem Schützenfestplatz schwoll am Dienstag der Verkehr nochmals zu bedeutender Stärke an und glich derselbe fast demjenigen am Haupttage, dem Montage Mit dem heutigen Tage gehört nun auch das Pfingstschicß-n der Vergangenheit an. Der Wandel oer Zeiten, der mit Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags- blatt n. kinmor. Wochenblatt Abonnement. Monat!. LO ä, vierteljährlich t-25 bei freier Zustellung ins Haus, durch die poft bezogen unter Nr. ssor 1.2s. Neueste Ereignisse. Der nächste Deutsche Berufsgenossenschaftstag wird 1907 in Nürnberg stattfinden. Der norwegische Storthing hat das Protestschreiben König Oskars einem eigenen Ausschuß über wiesen. Im gestrigen schwedischen Ministerrat zu Stockholm ist beschlossen worden, die gesetzliche Auflösung der Union dem aus den 20. d. Mts. einzube- rufcnden Reichstag vorzuschlagen. Damit dürfte dle friedliche Lösung der skandinavischen Krise emgeleitet sein Rußland hat sei^n Peiser Botschafter Nelidow zum Bevollmächtigten für die Friedensverhand lungen ernannt. Der griechische Minister Delyamüs ist an der Ver wundung, die er vorgestern bei dem Attentat erlitten hatte, gestorben. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags tv Uhr anfzuoeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum z r tokalrr. zv Z. Reklame 20 Z. Lei Wiederholungen Rabatt, kille kinnoncen-Lxpeditionen nehmen Inserate entgegen. -es ttönrgl. gmlsgepickls und -es Stadtpatkes rru pulsnits. Amtsblatt für den Bezirk des Aönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die (Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Al. s., Böbmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig 5-ousroalde, Vhorn, Vbersteina, Niedersteina, Weißbach, Gberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ulein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von L. k. Förster'» Erben (Inh.: I. w. Nohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2ss. Verantwortlicher Redakteur Dtto Vorn in Pulsnitz. vor SvLul ^ussvLnss 8einkol«1 8ons«loest, 8sts«It^sst. Oie ZstLäst verordneten. Keokstssnutslst viest^iok, 8sts«!stvenon«1nestenvorsstekei'. in ÄE Lurigkeist nsvk. Der 8taLtrat Dr. ILivksel, kürgermeisster. Die Friedensverhandlungc« zwischen RiGaud und Japan. Der Appell des Präsidenten Roosevelt an Rußland und ^pan, des grausamen Krieges nun genug sein zu lassen kelegksmm -Messe: Aockendlalk Pulsnitz Dsciinuf. Km 12. dieses Iksnssts ist »en bcbMiEm Vuisusl Köberl Oreber bitter des i^önigiick Säcksiscken Mbreckts-OrQsns il. Masse LU I^ulsaistr in seinem 84. l-ekensjskre versekierken. Oer Lnstseklsstene Kast seil «lem ^skne 1867 als l-eknee an «len kiesigen 8sts«1stsokule geueinki uml seil «lem Iskee 1871 «iiese Lekule als Oirekston geieistest. 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