Volltext Seite (XML)
Nr 121. Wochenblatt für Pulsnitz und Umgegend. — Dienstag, den 10. Oktober 1903. Seite 2, er möchte fast sagen göttliches Vorrecht. Wie hätten sie's doch in der Gewalt, ihre Untergebenen durch freundliche, würdige Behandlung zu heben und zu erziehen, durch ein anerkennendes Wort, einen freundlichen Blick ihrem Tun Flügel zu verleihen. Ein gutes Wort zu rechter Zeit gleiche einer Wünschelrute, die Schätze hebe, auch Tadel solle in die Blutwärme des Lebens getan sein. Befruchtung komme von außen, aber Wachstum von innen. Ein warmes Herz stehe auch einem Herrscher niemals schlecht, selbst, wenn sichs ein mal in die Augen und auf die Lippen dränge. Wer die Herzen gewinne, der gewinne auch Hand und Fuß. Wer aber durch einen breiten Respektsgürtel von kühler Amts hoheit die Herzen möglichst fern hielte, wer durch künst liche Machthebel zu wirken suche, und nicht in erster Linie durch seine vorbildliche Persönlichkeit, der sollte sich auch nicht über häufige Mietlingsarbeit von Untergebenen beklagen. Seine unterrichtlichen, erzieherischen und organisatorischen Maßnahmen, sein Vertrauen sei ihnen die höchste Verpflichtung zu treuer, gewissenhafter, pünktlicher Berufsarbeit, zur Wah rung ihrer Standesehre, zu beruflicher Tüchtigung, getreu dem Wahlspruche unseres alten, guten Dreher: „Mit unserm Tun müsse sich allerwege ein Tropfen unsres Herz bluts mischen". Mit dem Wunsche: „Unter Ihrer Führung, hochgeschätzter Herr Direktor, nicht abwärts, noch rückwärts, sondern mutig, freudig und vertrauensvoll aufwärts und vorwärts! Der Vater droben aber spreche sein Ja und Amen zu unsrer Bundesschließung! Herr, hilf! Herr laß wohlgelingen! schloß Herr Oberlehrer Schmalz seine Be grüßungsansprache. Von einigen Mädchen der ersten Klasse wurde sodann unter Leitung des Herrn Organist Engel das Terzett: „Hebe Deine Augen auf" recht schön und stim mungsvoll vorgetragen. Herzliches Willkommen riefen die Kinder ihrem neuen Herrn Direktor in zwei recht passenden, schwungvoll von einem Schüler und einer Schülerin vorgetra genen, von Herrn Ferdinand Hampe verfaßten Deklamationen zu. Nach all' diesen Begrüßungen und dem Kindergesang: „Hör uns" betrat Herr Schuldirektor Brück dar Podium. Vorerst dankend für die Berufung an die Pulsnitzer Schule sprach er in von der Liebe zu seinem Berufe zeugenden Worten, in rechter Begeisterung erglühend, redegewandt zu den Versammelten. Er legte seiner geistig gewaltigen Rede die Worte eines Dichters der Neuzeit: , Zutrauen haben, das ist alles" sowie den Spruch, den ein Fenster der Schulturnhalle ziert: „Mutig und kräftig, einig und treu" zu Grunde. Der allgemeine Gesang: „Nun danket alle Gott" bildete den Schluß der schönen, auf alle Teilnehmer tiefe Eindrücke hinterlassenden Feier. Im Ratskeller fand ein von Herrn Schneider aufs beste hergcrichtetes Festmahl zu 30 Gedecken statt Die zahl reichen Trinksprüche wurden der Bedeutung der vorangegange nen Feier nochmals vielfach gerecht. Vereinigen wir mit den vielen kundgegebenen Wünschen auch den unsrigen. Möge das Wirken des Herrn Direktor Brück an unseser Stadt schule von recht langer Dauer und reichgesegnet sein — Wegen des demnächst beginnenden Konfirmanden unterrichts werden Eltern oder Pfleger der Konfirmanden darauf aufmerksam gemacht, daß beim Beginn des Vorbe reitungsunterrichts die Taufbescheinigung oder eine mit der Taufbescheinigung versehene Geburtsurkunde dem betreffenden Geistlichen einzuhändigen ist; deshalb wird denjenigen, die etwa nicht im Besitze einer Taufbescheinigung sind, empfohlen, sich baldigst eine derartige Urkunde von der betreffenden Kirche (Kirchenkanzlei) ausstellen zu lassen Ungetaufte Kinder werden zur Konfirmation nicht zugelassen. — Die stürmische, naßkalte Witterung dauert noch immer an. Unter solchem Unwetter wird nicht nur das Einbringen der Herbstsutterfrüchte, sondern auch die Bestellung der Felder für die Wintersaaten sehr erschwert. Die Kar toffelernte hat ebenfalls viele Verzögerungen erfahren und dürften ihre Erträge bei weitem nicht so reichlich sein, als wie man gehofft hatte. — Die Paßkarten für das Jahr 1906 haben chamois Unterdrück. Das Erbe. Novelle von Lulu von Strauß und Torney. 4. (Nachdruck verboten.) Wie anders der Kleine, der Zweite! Franz war fünf Jahre, al- ein plötzliche-, wichtiges Ereignis eingriff. Frieling war zu einem Patienten über Land gefahren, die Pferde gingen durch, er wurde auS den Wagen geschleudert. Alle Welt redete von dem großen Unglück, dem unersetzlichen Verlust. Alle hatten sie ihr kondoliert. Ihr! Die Frau lachte kurz und scharf. Sie erschrak selbst, Wie eS in dem stillen, leeren Zimmer sonderbar tönte. Drei Monate nach Frielings Tod wurde der Kleine geboren. Sie hatte schon vorher gewußi, der mußte an der- werden. Der war ganz losgelöst von all dem Schrecklichen, war sie erlebt hatte. Auch von seinem Va ter. Der war ein Stück neue- Leben. Er war auch anders gewesen, gleich von Anfang an. Den Kopf voll schwarzer Härchen, und mit braunen la chenden Augen. E- war jetzt ganz dunkel. Die Frau tastete plötzlich auf ihrem Schreibtisch und zündete die niedrige Kerze an. Als sie den Leuchter hob, fiel der unruhige, gelbliche Schein gerade auf das große Bild, das aus der Schreib- tischplatte stand. „Mein Junge l* sagte sie halblaut, al- ob sie zu ihm spräche. Ihre Augen hatten einen weichen Ausdruck, der ihr Gesicht veränderte. Morgen würde er kommen. Sie würde ihn hier ha ben, ihm zuhören, wenn er lachte und erzählte. ES war, al- ob der Gedanke Plötzlich alle Bitterkeit vertrieben hatte. Sie dachte nicht mehr an die Vergangen heit; die war Wie auSgelöscht. Sie dachte nur noch an morgen. Max wollte die Nacht durchfahren und morgens an kommen. Seine Stube war schon den Tag vorher fertig, — Auch die Handels- und Gewerbekammer in Zittau sprach sich gegen die Einführung von Handelsinspektoren zur Ausübung der Aufsicht über die Handhabung der für die Handelsangestellten erlassenen Schutzbestimmungen aus. — Infolge der Entwickelung des Fernsprechwesens auf dem flachen Lande ist die Reichs-Postverwaltung bereits seit einigen Jahren dazu übergegangen, den Unfallmeldedienst, der sich vorher nur auf die Beförderung und Bestellung von Telegrammen erstreckt hatte, auch auf die Zulassung von Gesprächen auszudehnen. Um weitere Kreise auf diese Ein richtung aufmerksam zu machen, wird folgendes bemerkt: Zum Zwecke der Herbeirufung schneller Hilfe in Gefahren aller Art können Unfallmeldegespräche zwischen Teilnehmer stellen, zwischen öffentlichen Sprechstellen sowie zwischen Teil nehmerstellen und öffentlichen Sprechstellen auch außerhalb der gewöhnlichen Dienststunden gewechselt werden, sofern die Betriebs- und örtlichen Verhältnisse die Herstellung der Ver bindungen ermöglichen. Während der Nacht ist die Abwicke lung der Gespräche unter Benutzung der Apparate der öffent lichen Sprechstellen nur Personen gestattet, die dem Verwalter der Stelle bekannt sind; sie kann unter gewissen Verhält nissen ganz ausgeschlossen werden. Für Unfallmeldegespräche während der Nachtzeit werden erhoben : im Orts- und Nach barortsverkehr 20 Pfg, im Vorortsverkehr für jede Verbin dung von nicht mehr als 3 Minuten Dauer 20 Pfg., im übrigen Verkehr die im Z 7 der Fernsprcchgebühren-Ordnung angegebenen Sätze für Ferngespräche. Für Unfallmelde gespräche in den Dienststunden während des Tages kommen außer den gewöhnlichen Gesprächsgebühren Zuschläge nicht zur Erhebung. Haben die Empfänger der Unfallmeldungen keinen Fernsprechanschluß, so werden sie, sofern die örtlichen Verhältnisse es gestatten, an den Apparat der öffentlichen Fernsprechstelle herangerufen. Für dieses Herbeirufen kommt eine Gebühr von 25 Pf. zur Erhebung. — Nach dem Ergebnis der nunmehr beendeten Abge ordnetenwahlen setzen sich die Fraktionen des sächsischen Land tages folgendermaßen zusammen: Konservative Partei: 53 Mitglieder. Darunter 24 Gutsbesitzer, Rittergutsbesitzer und Leiter landwirtschaftlicher Organisationen, 2 Gemeinde vorstände, 11 Industrielle, 5 Kaufleute, 1 Baumeister, 6 Be amten und Angehörige freier Berussarten, 3 Abgeordnete sind zugleich Guts- und Fabrikbesitzer, 1 privatisierender Oekonomierat. Nationalliberale Partei: 23 Mitglieder. Darunter 12 Industrielle, 1 privatisierender Fabrikbesitzer, 4 Kaufleute, 1 Handwerksmeister, 5 Beamte und Angehörige freier Berufsarten. Die freisinnige Volkspartei wird durch zwei Kaufleute im Landtage vertreten. Der wildliberale Abgeordnete Gräfe ist Kaufmann. Die Reformpartei ent sendet einen Baumeister und einen Redakteur in den Landtag. Der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete ist Redakteur. Während also bei den liberalen Gruppen dis Kaufleute und Fabrikanten in der F aktion überwiegen, sind in der konser vativen Partei von 53 Mitgliedern 27, also mehr als die Hälfte, welche der Landwirtschaft angehören oder ihr nahe stehen. Dabei sind diejenigen 3 Abgeordneten, welche zu gleich Guts- und Fabrikbesitzer bezw. Kohlenwerksbesitze: sind, nicht mitgerechnet. — Umbauten im Dresdner Residenzschlosse. Im königlichen Residenzschlosse zu Dresden sind nunmehr die größeren Umbauten, die im Frühjahr begonnen wurden, zu Ende geführt. Bezweckt war damit, für die Prinzen und Prinzessinen des königlichen Hauses, die Kinder des Königs und deren Hofstaaten in unmittelbarer Nähe der Gemächer des Königs, die sich im ersten Stockwerk des Georgenbaues (Georgentor) befinden, Wohnräume zu beschaffen. Die Ein teilung der Zimmer ist nun endgültig in der Weise erledigt worden, daß zunächst dem Arbeitszimmer des Königs, das an den Schloßflügel über dem grünen Jagdtor anstößt, der große Spiegelsaal in unveränderter Ausstattung geblieben ist, daran aber die Zimmer für die Kgl. Adjudantur stoßen und sodann zwei Räume für Wirtschaftszwecke, (Heizungs anlagen usw.) folgen. Unmittelbar daran reiht sich die mit bläulich-weißen, steifen Tüllgardinen und einem Asternstrauß aus dem Tisch. Mox fragte zwar nicht viel nach Blumen, aber eS gab doch dem Ganzen einen netten Anstrich, fand Frau Frieling. Sie hatte sie selbst hin gestellt. Sie wartete schon an der HauStür, al- der Wagen kam. Ein schwache- Rot machte ihr lange-, strenge- Ge- sicht förmlich jünger aussehend. „Mein alter Mütterchen!" Der hübsche, brünette Mensch mußte zu ihr aufsehen, er war nicht ganz so groß wie sie. Sie küßte ihn noch auf der Treppe und schob ihn dann mit beiden Armen von sich ab, um ihn in- Gesicht zu sehen. „Lieber Junge, du siehst schlecht au» ! WaS fehlt dir?" Er unterbrach sie mit einem etwa- gewaltsam lauten Lachen. „Dacht' ich'- nicht! Du kannst dich nicht daran ge wöhnen, daß ich nicht mehr der Dreikäsehoch bin! Am liebsten packtest du mich ganz in Watte! Nein, nein, mir geht'- gut!" Da- Blut war ihm dabei in die Stirn gestiegen. Seine Mutter dachte auch, sie müßte sich wohl getäuscht haben, al- sie ihn wieder ansah. Ein Augenblick vor her schien ihr sein Gesicht so übernächtig und schlaff, aber jetzt war er wie immer, ihr frischer, hübscher, lebensvoller Junge. Sie ging ihm voran in ihre Wohnstube. „ES war eine nette Ueberraschung, Mox. Wie kam eS denn, daß du jetzt Urlaub bekommen konntest? Wie lange kannst du bleiben? Hoffentlich nicht nur so ein paar Tage." „Hm — ich weiß noch nicht, Mutter. ES ist unbe- stimmt." „Wovon hängt eS denn ab?" Er zerrte nervös an dem dunklen Schnurrbärtchen. Wohnung des Milttärgouverneurs der königlichen Prinzen, des Hauptmanns Freiherrn o Byrn, und an diesen wieder um, und zwar noch immer in der Front über dem Jagdtor, die Wohnung des Erziehers der Königlichen Prinzen, des Leutnants Frhrn. von Humbrecht. Die nach der Hauptwache zu gelegene Zimmerflucht, die bisher der Prinzessin Mathilde und deren Hofstaaten zu Wohnungszwecken diente, ist nun mehr als Wohnräume für die königlichen Prinzen und Prin zessinnen, sowie die Oberhofmeisterin Frau von Gabelentz- Linsingen bestimmt worden, während der übrige königliche Dienst in den Hofflügel über den Geschäftsräumen des Kgl. Oberhofmarschallamtes Unterkunft erhält. Die Zimmer zur Einnahme der gemeinschaftlichen Familienmahlzeiten der königlichen Familie befinden sich in der ersten Etage nach der Schloßstraße zu, zwischen den Gemächern des Königs und dem Reitersaale. Außerdem ist für die kleineren Kinder des Königs ein Spielraum oder Spielzimmer eingerichtet worden, und zwar in dem Arbeitszimmer de« verstorbenen Königs Albert, das seine Fenster nach dem romantischen Stallhofe an der Augustusstraße richtet. Demnach befinden sich die Kinder des Königs in unmittelbarer Nähe ihres Vaters. Diese Einrichtung ist auf die eigenste Initiative des Landesherrn zurückzuführen, dessen inniges Zusammen leben mit seinen Söhnen und Töchtern für jedermann vor bildlich sein müßte. König Friedrich August fühlt sich nie wohler, als wenn er ungehindert, allen Zwanges bar, mit seinen Kindern verkehren kann, und diesem Wunsche des Königs entsprechend, sind jetzt im Residenzschloffe die neuen baulichen Einrichtungen getroffen worden. Prinzessin Ma thilde bewohnt Hinfort diejenigen Gemächer im Taschenberg palais, die früher die kronprinzliche Familie inne hatte. Voraussichtlich werden die neuen Räume nicht vor Mitte November bezogen werden, da der König beabsichtigt, an nehmbare Witterung vorausgesetzt, das königliche Hoflager in Pillnitz bis dahin zu belassen. — Die Dresdner Kohlenhändler wollen sich zu einem Trust zusammenschließen und denjenigen Leuten, die ihre Kohlen auf anderem Wege als von ihnen beziehen, den Krieg bis aufs Messer erklären. In einem diesbezüglichen Zir kular heißt es u. a.: „Wir können nicht weiter zusehen, wie uns der Görlitzer Wareneinkaufsverein, Konsumverein, Lehrer-, Post-, Telegraphen-, Polizei- und wie die Vereine und Klubs alle heißen, die Kundschaft vor den Augen weg nehmen, sondern wir müssen uns zusammenschließen, um als große, starke Korporation gegen diesen Angriff in unser Ge werbe Stellung zu nehmen." — Einer Dresdner Geschäftsfrau wurden von einer bekannten Berliner Firma Stoffproben zur Auswabl gesandt, die Längen- und Breitenmaße waren jedoch in Aard ange geben, auch prangte am Kopfe des Preisverzeichnisses unter dem Namen: „Magdebourg, Berlin, Leipsic". Daraufhin schrieb die Geschäftsfrau zurück: „Ich bin eine Deutsche und ersuche Sie, falls Ihnen an meiner Bestellung liegt, die Länge und Breite der Stoffe in deutschen Maßen anzu- geben." Das ist sicher ein Vorgehen, dar zur Nachahmung empfohlen werden kann. Würden vom deutschen Publikum alle Stahlfedern, Bleistifte und Briefpapiere — um nur ein alltägliches Beispiel zu erwähnen —, die französischen oder englischen Aufdruck tragen, einmütig zurückgewiesen, so würden die Fabrikanten gewiß eine Lehre daraus ziehen! — Dresden, 9. Oktober. Der Prozeß gegen den VersicherungSdirektor Lehleitn« wurde heut« Nachmittag nach achttägiger Dauer zu Ende geführt. DaS Urteil lautet: Lehleitner wird wegen Untreue zu «inen Jahr acht Monate» Gefängnis und 2000 Geldstrafe event. 200 Tage Ge fängnis und drei Jahren EhrenrechtSoerlust verurteilt. Fünf Monat« gelten als verbüßt. Dar Gericht hielt den Ange klagten für überführt, bewußt zum Nachteile der Gesellschaft gehandelt zu haben durch Verwendung von Gesellschaftsgeldern für seine Privalzw-.ck«, durch Beleihung schlechter Grundstücke mit Gesellschaft-Mitteln und durch Darlehen an den Leutnant a. D. v. Be-kow, der bei Nacht und Nebel au- Dresden „Von einer Nachricht, die ich erwarte. Aber laß doch, ich bin ja eben erst angekommen. — Hallo, Franz, alter Junge, da bist du ja auch! Wie geht eS, wie steht e». Er war dem Bruder, der in die Tür kam, hastig ein paar Schritte entgegengegangen und schüttelte ihm derb die Hand. „Nun erzählt erst mal von euch! WaS sangt ihr an? WaS habt ihr erlebt? Wie immer nichts? Fünfzig Jahre zurück in eurem braven Krähwinkel?" Franz zögerte einen Augenblick und sah in da» la chende Gesicht de» anderen, der fast einen Kopf kleiner war. „Doch, etwa- erlebt haben wir diesmal, Mox I Rate wa»?" „Was weiß ich? Will Mutter- alte Stine vielleicht, heiraten? Da» wäre ja allerdings interessant l" Franz lächelte etwas. „Stine nicht, aber jemand anders. Ich h"be mich verlobt." „Du? Mit wem?" „Kannst du dir das nicht denken? Mit Anna ,Ann- chen Heilmann." Der Jüngere starrte ihn "ne Sekunde an, dann lachte er laut auf. _ , „Du und die Anna? Bind mir das nicht auf! Dai ist ja nicht möglich!" „Warum nicht möglich?" Franz Frieling» Gesicht wurde auf einmal verschlossen und herbe. „Jedenfalls ist ei Tatsache, wenn es dich auch nur zum Lachen reizt." Er zuckte die Schultern. Der Jüngere faßte seine Hand und schüttelte sie hesttg. Nein, nein, verzeih', Franz. E» kam mir nur so überraschend. Ich sreue mich wirklich! Wie ist eS denn gekommen? Warum hast du e» mir nicht geschrieben?" „ES ist erst seit gestern. Du warst schon unterwegs,", (Fortsetzung folgt.)