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ungen. lieb. »nn Ma Mts nann Einsicht der rligle i<r»u. ösvei8s lllktfimo, rsiodsu mck ä^8 l ksim rv8 lio- irllcl rauche I uä Vsr- I»8tv« in Pani iL Aokir k* 's Ul" 20. Febr.: lt«v. Launen u. n. NcuhcU ZSW. Bclt- tma Halb» ch r, weiß n S: L,b0; 3. Polar em jkllsrct we Kotzeal Nr. 18I6I ^reitiloxev > Markt iMs! tbare, trag- n-ttossn, vie Muster- sieuheilcn lietfchelstr. Dienstag, den 21. Jebruar 1905 Nr. 22. 57. Jahrgang. Ardeitsuachweis. Heiucht werden: 1 unverheirateter ArbsitsknechL kür Landwirtschaft auf ein Jahr (Lohn nach Ueberemkommen) von v. Zenker, Niedergersdorf b. Bischheim, La. I Pferdeknecht, guter Pferdewärter und Ackerarbeiter, kür das laufende Jahr für Landwirtschaft baldigst (Lohn nach Uebereinkunft) von Rittergutsverwalrung Skaska. I Pferdeknecht sofort (ca. 240 Mk. Jahreslohn) von H Bode, Reichenbach bei Königsbrück. Arbeiter und Arbeiterinnen kür dauernde Beschäftigung für sofort von Dampfziegelei Cunnersdorf. DerMche Md slichftWr ANZeleseahMerr. PulSniy. Wie bereits bekannt gegeben, findet nächsten Montag, den 27. Februar im Saale vcS Schützen» Hauses ein Doppel-Konzert statt. AuSsührende find die hier als sehr gut bekannte Kapelle des K. S. Feld-Artillerie- RegimentS Nr. 64 und der neunjährige Violirr»Virtuos Kun Arpad aus Budapest. Ueber letzteren wird wie folgt geschrieben: Aufsehen erregt in der musikalischen Welt das Auf. treten des neunjährigen Violinvirtuosen und Komponisten Kun Arpad. Im Oktober wirkte er in Berlin bei einem vom Kapell meister Kurt Goldmann im Neuen Konzerthaus veranstalteten Sinfonie-Ronzert mit. In einem Bericht des „Berliner Lokalan zeiger" hierüber heißt es: „Der kleine Künstler, der sehr selbst bewußt in die Welt blickt, spielte das Rondo rapricrioso von Saint- Saens und meisterte dieses echte Virtuosenstückchen mit großer Fertigkeit und Gewandtheit. Auch das achte Konzert von Spohr (Gesangsszene) verstand er mit innigem Ausdruck, guter Tonge bung und reiner Klangfarbe zum Vortrag zu bringen, so daß lauter Beifall sein sicheres und exaktes Spiel belohnte." Im No vember trat er in Hannover in einem Militärkonzert auf. Bier spielte er — ein Beweis seiner großen Fertigkeit — Faust-Fantasie von D. Alard, 8. Konzert für Violine von Spohr, Moise, Varia tionen auf einer Saite von Paganini, Introduktion und Rondo capriccioso von Saint-Säens, Romanze von L. Sivori, Karneval von Venedig mit si Variationen von Paganini, sowie außerdem zwei eigene'Kompositionen: l . Konzert für Violine und Romanze de Nizza, von dem jugendlichen Künstler weiß der „pariser Figaro" zu erzählen: „Wir baden erwähnt, daß dieser staunens werte virtuose gern erzählt, wie er schon im Alter von 2 Jahren auf dem piano seine ersten frühreifen Beweise von musikalischem Verständnis gegeben habe: Seine Eltern kauften ihm eine ganz kleine Violine — „so groß" erklärt er, indem er beide Bände ungefähr zwölf Zentimeter von einander entfernt — er übt sich darauf; aber das Knarren dieses Kinderspielzeuges ist seinen Ohren unausstehlich und er zerreißt voller Verachtung dessen Saiten mit den Zähnen. Er weiß allerliebst . Erinnerung wiederzugeben an die Bestrafung, welche dieser Mutwille ihm eintrug; kurze Zeit nachher schenkt ihm jemand ein vollkommenes Instrument, und von da enthüllt sich ernstlich die Veranlagung dieses merk würdigen Kindes; cs ist zu bewundern, wie er sich den Mühen des langen Studium- unterzieht, er erträgt bis zu zehn Stunden täglicher Uebung; mit 7 Jahren ist das Kind ein Künstler; mit s Jahren ist es schon in Europa bekannt: Paris, Nizza, Mentone, Monte Earlo hören es und spenden ihm Beifall. Pulsnitz. Wie aus der Bekanntmachung im Inse ratenteile zu ersehen ist, hält de« land- und forstwirtschaft liche Verein zu Pulsnitz am Montag, den 27. d. M. im Saals de» Hotels zum grauen Wolf eine außerordentliche Sitzung ab, in^welcher Herr Tierarzt Rudert einen Vortrag über das Tema „Tuberkulose" halten wird. Mit Rücksicht auf die überaus große Wichtigkeit dieser unter Mensch und Tieren in schrecklicher Weise grassierenden Seuche möch ten wir nicht unterlassen, auch an dieser Stelle; gebührend aufmerksam zu machen. Die Tuberkulose bildet nicht nur für die Landwirtschaft, sondern überhaupt für die gesamte Menschheit ein ständiges Schrecksnsgesprnst, dem aus dem Wege zu gehen bez. den Weg zu vertreten, sich jeder Mensch «ach Möglichkeit bemühen sollte. Um das zu können, muß man nun über die Verhältnisse der Tuberkulose etwas Nähe re» wissen; deshalb sollte Niemand eine Ge legenheit zur Aufklärung in dieser be deutsamen Frage unbenützt vorüber gehen lassen. Da auch Gäste zu diesem VoNrage gern will, kommen find, so kann derselbe nur allgemein warm empfoh len werden. . — Am Sonntag Nachmittag 4 Uhr fand rn Schu- wann« Restauration die Jahres - General - Versammlung der Zuchtgenossenschaft für Pulsnitz M. S. und Böhm.- Vollung statt. Der Vorsitzende Herr vr. Weitzmann erstattete den Jahresbericht und der Kassirer Herr Oskar Mager den Kassenbericht. Herr Zuchtinipektc-r Dietrich-Bautzen, welcher zugegen war, erläuterte in fesselnder Vortragsweise die zu beachtenden Maßnahmen bei Erbauung von Ställen für Rinder und dergl. Redner verbreitete sich ausführlich über Lüftungsvorrichtungen und betonte ausdrücklich, daß nur in Hellen, gut ventilierten Ställen die Tiere sich Wohlbefinden ; könnten. Weiter gab der geschätzte Redner Anleitungen über zweckmäßige Krippenvorrichtungsn und dergl. Die zahlreich i besuchte Versammlung bekundete dem Redner für seinen lehr« j reichen Vortrag ihren Dank durch Erheben von den Plätzen. Hierauf fand Debatte statt. Im Laufe de» Jahres, anfangs ! Juli, findet in Pulsnitz eins Rinderschau statt. — Die vorgestrige Mondfinsternis ist programmäßig ! verlausen, und da der Himmel meistens klar war, so konnte j die interessante HimmelSersSeinung gut beobachtet w-rden. Der verdunkelte Teil des Mondes zeigte diesmal nicht, Wie sonst, eine rötliche Färbung, sondern war schwarzgrau und blieb eS auch während der ganzen Befinsterung. Immer- hin war der verdunkelte Teil des Mondes hell genug, um noch den ganzen Himmelskörper erkennen zu lassen. AuS der Nichtfärbung des SternschaitenS glaubt man schließen zu dürfen, daß in den höheren Atmosphären Staubschichten liegen, die noch von früheren vulkanischen AuSbrüchenZher- rühren. Eine ähnliche Nichtfärbung war auch bei einer Mondfinsternis im Jahre 1883 bald nach den furchtbaren Ausbrüchm des Krakatoa beobachtet worden. — DoS Königliche Ministerium deS Innern hat im Interesse der Einschränkung der Maul- und Klauenseuche verordnet, daß ihr AuSbruch auch sofort der zuständigen KreiShauptmannschast telephonisch oder telegraphisch mit- zuteilen ist. Diese hat dann die benachbarten Regierungs bezirke zu benachrichtigen. — Im Fernverkehr sollen Abonnementsgespräch- gegen die dafür festgesetzten ermäßigten Gebühren künftig wäh- rend des ganzen JahreS auch in der Stunde von 7—8 Uhr morgen- zulässig sein. Hiernach erhält der Punkt 1 der Bestimmungen über die Benutzung der Fernsprechverbin dungsleitungen zur Nachtzeit vom 19. September 1901 (Zentralblatt für da» Deutsche Reich S. 342 und Zentral blatt sür 1903 S. 13 sAenderung vom 19. Januar 1903j) folgende Fassung: „1. Die Fernsprechverbindungen zwischen Orten, in denen Nacht-Fernsprechdienst abgehalten wird, können von den Fernsprechteilnehmern zur Nachtzeit sowohl zu Einzelgesprächen als auch zu Gesprächen im Abonnement benutzt werden. Als ,Nachtzeit gelten, soweit nicht für ein- zelne Orte etwa- anderes bestimmt ist, di- Stunden von 9 Uhr nachmittags bis 8 Uhr vormittags." Meueke Ereignisse. Der Königliche Kommissar, Justizrat vr. Körner, ! wird erst heute nach Dresden zurückkehren. Eine offizielle Erklärung, die in letzter Zeit ! mehrfach als bevorstehend bezeichnet wurde, durste dadurch zum mindesten verzögert werden. Der Reichstag nahm den österreichischen Handels vertrag in zweiter Lesung mit 192 gegen 53 Stimmen an. Das erst vor wenig Monaten in Weimar errichtete Shakespeare-Denkmal ist durch Bubenhaud völlig ruiniert worden. Der Brüsseler Appellgerichlshos hat das Urteil be stätigt, welches Leopold II. in seinem Prozeß um die Hinterlassenschaft der Königin Recht gibt. 5000 Arbeiter und Arbeiterinnen der Mailänder Lohnmäschereien sind wegen unbefriedigter Mehr- sorderungen in den Ausstand getreten. Die russische Regierung hat den Putilowwerken für den Fall, daß in 14 Tagen die Arbeiter nicht befriedigt werden, Annullierung der Bestellungen und deren Vergebung ins Ausland gedroht. Das Totenamt zum Gedächtnis des Großfürsten Sergius findet am 23. Februar in Moskau statt. General Stössel ist am Sonntag in Konstantinovel eingetrossen und nach Rußland weitergereist. In einigen Teilen Sibiriens herrscht Hungersnot Nach einer japanische Meldung vom oberen Schaho suchen die Russen Kurokis rechte Flaute zu umgehen. die blutige Unterdrückung ver vor wenigen Monaten in Moskau stattgefundenen Studentenunruhen durch den Groß fürsten Sergius, welche unter den Leitern der revolutio nären Bewegung im Zarenreiche den Entschluß zu seiner Ermordung zeitigte. Wie aus Petersburg gemeldet wird, hat in den dor- Eigen Hof- und Regierungskrisen dis Schreckenskunde von Moskau einen niederschmetternden Eindruck gemacht, ist doch die Möglichkeit durchaus nicht von der Hand zu wei- sen, daß die sozial-rrvolutionären Verschwörer eS über kurz oder lang wagen werden, sich den erlauchten Träger der Krone selber zum Ziel ihrer verbrecherischen Anschläge zu nehmen. Allerdings wissen die Urheber und Vollsührer der Moskauer Bombenkatastrophe, daß durch dieselbe das in Rußland herrschende reaktionäre System ebensowenig be seitigt wird, als dies die früheren Attentate in diesem Lande zu bewirken vermowten. Ätzer man hofft anscheinend in den leitenden Kreisen deS rulfischsn V-rschwörertums, durch folchr Schreckenstaten den Zaren eknzuschüchtern und zur Einführung wirklicher Reformen geneigter zu machen. Ob die Ermordung des Großfürsten SergiuS eme solche Wir- "üb indessen bei don ewig hm und her schwankenden nervösen "0^ Völlig dahingestellt bleiben, sehr H 1? wmigstens nicht, daß sich das blutige E.e.gniS vom 17. Februar I90r> zum Ausgangspunkte einer neuen verheißungsvollen Aera für Rußland gestatten werde. Vnllsicht wird d-e rumjch- Regierung d-e Untat von Mos kau durch neue reaktionäre Maßnahmen und eine noch rücksichtslosere Betonung des herrschenden brutalen Polizei- und Säbelregmrents deamwsrtm, Mich- Politik die revo lutionäre Parte? allerdings nur zu neuen blutigen Protesten gegen -in solches Regiment veranlassen würde Der Fortgang der revolutionären Bewegung in Ruhland. Die Ermordung des Großfürsten SergiuS von Ruß land, das neueste SchrrckensereMis im Zarenreiche, hat mit furchtbarer Deutlichkeit gezeigt, saß die revolutionäre Bewegung in diesem Lande nach w e vor ihre unheimlichen Kreise Welterzieht, unbeirrt durch alle Gegenmaßregeln der Regierung. Erst jüngst noch War vom neuen General- gouverneur von Petersburg, Trepow, in einer Rede erklärt worden, die gegenwärtigen Unruhen in Rußland feien keines wegs revolutionärer Natur, sondern entsprängen lediglich Wirtschaftlichen Ursachen; jetzt beweist nun die Bom^en- explosion, welcher Großfürst Sergius zum Opfer gefallen ist, wie irrig diese Auffassung deS Diktators von Peters burg, die vermutlich noch von anderen leitenden Persönlich- keiten Petersburgs geteilt wird, ist, daß vielmehr die revo- lutionären Elemente Rußlands unermüdlich bestrebt sind, ihr blutiges Programm weiter durchzusühren. Denn die Untg», »eiche dem Oheim des Zaren das Leben kostete, ist Z?uz zweifellos politischer Natur, hat doch der verhaftete Attentäter, dessen Namen und Stand noch un rmittclt sind, ^.unumwunden feine Zugehörigkeit zur sozial-revolu- n^"»d°rtet Rußlands zugestanden und bekannt, daß E der Ermordung des Großfürsten Ser. gewesen sei. Dies furchtbare Verbrechen * jüngste Glied in der Reih- der bluti- ^?"7en die!^^ h-iligen Rußland schon seit Jahren bald ' id gegen jene hervorragende Persönlich keit zur Au ttihrung Orbits Zar Alexander II. fiel den "IsiA" V«^ durch die grausige Kata- strophe amP"sbur^ am 13 März 1881 zum Op »»nm hr hat gnch fein Sohn SergiuS aus dieselbe entsetzliche Ar geendet, und offenbar war es Arntsdlatt für den Bezirk des Uönigl. Arntsgerichts Pulsnitz, umfaßend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Mborn, Oberstem«, Niederstem«, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdorf Druck und vertag von EL. Förster's Erben (Inh.: I. w. Mohr.) Expedition: Pulsnitz, Bismarckpiatz Ar. 265. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in Pulsni». Wochenblatt Veleqesmm -Messe kernssil ecbee ivocliendlall plilsnsir: -i- - »0. 18 und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt des Uömgl. gmlsgerickls und des Sladlralkes rsu pulsnUs Inserate für denselben Tag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Linspaitige Zeile oder deren Raum 12 Z. kokalpr. ;o H. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-E^>editionen nehmen Inserate entgegen. Lrsckcint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illnstr. Sonntags- blatt u. Bumor. Wochenblatt Abonnement. Monat!. soA., vierteljährlich 1-25 bei freier Zustellung ins Baus, durch die Post bezogen unter Nr. KLV2 ?.2S.