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Wochenblatt Kelegesmm-Messe: Wochenblatt pnlsmtr pcnns^kccbe p »o. l8. --- — . IL Lr'ckcint Dicnskag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: DUnstr. Sonntags- dlart n. Sumor. Wochenblatt klbonnemcnt. Monatl. SO-* , r-ierteljäkrlicb t.rs bei freier Zustellung ins Saus, durch die Post bezogen unter Nr. 8«V2 .« I.2S. Anrts-Blntt -es Nönigl. klmtrgericdtr und -es Stsdtrstkes nu pulsnilr. -- Inserate für denselben Tag sind bis vormittag- >u Ubr aufzugeben. Einspaltige Zeile oder deren Raum 12 H. kokalpr. 10 Reklame 20 i Bei Wiederholungen Rabatt, i kllle Annoncen^ Expeditionen ! nehmen Inserate entgegen. Annsbtatt für Len ^eürk L-s RSnigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Bödmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretiüg, ^ausroalde, Ohorn, Gbersteina, Niederstetna, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Lriedersdorf-Thremendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von L (. Försters Erben Inh.: I w. Niobr.) Expedition: pulsniy, Bismarckplatz Nr. r^s. veraniwortlicber Redakteur Dtto Dorn in pnlsnitz. Dienstag, den 14. Keöruar 1905 Nr. 10. 57. Jahrgang. Montag, äen ^0. Februar 1005: Viebmurbt in Warenumsatz und Geichäftsgewum. ^lus den jetzt veröffentlichten Jahresberichten der meisten deutschen Handelskammern erfährt man trotz der sonst vielfach als unbefriedigend bezeichneten Geschäftslage, daß in den meisten Produktionszweigen im verflossenen Jahre der Beschäftigungsgrad und der Warenumsatz ge» stiegen ist. Nach dieser statistischen Feststellung mußte man also doch annehmen, daß das gesamte Wirtschaftsleben sich bereits in einem großen Aufschwünge befindet, denn wenn mehr verkauft wurde, so sollre doch auch mehr ver- werden. Aber der hinkende Bote kommt rasch nach, ^utschiands Industrie und Handel, wie auch für die rranowirtschast bedeutet großer Warenumsatz leider noch lange nicht grotz„ BeschästSgewinn, der große Umsatz wird vielmehr oft genug nur auf Grund schwergedrückter Preise von vielen Fabrikanten und Geschäftshäusern erzielt und ^eibt minimal. Darin liegt eine schlimme Kalamität unseres ganzen heutigen Wirtschaftslebens, große Umsätze machen und kleine und kleinste Gewinne erzielen. Denn wenn das wirtschaftliche Leben wirklich in die Höhe kommen will, so muß, wie der Geschäftsmann sagt, auch anständig verdient werden, denn nur dadurch kann ein fenat des RerchSgerttMS in verneinendem Sinne beantwor tet und sich damit den früheren gleichlautenden Entschei dungen desselben Gerichtshofes angeschloffen. Oberlichtenau. Ein schönes Fest war daS Stif tungsfest der freiwilligen Feuerwehr zu Ober- und Nieder lichtenau, welches Sonntag, den IS. d. M. im Schreierschen Gasthose abgehalten wurde. Der derzeitige Hauptmann, Herr Wilhelm Franke, begrüßte die zahlreich Erschienenen, schlie ßend mit einem Hoch auf den Protektor der Feuerwehren Se. Maj. König Friedrich August. In eine festfröhliche Stimmung wurden die Teilnehmer versetzt durch einige wohl- gelungene Aufführungen. Unsers Feuerwehr zeigte, daß sie sich auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, bewegen kann. Vorzüglich hatten die Darsteller gelernt und dank der Negie, wurde auch ein jeder der Aufgabe seiner Rolle gerecht. Dem Theater schloß sich Ball an, welcher bis in die Morgen stunden währte. Von auswärtigen Wehren waren Vertreter auS Ohorn erschienen. Ausgezeichnet wurde das Fest durch die Teilnahme der Rittrrgutsherrschaft von Oberlichtenau. Großröhrsdorf. Im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Urenkel beging in körperlicher und geistiger Rüstigkeit Herr BauergutsauSzügler Johann Gotthold Schöne und seine Ehefrau Frau Amalie Sidonie ged. Seifert am Sonn abend den H. Februar, das Fest der goldenen Hochzeit. — Dem Oberschaffner Rudolph in Kamenz ist von Sr. Majestät dem König das Albrechtskreuz verliehen worden. — Ein ehrenwerter Tag für die sächsische Turnerschaft war der vergangene Sonntag, indem Se. Majestät der König sein Interesse und Wohlwollen für die Turnsache durch einen Besuch des Turnvereins für Dresden-Neu- und Antonstadt zum Ausdruck brachte. Außer dem auS ca. 1600 Personen bestehend-n Verein hatten sich in der festlich geschmückten Turnhalle aus der Alaunstraße eine große Anzahl Ehrengäste eingefunden, unter dnen man mehrere Generale und höhere Offiziere, Sen Vorsitzenden des 14. deutschen Turnkreises (Könrgrsich Sachsen) Oberlehrer Frohberg und die Führer der Dresdner Turnerschast bemerkte. Se. Majestät der König erschien in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheiten des Kron prinzen Georg und des Prinzen Friedrich Christian und nahm nach Begrüßung durch den Turnrat auf einer Estrade mit den jungen Prinzen Platz. Sodann ergriff der Vor sitzende des Vereins, Herr Kanzleidirektor Becker im Kgl. Kriegsministerium, das Wort, um den Monarchen für den Besuch der Turner zu danken. Se. Majestät der König be finde sich m einer Werkstätte der deutschen Turnkunst, wo 1500 Personen männlichen und weiblichen Geschlecht» in den verschiedensten Lebensaltern turnen und dem Vaterlande kraftvolle Menschen schaffen. In dem Erscheinen des Königs erblicke der V-rein den schönsten Lohn für seine 45 Jahre lange Turnarbeit und seine Freude werde geteilt von der ganzen sächsisch«"- der deutschen Turnerschast. Dis Rede gipfelte in einem dreimaligen Gut Herl auf Se. Majestät den König und daS gesamte Königshaus. Alsdann turnten 120 Turner unter Leitung des Turnwartes Schumann Stabübun gen, nach deren jBeendigung 46 Knaben in drei Abteilungen am Lock, Kasten und Pferd sprangen. Erne aus 8 Mann Heber den Nachlaß des am 11. Dezember 1904 in Obersrerna verstorbenen Wirrschasrsbesitzers und Banvwebers Johann Göttlich Freudenberg wird heute am 11. Februar 1905 vormittags '/Z2 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Kehler in Pulsnitz wird zum Konkursverwalter ernannt kronkursforderungen sind bis zum 4 März 1005 bei dem Gerichte anzumelden Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie aber die Bestellung eines Gläubizerausschusses und eintreten den Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den II. Mär; IW5, vormittags ' «10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache im Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldia sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschutdner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung ^auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 4- Mär; 1905 Anzeige zu machen . Königliches Amtsgericht zu Pulsnitz. Arbeitsnachweis. Hetucht werden: i ^Erheirateter Arbeitsknecht für Landwirtschaft auk -in Jahr (Lohn nach Uebereinkommen) von v. Zenker, Niedergersdorf b Bischheim, Sa. t B'eröetnecht, gmer Pserdewärter und Ackerarbetter, für das laufende Jahr für Landwirtschaft baldigst (Lohn nach Uebereinkunft) von Rittsrgutsverwaltung Skaska. - - - —— — Neueste Ereignisse. König -vricdrich August hält heute seinen Einzug in Leipzig. Adolph Menzel in Berlin hat seinen Nachlaß der Nationalgalerie vermacht. Die Genickstarre wütet jetzt in 16 Ortschaften Oberschlesiens. In Königshütte allein starben bisher 63 Personen daran. Die Budgetkommiisiou des preußischen Abgeord netenhauses bewilligte die von 250000 auf 1700000 Mark erhöhte Ostmarkenzulage gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen und der Freisinnigen. Der erste Spatenstich zur Mrogoro-Bahn wurde am Donnerstag durch den Prinzen Adalbert von Preußen getan. In Pest drohten dreißig sozialistische Ärbeiterver- sammlungen mit dem Generalstreik. Aus Paris wird gemeldet, daß Loubet noch zu Ende dieses Jahres demissionieren wolle. Der russische Minister Herr v. Witte hat erklärt, er werde sich aus dem politischen Leben zurück ziehen. Stöffel hat einem Berichterstatter erklärt, er wolle lieber einen weniger berühmten Namen tragen, als 30000 Menschen auf dem Gewissen haben. Unternehmen nur wirklich vorwärts kommen und der Unter nehmer wieder etwa« ordentliches ins Geschäft stecken. Wir sprechen er daher offen aus, daß große Warenumsätze, die mit ganz geringen Nutzen gemacht werden, eigentlich im wirtschaftlichen Sinne NoistandSverkäufe sind und daß die < Handelskammern berichteten größeren Warenum- n re""» wirklichen Aufschwung bedeuten, »och dab-l von schlechten Preisen berichtet wird. m Swtze Umsätze mit kleinen Nutzen zu machen, treibt za auch die Produzenten in eine zweite Kalamnäß nämlich in tue U-berpcobuküon, indem viele Unternehmer denken, sie müssen das Doppelte produzieren und umsetzen, um den schmalen Gewinn zu erhöhen. Eine neue Blut-Periode für das wirtschaftliche Leben kann also nicht -her eintreten, als bis von irgend -rner Ursache auö größere Nachfragen nach Bedarfswaren und damit ein eiwaS besserer Preis für den Warenumsatz entsteht. Es ist möglich, daß die bald unter Dach und Fach gebrachten neuen Handelsverträge, ferner die in diesem Sommer zu erwartende Beendigung des russisch.japanischen Krieges und drittens daS dann ungehindert h-rvortretende kapitalistische Unternehmertum einen wirklichen neuen wirtschaftlichen Auf- ichwung herdeiführen. Gegenwärtig ist es aber wart vor handen, daS zeigt sich ja auch m den Verkäufen von Waren zum Selbstkostenpreise und m der Erschwerung der Han delsgeschäfte. Wie die Leipziger Handelskammer berichtet, macht sich immer mehr das Bestreben der Industrie be merkbar, mit den Verbrauchern direkt zu verkehren, wäh rend dasselbe Bestreben auch auf Seiten der Abnehmer des Zwischenhandels hei vortrat. So wird berichtet von AuS- schaltung deS Zwischenhandels seitens verschiedener Papier fabriken, sowie seitens der Fabriken von Gegenständen für Krankenpflege, ferner von dec Ausschaltung deS Petroleum- Handels durch die Petroleumgesellschaften, des Getreide- Handels und deS Handels mit iandwirtschaftlichen Maschinen durch landwirtschaftliche Genossenschaften, von Bestrebungen zur Umgehung des Großhandels durch GenoffenschastSdil- düng im Uhrmacherkreise, von Umgehung des Sortiments durch Einkaufsgenossenschaften von Lehrern usw. Weiter bilden auch die Waren« und Konsumhäuser noch eine stän dige Klage deS Kleinhandels. Auch die Beschwerden über KonkurSausverkäufe haben zwar eiwaS nachgelassen; doch wäre eine schnellere und schärfere Handhabung deS Gesetzes betr. den unlauteren Wettbewerb dringend zu wünschen. Ein Zeichen dasür, daß man allenthalben noch mit Schwierig keiten zu kämpfen hatte und die geschäftlichen Verhältnisse sich noch nicht wieder in wünschenswertem Maße gedrsiert haben, bildet Sie Inanspruchnahme sehr ausgedehnter Kre dite und das langsame Eingehen der Zahlungen in sehr vielen Geschäftszweigen, besonders aber von Seiten kleiner und mittlerer Deiailgeschäste. VerMche mrv Wchsts-e Aagelegeutzeitev. — Die Frage, ob ein Arbeitgeber zum Ersatz deS entstandenen Schadens für nichtgeklebte Beitragsmarken der Invalidenversicherung verpflichtet ist, hat der 4. Zivil-